Kalender
Unternehmertage und -treffen, Seminare, Arbeitskreise, Business Breaks oder Netzwerkveranstaltungen – die nächsten Termine des Unternehmerverbandes sind hier aufgelistet.
WeiterlesenDie Bundesagentur für Arbeit (BA) hat Ende Oktober die Zahlen zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt in NRW zum Stand 30.09.2018 – also dem offiziellen Ende des Vermittlungsjahres 2017/18 - veröffentlicht.
Zentrale Daten für NRW:
Kurzbewertung der aktuellen Daten durch unternehmer nrw:
2018 setzt sich der Trend der letzten Jahre mit steigenden betrieblichen Ausbildungsplatzzahlen und zunehmenden Besetzungsproblemen der Betriebe fort – letzteres verschärft sich aktuell sogar deutlich.
Bemerkenswert ist, dass bei den gemeldeten betrieblichen Ausbildungsplätzen (111.142) das hohe Niveau nochmals übertroffen wurde. Hier ist ein Plus von +4,6 % gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Damit ist der höchste Stand seit 16 Jahren erreicht. Im Vergleich von 2008 mit 2018 ist sogar ein Zuwachs bei den betrieblichen Ausbildungsplätzen von gut +23 % zu verzeichnen. Von einem nachlassenden Ausbildungsengagement der NRW-Wirtschaft kann also keinesfalls gesprochen werden.
Die Zahl der Ausbildungsbewerber ist 2018 zurückgegangen, um -2,3 % gegenüber 2017. Auch damit setzt sich ein mittelfristiger Trend fort: Zwischen 2008 und 2018 ist die Zahl der Bewerber um -5,5 % zurückgegangen. Interessant ist, dass die Zahl der älteren Bewerber in den letzten Jahren hingegen deutlich gestiegen ist. 2018 waren 10.750 Bewerber 25 Jahre und älter, 2015 waren es noch 7.500 gewesen. Dies geht insbesondere auf die Studienabbrecher sowie die Bewerber mit Fluchthintergrund zurück.
Insgesamt haben sich die Chancen junger Menschen auf Ausbildung in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dies macht der Vergleich 2008 und 2018 deutlich: Während wie die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze in diesem Zeitraum um +23 % gestiegen ist, ist die Zahl der Bewerber um -5,5 % zurückgegangen. Weniger Ausbildungsbewerber stehen also deutlich mehr Ausbildungsplätzen gegenüber.
Das Matching und die Besetzung von Ausbildungsplätzen bleibt weiterhin eine große Herausforderung. Äußerst besorgniserregend ist, dass die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze 2018 besonders deutlich zugenommen hat (+28,5 % gegenüber dem Vorjahr). Sie liegt aktuell auf dem höchsten Stand seit mehr als zwanzig Jahren. Gleichzeit ist erfreulicherweise die Zahl der unvermittelten Bewerber – erstmals seit 2010 - gesunken. Zum 30.9. stehen den 9.591 unbesetzten Ausbildungsplätzen weniger unvermittelte Ausbildungsbewerber (7.119) gegenüber – ein Verhältnis von 1,35.
Das Qualifikationsniveau der unvermittelten Bewerber bleibt gemessen am Schulabschluss auch in diesem Jahr relativ hoch ist. So weisen von den 7.119 unvermittelten Bewerbern gut 40 % die Fachhochschul- oder allgemeine Hochschulreife auf. Eine Erklärung ist, dass diese Bewerber besonderen Wert auf den Wunschberuf legen und ggf. auch eine längere Suche in Kauf nehmen.
Die Schwierigkeiten beim Matching zwischen Bewerbern und Ausbildungsplätzen zeigen sich auch 2018 wieder sowohl in regionaler wie auch in beruflicher Hinsicht. So gibt es Regionen mit mehr gemeldeten Ausbildungsplätzen als gemeldeten Bewerbern (z. B. Münster, Olpe, Bonn, Soest, Köln, Siegen-Wittgenstein, Düsseldorf) und solche mit umgekehrten Vorzeichen (z. B. Herne, Hagen, Euskirchen, Solingen).
Allerdings zeigt sich auch an dieser Stelle die verbesserte Ausbildungssituation: So weisen 2018 15 Regionen eine Stellen-Bewerber-Relation größer/gleich 1 auf, 2017 waren es 12 Regionen. Auf der anderen Seite weisen 2018 5 Regionen eine Stellen-Bewerber-Relation kleiner/gleich 0,6 auf, 2017 waren es noch 9 Regionen.
Berufsbereiche, die mehr Plätze als Bewerber aufweisen, sind z. B. Kunststoff-/Kautschukherstellung/-verarbeitung, Metallbearbeitung, Feinwerk- und Werkzeugtechnik, Hoch- und Tiefbau, Lebensmittelherstellung, Kaufleute Verkehr + Logistik, Handel, Verkauf von Lebensmitteln, Hotellerie + Gastronomie, Versicherungs- und Finanzdienstleistungen, Medizin-, Orthopädie- + Rehatechnik.
Ein Nachfrageüberhang ist z. B. in den Berufsbereichen Technische Mediengestaltung, Immobilienwirtschaft/Facility-Management, Tourismus + Sport, Veranstaltungsservice + -management, Raumausstattung, Veranstaltungs-/Kamera-/Tontechnik zu verzeichnen.
Hinweis: Mitte Dezember werden die Daten zu den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen veröffentlicht. Diese komplettieren dann das Bild vom Ausbildungsmarkt 2018.
In der Anlage erhalten Sie zu Ihrer Information folgende Unterlagen zur aktuellen Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt:
Kontakt
RA Wolfgang Schmitz
Dipl.-Volksw. Elisabeth Schulte
0203 99367-125
schulte(at)unternehmerverband(dot)org
Wir nutzen Cookies auf dieser Webseite. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website für Sie optimal zu gestalten und weiter zu verbessern.