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WeiterlesenDie Menerga GmbH aus Mülheim hat sich auf Klimatechnik spezialisiert und liefert ihre leuchtend orangefarbenen Geräte in die ganze Welt
Das leuchtende Orange fällt schon von weitem ins Auge. Die Kästen, die es in allen Größen gibt und die von außen – bis auf die Farbe – unscheinbar aussehen, haben es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Es handelt sich um Geräte der Menerga GmbH mit Sitz in Mülheim an der Ruhr. Schwimmhallenklimatisierung, Komfortklimatisierung, Prozessklimatisierung – hinter diesen drei Schlagwörtern steht viel Innovationskraft und ein 400-köpfiges Team. Und die Geschäftsführer Ralf Eichentopf und Frank Ernst, die auch bereit sind, zunächst abwegig erscheinende Ideen in die Tat umzusetzen.
Filter, Ventilatoren, Wärmerückgewinnung, Luftklappensysteme – „der Aufbau unserer Geräte ist eigentlich kein Hexenwerk“, sagt Dr. Kerstin Matthies, Leiterin der Marketing- und Kommunikationsabteilung bei Menerga. Es ist das Gesamtpaket, dass die Geräte von Menerga so effizient und innovativ macht, beispielsweise durch die – so Matthies – „genialen Köpfe“ in der Abteilung Forschung und Entwicklung. Deshalb kann sich auch die Liste der Referenzen sehen lassen: Die Deutsche Oper am Rhein, Opernhaus Düsseldorf, die Passauer Universität, der Fraport – genauer gesagt der Flugsteig des A380 – die Bibliothek Herzogin Anna Amalia in Weimar – überall hier laufen die Anlagen des Mülheimer Klimatechnik-Spezialisten. „Die Anna Amalia Bibliothek war eine besondere Herausforderung“, erinnert sich Matthies. „Ein sehr altes Gebäude und unser Gerät sollte im Turm installiert werden. Dieser ist rund und nur über eine sehr kleine Luke zu betreten.“ Da, wo die Konkurrenz abwinkt, setzt die Menerga GmbH an. „Wenn die Anforderungen speziell sind, werden eben auch unsere Geräte spezieller“, schmunzelt Matthies. „Die halbrunde Anordnung dieser Anlage ist sicherlich einmalig.“
Alles begann 1980. „Damals fanden sich einige ehrgeizige Ingenieure zusammen, die das Ziel hatten, die Klimatisierung von Schwimmbädern energieeffizienter zu machen“, erinnert sich Matthies. Aus einer Idee wurde Realität. Die Ingenieure entwickelten Systeme zur Luftentfeuchtung und Wärmerückgewinnung und nutzten nicht nur die Abwärme der Luft, sondern sogar die des Abwassers, zum Beispiel bei Duschen. Bei Menerga setzt man zusätzlich auf den Kunststoff Polypropylen. Während gerade die aggressive Schwimmbadluft Materialien wie Aluminium angreifen kann, trotzt Polypropylen auch widrigsten Bedingungen. Eine lange Lebensdauer der Geräte sei so garantiert, erklärt Matthies.
Menerga startete in der Gutenbergstraße in Mülheim an der Ruhr, 1989 wurde die Produktion der Geräte in die Alexanderstrasse ausgelagert. Die alte Fläche war schlicht zu klein geworden. Am neuen Produktionsstandort entstanden die Werke Alex I und Alex II. 2012 folgte auch der Verwaltungsstandort in die Alexanderstrasse. Hier werden die Anlagen geplant, gefertigt, verpackt und schließlich auf die Reise geschickt. Beim Rundgang durch die Produktionshallen fällt nicht nur das leuchtende Orange auf, sondern auch das Hämmern, Klopfen und Bohren. „Vieles ist Handarbeit“, erklärt Matthies. Deshalb sei es auch möglich, jedes Gerät wirklich passgenau so zu fertigen, dass es den Ansprüchen des Kunden gerecht wird. Eine Ausnahme gibt es allerdings. Seit einiger Zeit sind drei Roboter – genannt die drei Neffen – für die Menerga GmbH im Einsatz. Präzise produzieren sie vollautomatisch Gegenstrom-Plattenwärmeübertrager in allen benötigten Baugrößen, die im Anschluss auch in der Schwimmbad- und Komfortklimatisierung zum Einsatz kommen. Durch die verkürzte Produktionszeit dank der Roboterzelle konnte Menerga die Fertigungskapazität erheblich steigern.
Die Inbetriebnahme der Roboterzelle war ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens, das seit drei Jahren zur schwedischen Systemair Group, einem führenden Anbieter von Lüftungstechnik, gehört. Unter dem Dach der Systemair Group blieb Menerga als eigenständiges Unternehmen bestehen, aber „wir haben schon sehr von unserem schwedischen Mutterkonzern profitiert“, resümiert Matthies.
Unter der neuen Führung wurden die Hierarchien noch einmal flacher, der Zusammenhalt im Team größer. Und die orangefarbene Flamme ist seitdem gegenwärtig. Sie ist auf vielen der Aushänge an den Pinnwänden zu sehen und soll auch sinnbildlich in den Köpfen der Mitarbeiter brennen. „Neue Ideen, so abwegig sie auch scheinen mögen, sind bei uns stets willkommen“, so Matthies. Wie die Idee, mit Sonne zu kühlen. Sorpsolair heißen die Geräte dieser Serie. Sie wurden speziell zur Nutzung regenerativer Energien entwickelt. Die Klimatisierung erfolgt in zwei Schritten: Luftentfeuchtung und Luftkühlung. Die Außenluft wird mittels einer hoch konzentrierten Salzlösung entfeuchtet und anschließend mit adiabater Verdunstungskühlung abgekühlt „Die Salzlösung wird zur Wiederverwendung mittels Wärme regeneriert“, so Matthies. Dabei hilft die Sonnenenergie.
Doch die Menerga GmbH fällt nicht nur durch ungewöhnliche Ideen bei der Entwicklung ihrer Geräte auf. Auch auf der ISH-Messe in Frankfurt, der Leitmesse für innovative Klimatechnik und erneuerbare Energien, ist der Stand der Menerga GmbH jedes Mal ein Hingucker. „Im letzten Jahr hatten wir auf unserem Messestand einen echten Rasen und ein kleines Schwimmbad. Am Stand unseres Mutterkonzerns wurden Eintrittskarten für unseren Park verteilt“, erzählt Matthies begeistert. Und da ist sie wieder – die orangefarbene Flamme.
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