„Energiewende mit Freude in Schwung bringen“

Business Break bei der medl GmbH / Referat über energieautarke Häuser

Investiert in Steine und Boden – diesen schon lange gültigen, meist elterlichen Rat wandelte Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld etwas ab: „Sorgt fürs Alter mit einem energieautarken Haus vor!“ Laut seiner Rechnung kostet dieses beim Bau zwar 90.000 Euro mehr, „diese Summe bringt aber – etwa im Vergleich zur Riester-Rente – einen zweieinhalbmal so hohen Nutzenbetrag.“ Der Energieexperte referierte am Donnerstag vor 80 Mülheimer Unternehmern beim Business Break von Unternehmerverband und Mülheim & Business bei der medl GmbH. Höchst unterhaltsam und mit vielen zuvor unbekannten Fakten rund um die Zukunft der Energieversorgung plädierte Leukefeld dafür, „die Energiewende mit Freude in Schwung zu bringen“.

Zum ersten Business Break des Jahres lädt traditionell die medl GmbH interessierte Unternehmer ein. „Dieses Mal haben wir ein sehr branchennahes Thema gewählt. Trends wie Energieautarkie werden auch für uns als Versorger ein Thema, das wir mitgestalten wollen“, so Dr. Hans-Jürgen Weck, als medl-Geschäftsführer Gastgeber des Unternehmerfrühstücks. Dass Quer-und Neu-Denken das Erfolgsrezept von medl ist, bescheinigte auch Hanns-Peter Windfeder, Vorstandsvorsitzender des Unternehmerverbandes Mülheimer Wirtschaft: „Sie als hiesiger Energieversorger sind hocherfolgreich und innovativ. Sie haben die Chancen der Energiewende erkannt und entwickeln neue Geschäftsmodelle.“

„Intelligent verschwenden – neue Wege im Umgang mit Energie“ – unter dieser Überschrift stellte Prof. Timo Leukefeld vor, dass sich Energiewende und genussvoller Energieverbrauch nicht ausschließen. Heute packt man Häuser in Styropor ein, regelt die Heizung an die „Bibbergrenze“ herunter und darf Fenster im besten Fall nicht öffnen. Das Haus von Morgen – Leukefeld hat sich selbst schon ein solches gebaut – sehe anders aus: Steile Dächer, die auch im Winter die Sonnenstrahlen im optimalen Winkel einfangen, sind mit Solarwärme- und Solarstrom-Flächen versehen. Die Energie wird in riesige Wasser-Langzeit-Wärmespeichern und Batterien gespeist. „70 Prozent des Energiebedarfs sind damit abgedeckt, der Rest wird per Pellet oder etwa der effizienten Gas-Brennwert-Therme erzeugt“, erläuterte der Energieexperte.

Heutige Standards im Hausneubau sieht Leukefeld kritisch. So sei Styropor, mit dem Häuser bis zum Jahreswechsel eingepackt wurden, wegen ihrer verbotenen Brand-Hemmer HBCD verdächtig, der Sondermüll der Zukunft zu werden. Auch das derzeitige Modell, vor allem Luftwärme-Pumpen und Photovoltaik-Anlagen zu fördern, bemängelt Leukefeld. „Es ist eine saisonale Illusion, die ein Plus an Energie, aber ein Minus im Portmonee bedeutet.“ Denn im Sommer würde der Strompreis wegen des hohen Angebots (Photovoltaik) sinken, während er im Winter wegen der erhöhten Nachfrage (Luftwärme-Pumpe) steige.

Neue Geschäftsmodelle mit dieser „Technosophie“ sind schon Wirklichkeit, wie etwa die „Wohn-Flatrate“. Energieautarke Mehrfamilienhäuser werden als Dienstleistung verkauft, also Wohnen, Wärme, Strom und Mobilität. „Für die ersten Wohnungen in ländlichen Raum um Hannover, die für zehn Jahre lang für fix 9,05 Euro pro Quadratmeter vermietet werden sollen, gibt es jeweils 80 Bewerber. Der Clou: Das E-Auto ist im Mietpreis mit inbegriffen, weil das Haus selbst zugleich die Tankstelle ist.“ Gerade für jüngere wie auch ältere Mieter ist das Modell attraktiv, weil man langfristig feste Kosten bei geringem Aufwand – ich muss Strom- und Gasanbieter nicht vergleichen und wechseln – planen kann.“ Dass das auch ein Modell für Gewerbebetriebe sein kann, stellte Timo Leukefeld abschließend dar. „Für energieintensive Unternehmen werden wir das nicht schaffen, aber für 50-Mann-Betriebe lässt sich das Modell bei Neubauten und in der Sanierung gut anwenden.“

Das nächste Business Break, das neben der Information wieder der Kontaktpflege und Intensivierung von Geschäftsbeziehungen dienen wird, findet am Donnerstag, 14. April 2016, statt. Weitere Informationen unter www.unternehmerverband-muelheimer-wirtschaft.org.

Die medl-Geschäftsführer Dr. Hendrik Dönnebrink (1.v.l.) und Dr. Hans-Jürgen Weck (2.v.r.) nahmen den Referenten Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld in ihre Mitte; rechts Hanns-Peter Windfeder vom Unternehmerverband. (Foto: Unternehmerverband)

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