Die Führungskräfte sind der Schlüssel zur „new work“

11. Bocholter Personalforum zur Arbeitswelt der Zukunft mit 55 Teilnehmern

Die Führungskräfte sind der Schlüssel zu „new work“, zur Arbeitswelt der Zukunft – diese Botschaft überbrachte jeder der acht Referenten beim 11. Bocholter Personalforum mit seinen eigenen Worten an die 55 Teilnehmer. „Ob Flexibilität bei Arbeitszeit und -ort oder neuartige Ansätze bei der Selbstorganisation von Unternehmen – entscheidend ist die Fähigkeit der Führungskraft, die neuen Wege der Arbeitswelt zu gehen und die Mitarbeiter dafür zu begeistern“, resümierte Jürgen Paschold vom Unternehmerverband. Der Verbandsingenieur hatte die 11. Auflage der Fach- und Netzwerkveranstaltung organisiert; die Referenten aus Forschung und Betriebspraxis standen den Personalverantwortlichen in der von Jennifer Middelkamp, Pressesprecherin des Unternehmerverbandes, moderierten Veranstaltung für Fragen und angeregte Diskussionen zur Verfügung.

„Wer flexibel arbeiten möchte, bei dem ragt der Beruf in die Freizeit hinein – das ist kein Problem, sondern ein Merkmal der neuen Arbeitswelt.“ Mit diesem Satz räumte Dr. Oliver Stettes vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln mit dem Missverständnis auf, dass E-Mails nach Feierabend immer eine Belastung seien. „Die früher strikten Grenzen zwischen Arbeit und Beruf werden fließender“, aber das sei im Regelfall nicht vom Arbeitgeber verordnet, sondern vom Arbeitnehmer gewünscht. Wie er betonte auch Referentin Dr. Martina Frost* vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaft, dass die Führungskräfte neue Kompetenzen entwickeln müssen: „Sie werden die Fragensteller sein. Die Antwortgeber sind die neuen Technologien.“ So müssten die Führungskräfte entscheiden, welche Daten anhand welcher Kennzahlen gesammelt, analysiert und bewertet werden müssen. Dieser Appell entfachte die Diskussion unter den anwesenden Geschäftsführern, Unternehmern und Personalexperten, ob Wissen weiterhin Macht sei, wie Daten geschützt werden müssen und welche Entscheidungen man sich von einer Maschine abnehmen lassen kann.

Um Gründerkultur und ein sich selbst organisierendes Start-up ging es bei zwei weiteren Vorträgen – und dabei vor allem um die Frage, was der hiesige Mittelständler daraus lernen oder auf sich übertragen kann. „Im Silicon Valley oder auf der Berliner Gründer-‚Alley‘ ist jedem Gründer klar: Man muss seine Idee nicht patentieren lassen, sondern sie als erster schnell und konsequent an den Markt bringen“, sagt Dr. Carsten Gerhardt von A.T. Kearney, der gerade von Reisen ins Technologie-Tal bzw. in die Bundeshauptstadt zurückgekehrt ist. Er forderte die Unternehmer auf, sich die Ideen der eigenen Mitarbeiter und hiesiger Start-ups zunutze zu machen, „im Intrapreneurship liegen große Chancen“, so der Düsseldorfer. Susanne Hilse aus Braunschweig ergänzte diese Erfahrungen als Mitarbeiterin Start-ups in der IT-Branche, welches einen „holakratischen“, also bewussten und selbstorganisierten Ansatz verfolgt.

Den Nachmittag gestalteten vier Unternehmer mit Beiträgen zu neuen Wegen im Recruiting, zur selbstlernenden Organisation mit Feedback sowie zu Zeitarbeit und externer Personalvermittlung. Zudem gaben Dr. Jörg Detering von der Grunewald GmbH und Matthias Finke von der Siemens AG – beide aus Bocholt – Einblicke in ihre Betriebspraxis, z. B. in Hinblick auf Digitalisierung, Digitalkompetenzen und Führungskräfteentwicklung. Detering appellierte abschließend: „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass in einer guten Führung die größten Optimierungspotenziale liegen. Neben weiteren wichtigen Aspekten trägt eine wertschätzende Kommunikation entscheidend dazu bei, dass die für die Fertigung wichtigen Informationen zwischen Kollegen und Mitarbeitern im richtigen Moment ausgetauscht werden können und auch umgesetzt werden. Dadurch steigt die Motivation bei allen Beteiligten und die Bereitschaft, ‚mitzuziehen‘.“

Kontakt: Jürgen Paschold, Telefon: 02871 23698-11, paschold(at)unternehmerverband(dot)org

* Die Referentin Dr. Martina Frost verwies auf eine passende Veranstaltung ihres Instituts ifaa im November 2017: Prävention 4.0 - sicher, gesund und produktiv: Maßnahmen für die Gestaltung und Organisation von Arbeitim digitalen Wandel

Jürgen Paschold vom Unternehmerverband begrüßte die 55 Teilnehmer – Geschäftsführer, Unternehmer und Personalexperten hiesiger Unternehmen – beim 11. Bocholter Personalforum. (Foto: Unternehmerverband)

Ansprechpartner

Christian Kleff

Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

Telefon: 0203 99367-225

E-Mail:kleff(at)unternehmerverband(dot)org

Jennifer Middelkamp

Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

Telefon: 0203 99367-223

E-Mail:middelkamp(at)unternehmerverband(dot)org

Geraldine Klan

Referentin

Telefon: 0203 99367-224

E-Mail:klan(at)unternehmerverband(dot)org

Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

Telefon: 0203 99367-205

E-Mail:desel(at)unternehmerverband(dot)org