Eine Privatisierung des Flughafens Essen-Mülheim hält der Sprecher der regionalen Wirtschaft in der Unternehmerverbandsgruppe, Heinz Lison, für eine „ausgezeichnete Idee“. Angesichts des Angebots der dort angesiedelten Unternehmen, den Flugplatz in Eigenregie zu betreiben, sollten die drei Gesellschafter – das Land NRW sowie die Städte Essen und Mülheim an der Ruhr – seiner Ansicht nach unverzüglich Verkaufsverhandlungen aufnehmen. Lison: „Ich bin sicher, dass eine neue Flughafengesellschaft beweist, dass sie ohne einen Cent Zuschuss auskommt“. Die Entwicklung des Airports hänge dann ausschließlich vom flugrechtlichen Regelwerk ab und sei „nicht länger Spielball wechselnder Mehrheitsverhältnisse und kurzsichtiger Wahlversprechen“.
Die Privatisierung sei angesichts leerer Haushaltskassen „ein perfektes Geschäft für die Kommunen und das Land“. Nicht zuletzt würden die erheblichen Gewerbesteuereinnahmen erhalten bleiben, wenn die luftfahrtaffinen Unternehmen nicht zur Abwanderung gezwungen werden. Der Unternehmerverband habe, so Lison, seit Jahren auf die Bedeutung des Flugplatzes für die Wirtschaft des westlichen Ruhrgebietes hingewiesen: „Viele unserer 700 Mitglieder sind Global Player, für die Starts und Landungen auf diesem Flughafen Zeit und Geld bedeuten“.