„Mehr Bürokratie schafft nicht mehr Gerechtigkeit“

Der Unternehmerverband kritisiert Gesetzesvorhaben der Familienministerin zur Lohngleichheit

Der erneute Vorstoß von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD), ein Gesetz zur Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen durchzusetzen, stößt beim Unternehmerverband auf Kritik. „Das Gesetz würde zusätzliche Belastungen für die Unternehmen schaffen, ohne das eigentliche Problem zu beseitigen. Mehr Bürokratie schafft nicht mehr Gerechtigkeit“, ist sich der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, Wolfgang Schmitz, sicher.

Die Einkommensunterschiede bei Männern und Frau seien mit dem unterschiedlichen Erwerbsverhalten der beiden Gruppen zu erklären und nicht mit mangelnder Transparenz bei der Offenlegung von Gehältern. Vor allem Erziehungs- und Pflegezeiten führten zu einem geringeren Einkommen vieler Frauen. „Die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine Aufgabe, der sich die Ministerin stellen muss“, fordert Schmitz. Er verweist auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die belegen, dass Frauen zwar im Schnitt fast 22 Prozent weniger verdienen, nur 7 Prozent der Abweichung seien aber nicht auf die Berufswahl bzw. Pausen durch Schwangerschaft und Kinderbetreuung zurückzuführen.

Nach Ansicht des Unternehmerverbandes gibt es aber auch weitere Stellschrauben, an denen gearbeitet werden müsse, um Einkommensunterschiede abzubauen. „Wir haben immer noch zu wenige Frauen, die sich nach der Schule für technische Berufe entscheiden. Das führt dazu, dass die Industrie mit ihren guten Verdienstmöglichkeiten weitgehend männergeprägt ist“, erläutert Schmitz. Hier müssten bereits in der Schule die Weichen gestellt werden, um Vorurteile abzubauen. Die Politik müsse sich den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig für technische Disziplinen in den Schulen zu tun. Der Unternehmerverband betreibe hier seit vielen Jahren eine umfassende Aufklärungsarbeit, um Schülerinnen und Schüler für Berufe zu begeistern, die fälschlicherweise als Männerberufe gelten.

Lohngleichheit per Gesetz zu verordnen, sei aber vor allem auch ein Angriff auf die Tarifpartnerschaft, gibt Schmitz zu bedenken. „Die Tarifverträge, die Arbeitgeber und Gewerkschaften gemeinsam aushandeln, sind diskriminierungsfrei und richten sich ausschließlich nach Anforderung und Leistung.“ Sozialpartner und Unternehmen hätten ein großes Interesse daran, die Beschäftigten unabhängig vom Geschlecht gleich zu behandeln, „auch ohne eine Verordnung per Gesetz“, so Schmitz. Die Politik solle sich aus der Lohnfindung raushalten, dafür fehle ihr die Kenntnis der betrieblichen Realität.

Die Unternehmerverbandsgruppe mit ihren sechs Einzelverbänden und ihren rund 700 Mitgliedsunternehmen gehört zu den größten Arbeitgeberverbänden Nordrhein-Westfalens. Mit Sitz in Duisburg reicht ihr angestammtes Verbreitungsgebiet vom westlichen Ruhrgebiet (Duisburg, Mülheim, Oberhausen) über den Kreis Wesel bis an die niederländische Grenze (Kreis Kleve) und ins Münsterland (Kreis Borken).

Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbands (Foto: Unternehmerverband)

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