Tarifvertrag Personalaustausch: „Die Flut ist ausgeblieben“

Halbjahresbilanz: Fachkräfteaustausch im Ruhrgebiet vereinzelt genutzt

Die fünf Metall-Arbeitgeberverbände im Ruhrgebiet – zu den „arbeitgebern ruhr“ zählt auch der Unternehmerverband Metall Ruhr-Niederrhein – und die IG Metall NRW haben vor einem halben Jahr einen Tarifvertrag zur Arbeitnehmerüberlassung abgeschlossen. Den rund 350 tarifgebundenen Mitgliedsunternehmen im Ruhrgebiet, am Niederrhein und im Westmünsterland wurde damit die Möglichkeit eingeräumt, Arbeitskräfte untereinander auszutauschen oder gegenseitig auszuleihen. Nach einem halben Jahr ziehen die Tarifpartner Bilanz. Fazit: Die Möglichkeit zum Fachkräfteaustausch wurde nur vereinzelt genutzt. „Zum Glück“, sagen einstimmig Wim Abbing, Vorstandsvorsitzender des Unternehmerverbandes Metall Ruhr-Niederrhein, sowie Jürgen Dzudzek, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Duisburg-Dinslaken. Abbing: „Mit dem Tarifvertrag haben wir ein Instrument geschaffen, das die negativen Auswirkungen der Krise auf die Beschäftigung abmildern sollte. Glücklicherweise hat die Krise unsere Firmen aber nicht so hart getroffen, wie noch vor sechs Monaten befürchtet. Kurz: Wir haben einen Deich gebaut, aber die Flut ist ausgeblieben.“

Nach Abschluss des Tarifvertrages im Dezember 2009 war das Interesse bei den Unternehmen groß: Rund 75 Verantwortliche aus Mitgliedsunternehmen informierten sich bei der Veranstaltung in Duisburg über die praktische Umsetzung des Personalaustauschs. „Die Firmen wollten sich wappnen, sollte die Krise sie mit voller Wucht treffen“, so Wim Abbing, Geschäftsführer der PROBAT-WERKE in Emmerich. Zehn Firmen haben sich in der arbeitgeber ruhr Datenbank registriert, um bei Bedarf schnell handeln zu können. Die Möglichkeit zum Personalaustausch nutzten dann nur zwei Unternehmen.

Der große Fachkräfteverleih ist ausgeblieben – und gerade das werten die Sozialpartner als Erfolg: „Die Unternehmen mussten auf dieses Instrument nicht zurückgreifen, denn sie konnten den Auftragsrückgang über Kurzarbeit abfangen“, so Jürgen Dzudzek von der IG Metall. Dennoch waren die Rückmeldungen aus den Unternehmen durchweg positiv: Dass Gewerkschaften und Arbeitgeber in der Krise gemeinsam Instrumente erarbeiteten, um die Auswirkungen für die Firmen und die Mitarbeiter abzufedern, hat sowohl den Unternehmen, als auch den Beschäftigten ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. Angesichts der Krise war dieser Tarifvertrag das richtige Signal für die Betroffenen.

Auch für die Zukunft rechnen die Tarifpartner nicht damit, dass der Personaltausch verstärkt genutzt wird. Die Ruhrgebietsfirmen senden das Signal, dass nach heutigem Stand die Kurzarbeit bis zum Ende des Jahres stark zurückgehen wird. Damit bestätigen die regionalen Unternehmen die Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertrages, der einen Rückgang der Kurzarbeit um 90 Prozent bis zum Jahresende erwartet.

Weitere Informationen unter

www.unternehmerverband-metall-ruhr-niederrhein.org;
Ansprechpartner Wolfgang Schmitz, Tel. 0203 99367-106 sowie als weiterer Ansprechpartner Jürgen Dzudzek, IG Metall, Mobil: 0172 2052491

 

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Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

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Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

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