Als einen „überaus diskussionswürdigen Vorschlag“ hat der Vorstandsvorsitzende des Unternehmerverbandes der Metallindustrie Ruhr-Niederrhein UVM, Heinz Lison, das Moratoriumsangebot der niedersächsischen Metall-Arbeitgeber bezeichnet. Die weltweite Finanzkrise mache derzeit jede Tarifverhandlung zum „Stochern im Nebel der Konjunkturprognosen“.
Der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall hatte der Gewerkschaft angeboten, erst im Januar mit neuem Wissen um die wirtschaftliche Entwicklung weiter zu verhandeln und den Zeitraum bis dahin mit einer Einmalzahlung abzudecken. Lison: „Wenn wir jetzt weiter verhandeln, macht das nur Sinn, wenn das Ergebnis variabel die tatsächliche Konjunkturentwicklung im nächsten Jahr abbilden kann und schlechter gestellten Unternehmen viel Spielraum lässt“.
Lison wandte sich erneut gegen das Argument der IG Metall, ein hoher Tarifabschluss würde den Markt ankurbeln: „Die andauernde Zurückhaltung etwa beim Autokauf zeigt doch, dass die Menschen aus Angst vor einem noch größeren Crash derzeit ihr Geld zusammenhalten und nicht ausgeben“. Außerdem sei die M+E-Industrie exportabhängig: „Ein deutscher Arbeitnehmer kauft nun mal keine Turbinen für Indien“. Gehe die Konkurrenzfähigkeit auf den „taumelnden Weltmärkten verloren, kommen wir um Stellenabbau nicht herum“.