Kein Erkenntnis-, sondern ein Tatendefizit

Auch die aktuelle PwC-Studie zeigt nach Ansicht der Wirtschaft, dass eine gemeinsame Ruhrgebiets-Strategie notwendig ist

Auch die aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und des Hamburgische Weltwirtschaftsinstituts zeigt eine besorgniserregende Entwicklung im Ruhrgebiet auf. Bis zum Jahr 2030 wird es fast überall im Ruhrgebiet zu einem gravierenden Mangel an Arbeitskräften kommen. Vor allem hochqualifizierte Fachkräfte machen immer öfter einen Bogen um das Revier. Der heimische Unternehmerverband weist daraufhin, dass dieser Befund das Ruhrgebiet nicht aus heiterem Himmel treffe. „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Tatendefizit. Es mangelt an einer gemeinsamen Antwort des Reviers darauf“, betont der Hautgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, Wolfgang Schmitz.

Zwar seien positive Ansätze, wie etwa im Hochschulsektor, zu erkennen, jedoch mangele es an einem Gesamtkonzept. „Keine Revierstadt kann den Wettbewerb um Fachkräfte und Investitionen allein gewinnen. Nur gemeinsam können wir es mit der wachsenden Konkurrenz aufnehmen“, erklärt Schmitz. Dazu müsse die Kooperation der Städte untereinander deutlich ausgebaut werden. „Klassische Verwaltungsaufgaben, aber auch Aufgaben der Wirtschaftsförderung sowie des Standortmarketings können gemeinsam vielfach günstiger und erfolgreicher erledigt werden“, so Schmitz.

„Kirchturmdenken“ lasse hingegen das Revier immer weiter zurückfallen. Es gehe darum, die Attraktivität des Ruhrgebietes als Lebens- und Wirtschaftsraum zu steigern. Dazu gehörten zum Beispiel der qualitative Ausbau der Kinderbetreuung, aber ebenso bessere Rahmenbedingungen für Unternehmen. Schmitz macht in diesem Zusammenhang auf steigende Steuern für die Betriebe und den Mangel an Gewerbeflächen aufmerksam.

Der Unternehmerverband wirbt dafür, bei einer gemeinsamen Ruhrgebiets-Strategie die Chancen der industriellen Produktion in der Region wieder neu zu entdecken. Gerade die Verbindung der Industrie mit der wachsenden Logistikbranche sowie der dynamischen Hochschullandschaft sei ein Pfund für den Standort. „Industrie ist nicht nur Schwerindustrie. Sie ist auch nicht nur Kohle und Stahl. Sie ist im Ruhrgebiet eine High-Tech-Branche mit großen Wachstumschancen und hochwertigen Arbeitsplätzen“, so Schmitz. Ein klares Bekenntnis zur Industrie sei notwendig, um die Möglichkeiten dieses Sektors für die Zukunft des Reviers zu nutzen.

Die Unternehmerverbandsgruppe mit ihren sechs Einzelverbänden und ihren rund 700 Mitgliedsunternehmen gehört zu den größten Arbeitgeberverbänden Nordrhein-Westfalens. Mit Sitz in Duisburg reicht ihr angestammtes Verbreitungsgebiet vom westlichen Ruhrgebiet (Duisburg, Mülheim, Oberhausen) über den Kreis Wesel bis an die niederländische Grenze (Kreis Kleve) und ins Münsterland (Kreis Borken).

Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes (Foto: Unternehmerverband)

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