"Mit weniger mehr erreichen"

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Eckart Grundmann von der Effizienz-Agentur NRW referierte beim Unternehmerfrühstück über das Thema "Ressourceneffizienz"

"Angesichts steigender Rohstoffpreise hängt der Erfolg von produzierenden Unternehmen heute mehr denn je von der effizienten und innovativen Gestaltung der Prozesse und Produkte ab", machte Eckart Grundmann von der Effizienz-Agentur NRW (EFA) im Rahmen seines Vortrages am Mittwoch, 25. August, beim Unternehmerfrühstück im Hotel Residenz, zu dem die städtische Wirtschaftsförderung und der Unternehmerverband eingeladen hatten, deutlich. Wie gut sich wirtschaftlicher Erfolg und Umweltschutz verbinden lassen, zeigte er anhand konkreter Projekte zur Ressourceneffizienz auf.

Rund 60 Vertreter von Unternehmen, Verbänden und Gruppierungen folgten dem kurzweiligen Referat des Experten für Ressourceneffizienz. Die Erschließung von Ressourceneffizienz-Potenzialen an sich ist keine neue Herausforderung, sagte Experte Grundmann. Die Nutzung dieser Potenziale werde jedoch nicht immer strategisch verfolgt, da z. B. Personalkosten mit durchschnittlich 20 Prozent als großer Kostenfaktor einfacher zu identifizieren und mögliche Einsparungen einfacher zu berechnen seien. Dagegen seien die innerbetrieblichen Stoffströme gerade in kleinen und mittleren Unternehmen oft nicht ausreichend identifiziert. Nach Berechnungen des Bundeswirtschaftsministeriums würden aber durchschnittlich 40 Prozent der Produktionskosten durch Materialkosten verursacht - ein Kostenblock mit großen Einsparpotenzialen.

"Kleinen und mittleren produzierenden Unternehmen steht mit der Effizienz-Agentur NRW ein Ansprechpartner zur Ressourceneffizienz zur Verfügung", informierte Grundmann. "Die EFA ist seit 1998 als Kompetenzzentrum für Ressourceneffizienz im Auftrag des Umweltministeriums NRW tätig mit der Zielsetzung, Potenziale aufzuzeigen, Umsetzung zu initiieren, Nachfrage zu erzeugen und das Technologieangebot zu steigern.

Die EFA gebe kleinen und mittleren Unternehmen in NRW Impulse zu einer ressourceneffizienteren Wirtschaftsweise und unterstütze sie bei der Umsetzung von Maßnahmen im Produktionsintegrierten Umweltschutz - kurz PIUS. Die Abkürzung steht dabei für Produktionsintegrierten Umweltschutz. Heute ist die EFA mit 20 Mitarbeitern der zentrale Ansprechpartner für produzierende Unternehmen in Nordrhein-Westfalen in allen Fragen rund um das material- und energiesparende Wirtschaften. Dem Mittelstand würden zahlreiche Beratungsangebote zur Steigerung der Ressourceneffizienz angeboten, die in der EFA-Toolbox zusammengefasst seien.

Grundmann veranschaulichte die Theorie anhand einzelner Praxisfälle. Mit Hilfe des PIUS-Checks sei es beispielsweise gelungen, dass eine Molkerei durch den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung 400.000 l Heizöl im Jahr sparen kann bei einer einmaligen Investition von 250.000 Euro. Ein Fleisch verarbeitender Betrieb spart durch den geringeren Einsatz von Reinigungsmitteln und weniger Wasserverbrauch 137.000 Euro/Jahr ein bei einer einmaligen Investition von 250.000 Euro für zwei Reinigungsanlagen. Der PIUS-Check biete im Bereich der Produktion den Einstieg zur Steigerung der Ressourceneffizienz. "Mit dem Check werden die relevanten Stoffströme und der Stand der Technik in der Produktion erfasst und aufgezeigt, welche Verbesserungen in der Produktion im Sinne der Ressourceneffizienz möglich sind", verdeutlichte Grundmann. Der PIUS-Check sei bis heute in über 500 Unternehmen zum Einsatz gekommen. "Die Einsparungen im Produktionsprozess belaufen sich auf über zehn Millionen Euro jährlich", so Grundmann weiter. "Neben den monetär erfassbaren Einsparungen ergeben sich weitere Vorteile aus den verbesserten Abläufen im Betrieb. Dazu zählen: eine bessere Produktqualität, kürzere Durchlaufzeiten, weniger Reklamationen und der damit verbundene Aufwand sowie eine größere Rechtskonformität."

Speziell für Handwerksunternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern werde der sog. Ökoeffizienz-Check angeboten. Grundmann: "Mit diesem speziell auf die Anforderungen von Handwerksunternehmen zugeschnittenen Beratungsangebot können Handwerker ihren Betrieb auf Möglichkeiten zur Steigerung der Ressourceneffizienz untersuchen lassen. Zunächst führt ein Berater der Handwerkskammer eine kostenfreie Potenzialabschätzung durch. Weitere Informationen zur Ressourceneffizienz und zur Effizienz-Agentur NRW finden Sie unter: www.efanrw.de

Der nächste Business Break findet am 24. November 2010 statt. Dann werden die Professoren Olaf Just und Dr. Dietmar Seidel von der Fachhochschule Gelsenkirchen, Abt. Bocholt, zum Thema "Natur als Vorbild - der neue Studiengang Bionik" referieren.

Das Business Break des Unternehmerverbandes im Hotel Residenz in Bocholt.

Ansprechpartner

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Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

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Avelina Desel

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