Der Industriestandort Mülheim braucht Impulse

Über 100 Gäste beim Katerfrühstück des Unternehmerverbandes

Zum traditionellen Katerfrühstück am Aschermittwoch konnte der Unternehmerverband wieder über 100 Gäste begrüßen, darunter neben den Unternehmern der Stadt viele Vertreter aus Politik und Verwaltung. In seiner neuen Funktion war unter den Gästen auch erstmals Oberbürgermeister Ulrich Scholten. So traditionell wie das Katerfrühstück selbst, das mittlerweile schon zum 6. Mal im Lichthof des Hauses der Wirtschaft an der Wiesenstraße stattfand, sind auch die grundsätzlichen Anmerkungen des Vorsitzenden des Unternehmerverbandes, Hanns-Peter Windfeder, zu Lage der Mülheimer Wirtschaft am Beginn der Veranstaltung.

Windfeders Blick richtete sich diesmal besonders auf die Situation der hiesigen Industrie. Umfragen des Unternehmerverbandes, aber auch jüngst der IHK, hatten gezeigt, dass die aktuellen Konjunkturaussichten der Industrie in Mülheim alles andere als zufriedenstellend sind. Natürlich, so Windfeder, könne man von Mülheim aus nicht die Lage der Weltwirtschaft beeinflussen, aber man müsse alle Rahmenbedingungen für die Industrie vor Ort genau in den Blick nehmen und das Mögliche zu ihrer Verbesserung tun.

Ein Dauerbrenner aus Sicht des Unternehmerverbandes ist dabei natürlich das Thema „Flächen“. Hier gebe es ein gutes Konzept der Mülheimer Wirtschaftsförderung, das die Politik jetzt anpacken müsse. Ziel müsse es sein, mehr Flächen als bisher für moderne Industrie zur Verfügung zu stellen. „Wir brauchen in Mülheim die Arbeitsplätze, die auf solchen Flächen entstehen“, erklärte Windfeder. Dauerbrenner Nummer zwei sind aus Sicht der Wirtschaft die Stadtfinanzen. Mülheim habe nicht nur bei der steuerlichen Belastung die falsche Richtung eingeschlagen. Es brauche eine Diskussion über politische Prioritäten in der Stadt und vor allem neue Ideen. Windfeder unterstrich die Erwartung der Wirtschaft an den neuen Oberbürgermeister, neue Impulse in der Debatte über die Stadtfinanzen zu setzen.

Windfeder hatte aber auch ein großes Dankeschön an den OB parat, das dieser stellvertretend für die Stadtverwaltung entgegennehmen durfte. Die vielen ehrenamtlichen Helfer, aber auch die Stadtverwaltung hätten in der aktuellen Flüchtlingskrise bisher Außergewöhnliches geleistet. „Dafür gebührt ihnen allen heute einfach mal ein Dankeschön der Unternehmerschaft“, sagt Windfeder.

Als „Jahrhundertereignis“ für Mülheim bewertet Hanns-Peter Windfeder nach der Ansiedlung der Hochschule die feierliche Campuseröffnung der HRW in diesem Jahr. Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Hochschule sei eine Erfolgsgeschichte, die bereits viel bewegt habe. Nun müsse es für die Unternehmen der Stadt darum gehen, die Hochschule weiter zu unterstützen, denn sie, die Unternehmen, würden mittel- und langfristig von der Hochschule am meisten profitieren. Auch konkrete finanzielle Beiträge zur feierlichen Campuseröffnung seien wünschenswert. „Die Campuseröffnung ist eine einmalige Möglichkeit, den Zukunftsstandort Mülheim von seiner besten Seite zu zeigen“, so Windfeder.

Nach der Politik folgt die Unterhaltung – so ist es zumindest beim Katerfrühstück des Unternehmerverbandes. Unter der Überschrift „Science Slam“ haben sich die Unternehmer in der Vergangenheit bei ihrer Aschermittwochs-Veranstaltung auf einer heiteren Art und Weise der Faszination der Naturwissenschaften genähert. Diesmal kam aber weder ein Chemiker noch ein Physiker in das Haus der Wirtschaft, sondern ein „Slampoet“. Mit dem 30jährigen Lars Ruppel sogar einer der führenden Slampoeten Deutschlands.

Ein Slampoet ist nichts anderes als ein Dichter und eben ein Poet, der kreativ mit Sprache umgeht und nebenbei noch für einen bewussteren Umgang mit dem Medium Sprache und ihrem Wert wirbt. Ruppels selbst geschriebene und eindrucksvoll vorgetragene Gedichte sind teils heiter, teils auch besinnlich, aber immer faszinierend kreativ. Für den Unternehmerverband und seine Mitglieder hatte Ruppel als Gastgeschenk sogar eigens ein Gedicht geschrieben, das er den beeindruckten Zuhörern vortrug. Auszug: „In Betrieben lernen Hände – jene Partitur zu spielen – deren Töne dann am Ende – einen Chart-Erfolg erzielen“.

Auch mit seinem Erfolgsgedicht „Alter Schwede“ begeisterte Ruppel die Gäste des Katerfrühstücks. Mit diesen Versen beantwortet der Slampoet die Frage, warum der bekannte schwedische Möbelhersteller eigentlich so ist wie er ist. „Das war ganz große Klasse, wie Sie uns heute die Physik der Sprache nähergebracht haben“, bedankte sich Windfeder bei seinem Gast.


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Der Vorsitzende des Unternehmerverbandes, Hanns-Peter Windfeder, bei seiner Begrüßung. (Foto: Unternehmerverband)

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