Lehrer auf den Chefsessel, Schüler an die Werkbank

60 Jahre Netzwerk SCHULE/WIRTSCHAFT / Vielfältiges Engagement des Unternehmerverbandes für bessere Berufsorientierung

Wenn über die Berufschancen junger Menschen diskutiert wird, herrschen leider noch viele Vorurteile: Firmen bilden zu wenig aus; vor allem Hauptschüler erhalten zu wenige Chancen für den Berufseinstieg. Glücklicherweise sieht die Realität anders aus, wie ein Jubiläum nun eindrucksvoll unter Beweis stellt: Das Netzwerk SCHULE/WIRTSCHAFT bringt seit 60 Jahren in ganz Deutschland Schulen und Unternehmen erfolgreich zusammen. Gegründet von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und getragen vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), zeigen mehr als 22.000 Ehrenamtliche in rund 430 regionalen Arbeitskreisen jungen Menschen berufliche Perspektiven auf, um den Übergang von der Schule in die Arbeitswelt zu erleichtern.

So auch in der hiesigen Region. Fast 50 Jahre lang schon bietet der Unternehmerverband so genannte „Arbeitskreise Schule/Wirtschaft“ an. In den Städten Duisburg, Mülheim, Oberhausen und Bocholt sowie im Kreis Wesel (rechtsrheinisch) wurden diese seit 1965 sukzessive gegründet; Mitglieder sind Lehrer aller weiterführender Schulen, die Interesse am Thema Wirtschaft, Technik oder Berufswahlorientierung haben. „Insgesamt gehören den fünf Arbeitskreisen rund 250 Pädagogen an“, berichtet Elisabeth Schulte vom Unternehmerverband mit Stolz. Sie koordiniert und organisiert alle Projekte „Schule/Wirtschaft“ des Unternehmerverbandes und verfolgt damit mehrere Ziele: Einblicke in Wirtschaft geben, Anforderungen der Wirtschaft an Mitarbeiter und Nachwuchs kennenlernen sowie Kontakte der Pädagogen zu den Unternehmen für Schüler- und Lehrerbetriebspraktika bzw. den Berufseinstieg herstellen. Insgesamt öffneten schon über 600 hiesige Unternehmen ihre Werkstore, um sich bei Betriebserkundungen als Ausbildungsbetriebe vorzustellen. „Die intensiven Gespräche mit den Lehrern, die ihre Erfahrungen später an die Schüler weitergeben, zeigt uns immer wieder, wie hilfreich dieser direkte Draht in die Wirtschaft für die Berufsorientierung ist“, betont Schulte. Das Angebot für die Lehrer wird durch regelmäßige Informationsveranstaltungen zu bildungs- und wirtschaftspolitischen Themen ergänzt; bei rund 60 Podiumsdiskussionen, Seminaren und Workshops ging es etwa um das Jahr der Technik, Zukunft: Ausbildung oder das neue Übergangssystem „Schule – Beruf“.

In Sachen Schule/Wirtschaft ist das Engagement des Unternehmerverbandes vielfältig: Er bringt regelmäßig das „InfoMobil“ – einen High-Tech-Bus als Informationszentrum über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Metall- und Elektroindustrie – auf hiesige Schulhöfe. Für Schüler der gymnasialen Oberstufe bietet der Verband zudem das „Duale Orientierungspraktikum“ in Bocholt, Oberhausen, Mülheim, Duisburg und im Kreis Wesel an. Dieses bietet die Möglichkeit, die akademische Seite der Berufe, also z. B. das Ingenieurstudium an der Hochschule, und einen daran anschließenden Beruf in einem entsprechenden Unternehmen näher kennen zu lernen. Auch der Wettbewerb „Schüler macht MI(N)T!“ richtet sich seit 2005 mit großem Erfolg an Schüler unterschiedlicher Jahrgangsstufen und zeichnet technische Entwicklungen aus. Nicht zuletzt läuft seit 2008 auch die „Vertiefte Berufsorientierung“ mit Förderung durch die regionalen Arbeitsagenturen; alleine 2012 für mehr als 5.000 Schüler aus 36 hiesigen Schulen. Dabei wird den Schülern der Blick in die Vielfalt der Arbeitswelt ermöglicht – z. B. bei Betriebserkundungen und -praktika, Workshops, Unternehmensvorstellungen, Berufe-Parcours, Bewerbertagen und Projektwochen.

Das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT als Schnittstelle zwischen Schule und Beruf und die vielfältigen regionalen Aktivitäten, bei denen, so Schulte, „ja quasi Lehrer auf die Chefsessel und Schüler an die Werkbank kommen“, ist eine nicht mehr wegzudenkende erfolgreiche Institution in Deutschland. „Durch die Kooperation von Schulen und Unternehmen und damit die praxisnahe Berufs- und Studienorientierung sorgen wir für eine gute Basis, auf der Schüler die für sie passende Entscheidung treffen und Unternehmen geeigneten Nachwuchs finden können“, resümiert Elisabeth Schulte.

 

Der Unternehmerverband ist mit seinem Juristen-Team auf Personal-Themen spezialisiert. Seine Mitgliedsunternehmen berät er in Arbeitsrecht, Tarifpolitik und Arbeitswirtschaft, außerdem vertritt er deren wirtschaftspolitischen Interessen. Mit regionalem Schwerpunkt an Rhein und Ruhr und bis ins Westmünsterland hinein vertritt der Arbeitgeberverband die Interessen von 700 Unternehmen bundesweit. Mehr Infos unter www.unternehmerverband.org

Der direkte Draht zu Unternehmern, Mitarbeitern und Ausbildern: Möglich macht das der Unternehmerverband bei Betriebserkundungen für Lehrer; im Bild etwa ein Treffen bei der FRANKEN APPARATEBAU GmbH in Oberhausen. (Foto: Unternehmerverband)

Ansprechpartner

Christian Kleff

Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

Telefon: 0203 99367-225

E-Mail:kleff(at)unternehmerverband(dot)org

Jennifer Middelkamp

Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

Telefon: 0203 99367-223

E-Mail:middelkamp(at)unternehmerverband(dot)org

Geraldine Klan

Referentin

Telefon: 0203 99367-224

E-Mail:klan(at)unternehmerverband(dot)org

Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

Telefon: 0203 99367-205

E-Mail:desel(at)unternehmerverband(dot)org