Vom Verwalten wieder zum Gestalten

Katerfrühstück mit rund 100 Unternehmern und Vertretern aus Verwaltung und Politik / Physik-Professor Metin Tolan analysierte James Bonds Abenteuer physikalisch

„2030 wollen wir in Mülheim wieder eine Kommune sein, in der wir selbstbestimmt unsere Stadt gestalten können!“ Um dieses Ziel zu erreichen, rief Hanns-Peter Windfeder, Vorsitzender des Unternehmerverbandes Mülheimer Wirtschaft, beim traditionellen Katerfrühstück des Verbandes die Mülheimer Verwaltung und Politik zu einem grundsätzlichen Umdenken auf. Den dringenden Handlungsbedarf zeigte er anhand von Kennzahlen auf, die Mülheim nicht nur sinkende Plätze in Rankings, sondern fatalerweise auch die am stärksten abnehmende Dynamik bescheinigen. „Überall im Ruhrgebiet läuft es mittlerweile gut – nur nicht in Mülheim. Die anderen Kommunen ziehen rechts und links an uns vorbei. Wir müssen diese Realität endlich anerkennen und unsere Prioritäten anpassen. Und das nicht irgendwann, sondern heute“, so sein Appell an alle Beteiligten.

Wenn die Situation so eindeutig ist, was ist dann zu tun? „Wir müssen uns mit dem gleichen Elan, wie wir das Thema Kosten in dieser Stadt diskutieren, auch um die Einnahmenseite kümmern“, ist die Antwort des Unternehmerverbandes. Windfeder macht das konkret: „Offenbar ist nicht klar, was es heißt ‚den Wirtschaftsstandort zu entwickeln‘. Das bedeutet eben nicht nur, die Rahmenmöglichkeiten der Unternehmen zu verbessern. Das ist ja kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zum Zweck, nämlich um die Einnahmen der Stadt dramatisch zu erhöhen. Darum geht es: Die Einnahmen der Stadt Mülheim an der Ruhr zu erhöhen ohne Steuererhöhungen.“ Nach IHK-Berechnungen bringen 1.000 neue Mitarbeiter für die Stadt zusätzliche Einnahmen von sechs Millionen Euro. „Wir sollten daher doch um jeden froh sein, der sagt, in Mülheim möchte ich investieren, in Gewerbe, Industrie oder Wohnen. Warum denen Steine in den Weg legen? Natürlich geht es dabei auch um Flächen. Aber jeder, dem unsere Stadt am Herzen liegt, muss trotzdem oder gerade deshalb die Prioritäten abwägen. Ein Ziel ist ‚schön und grün‘. Und das ist auch wichtig. Aber das muss man sich auch leisten können. Und genau das können wir derzeit eben nicht.“

„Den aktuellen Stillstand können und dürfen wir uns in unserer Situation nicht leisten“, versuchte Windfeder die zahlreichen Gäste auch aus Politik und Verwaltung wachzurütteln. Seine klare Botschaft: „Wir müssen in Mülheim wissen, wo wir hinwollen. Und wir brauchen Führung, die uns da hinbringt.“

Eigentlich aber sollten die „tollen Tage“ beim Katerfrühstück fröhlich ausklingen – ein Garant dafür war der Wissenschaftskabarettist Prof. Metin Tolan, der die Abenteuer von James Bond physikalisch analysierte. Ob Verfolgungsjagd, Magnetuhr oder der geschüttelte – nicht gerührte – Wodka-Martini: Tolan betrachtete alles aus wissenschaftlicher Sicht. Ergebnis: Viele Erfindungen von Q oder Stunts mit dem Agenten funktionierten in der Realität nicht. So müsste man für den Stunt mit einem rotierenden Auto Tank, Motor und Lenkrad mit Fahrer in der Mitte des Wagens, also nah an der Rotationsachse, positionieren. Die Magnetuhr könne theoretisch zwar funktionieren, würde sich aber auf mehrere Milliarden Grad erhitzen – was selbst für James Bond schwer auszuhalten wäre. Anhand einiger Original-Ausschnitte aus den 24 Filmen veranschaulichte Tolan weitere physikalische Gleichungen, etwa, warum Bond auf Krokodilen über das Wasser laufen kann.

Hanns-Peter Windfeder, Vorsitzender des Unternehmerverbandes Mülheimer Wirtschaft, mahnte vor rund 100 Gästen: „Wir müssen in Mülheim wissen, wo wir hinwollen. Und wir brauchen Führung, die uns da hinbringt.“ (Foto: Unternehmerverband)
Mit einem mitreißenden Vortrag analysierte Professor Metin Tolan (rechts) auf unterhaltsame und anschauliche Weise die Abenteuer von James Bond. Das Katerfrühstück organisiert traditionell der Unternehmerverband Mülheimer Wirtschaft mit Geschäftsführerin Kerstin Einert-Pieper und Hanns-Peter Windfeder. (Foto: Unternehmerverband)

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