Mechatroniker für Kältetechnik und für Betriebstechnik auf der gewerblichen, Kaufleute für Büromanagement auf der kaufmännischen Seite – diese Berufe haben Oberhausener und Mülheimer Schüler vielleicht nicht auf der Liste ihrer Traumberufe. Dass in diesem Bereich aber Azubis gesucht und langfristige Berufsperspektiven geboten werden, erfuhren 15 Lehrer bei der Menerga GmbH, einem Hersteller von meist sehr speziellen Lösungen für die Lüftungs- und Klimatechnik in Mülheim an der Ruhr. Im Rahmen seines Arbeitskreises Schule/Wirtschaft lud der Unternehmerverband dazu am vergangenen Dienstag erstmals gemeinsam mit dem Lehrerarbeitskreis der Kommunalen Koordinierungsstelle Übergang Schule - Beruf NRW (KAoA) der Stadt Oberhausen ein.
„Ihre Schüler werden wahrscheinlich nicht immer ihren Traumberuf in ihrer Lieblingsstadt finden. Sie müssen deshalb mobil im Kopf und in den Beinen sein“, wünschte sich Jennifer Middelkamp, Pressesprecherin des Unternehmerverbandes. Die Pädagogen sollten als Multiplikatoren an ihre Schüler weitergeben, dass es gute Ausbildungsbetriebe mit aussichtsreichen Perspektiven hier in der Region gibt.
Bei der Betriebserkundung in Mülheim präsentierten ganz authentisch Auszubildende ihren Werdegang bei Menerga: Ein angehender Meister für Kältetechnik war dabei, eine Vertriebsassistentin im internationalen Kundenverkehr, die einst ihre Ausbildung als Industriekauffrau absolvierte und sich dann berufsbegleitend zur Management-Assistentin fortbildete, und auch eine 24-Jährige mit abgebrochenem Lehramtsstudium, die eine Einstiegsqualifizierung mit Aussicht auf eine anschließende Ausbildungsstelle durchläuft. „Zehn Prozent unserer 420 Mitarbeiter sind Azubis, Einstiegsqualifizierte, Praktikanten oder Trainees. Auch für das nächste Ausbildungsjahr suchen wir noch“, berichtete Prokuristin und Personalleiterin Stefanie Bekes.
Drei Jahre lang übernimmt Menerga nun schon 100 Prozent aller Azubis – und bietet ihnen eine Menge: Ausbildungswochen, eine eigene Akademie für interne Fortbildungen und ein eigenes Ausbildungslabor für die gewerblichen Azubis. Außerdem gibt es verschiedene eigenverantwortliche Azubi-Projekte wie den Girls` Day oder den Facebook-Auftritt, Prüfungsvorbereitungskurse und Azubi-teach-Azubi-Tage, bei denen Azubis den anderen Azubis ihre Arbeitsbereiche oder spannende Projekte aus den verschiedenen Abteilungen vorstellen. „Wir brauchen Fachkräfte und bilden sie gerne selbst aus. Auch durch neue Ausbildungsberufe wollen wir Chancen für unsere produzierenden Betrieb finden, derzeit schauen wir uns beispielsweise den Beruf des Fertigungsmechaniker genauer an“, berichtete Bekes.
Am Firmensitz in der Alexanderstraße erkundeten die Pädagogen die beiden Hallen „Alex 1“ und „Alex 2“ und erhielten so eine sehr konkrete Vorstellung des Berufsalltags. Rahmen, Gehäuse und Deckel für die Geräte zur Klimatisierung und Luftbehandlung werden dort aufgebaut und mit Komponenten bestückt. Vor allem die Fertigungsfläche für Wärmetauscher, auf der drei Roboter wie von Geisterhand die Kunststoffplatten verkleben, beeindruckte die Lehrer. Dass aber auch Handarbeit gefragt ist, wurde in der Elektronikverarbeitung deutlich: Die Steuerungen und Schaltkästen werden in Mülheim programmiert, konstruiert und gefertigt. Viele Menerga-Lösungen kommen in Schwimmhallen zum Einsatz, welche nur eines der fünf verschiedenen Marktsegmente abdecken. Die orange leuchtenden, einige Meter langen lufttechnischen Sonderlösungen sorgen für ein ideales Klima in den Anwendungsbereichen – und sind dabei besonders energieeffizient und platzsparend.
Interessierte Lehrer weiterführender Schulen sind im Arbeitskreis Schule/Wirtschaft willkommen, Ansprechpartnerin ist Elisabeth Schulte, Tel. 0203 99367-125, E-Mail: schulte(at)unternehmerverband(dot)org. Weitere Informationen auf www.unternehmerverband.org (Klick auf: Leistungen / Schule/Wirtschaft).
