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WeiterlesenUmso positiver bleiben ihr die Erlebnisse aus dem vergangenen Jubiläumsjahr in Erinnerung. Beispielsweise das Rockfestival im Juni. Zu diesem Anlass wurde die Trommelgruppe „Hand gemacht“ gegründet, die bis heute Bestand hat. Initiiert wurde das Festival vom Rotary- und dem Lions-Club. „Die Männer standen gemeinsam an den Ständen, haben Getränke und Essen ausgegeben, gespült und alles gemacht, was anfiel“, lobt Birgit Witting so viel Einsatz.
Gefeiert wurde das ganze Jahr. „Wir hatten den Anspruch, jeden Monat eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen“. Im Januar fand der Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten statt: „Zeitgleich haben wir in allen Einrichtungen Luftballons steigen lassen.“ Im Februar folgte die große Karnevalsdisco und eine Teilnahme am Rosenmontagszug unter dem Motto „Es ist normal verschieden zu sein“. Im März führten die Bewohner der Villa Keller im Rahmen der Frauenkulturtage das Theaterstück Momo auf, im April wurde die große Ausstellung „50 Jahre Lebenshilfe“ eröffnet. Voller Begeisterung berichtet Birgit Witting auch von der Zirkuswoche im Familienzentrum Pusteblume im Mai. „Es gab ein echtes Zirkuszelt und ein ganz tolles Programm“.
Auf das Rockfestival im Juni folgten im Juli die Stadtranderholung und im August ein Fußballturnier. Im September fand die 50. Mitgliederversammlung der Lebenshilfe Dorsten statt. Im Rahmen der Versammlung wurde Fritz Marek geehrt, der seit 50 Jahren Mitglied der Lebenshilfe ist. Die Fachveranstaltung „neue Autorität“ im Oktober, ein großer Galaball und die Landesdelegiertenversammlung im November sowie die Weihnachtsfeier im Dezember im Duisburger HAUS DER UNTERNEHMER rundeten das Jahresprogramm ab.
„Heute haben wir 280 Mitglieder. Es sind Menschen mit Behinderung, Angehörige, Freunde und Förderer. Mit der Mitgliedschaft setzt ein jeder sein Zeichen für Mitbestimmung, Teilhabe, Selbstbestimmung der Menschen mit Behinderung und fördert somit die Akzeptanz und Toleranz in der Gesellschaft“, fasst Birgit Witting zusammen und verweist auf den Satz der sowohl im Grundgesetzbuch als auch in großen schwarzen Buchstaben auf der Internetseite der Lebenshilfe Dorsten zu lesen steht: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Seit 50 Jahren für Menschen mit Behinderung im Einsatz: Die Lebenshilfe Dorsten feierte ihr 50-jähriges Jubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen
Bunte Bilder haben Pascal, Lian und Tugba gemalt: Wiese, Strichmännchen, blauer Himmel. In der Hohefeldstraße in Dorsten gehen die drei zur Frühförderung. Hier hat die Lebenshilfe seit 2003 ihren Sitz. In einem Gebäude, das perfekt auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt ist. Im Bällebad, auf Matten, im Matsch- oder so genannten „Snoezelraum“ mit Wasserbett wird ihre Körperwahrnehmung geschult, hier lernen sie, sich besser zu konzentrieren und trainieren Koordination und Geschicklichkeit.
Die Frühförderung ist eine von vielen Säulen der Lebenshilfe in Dorsten. Anhand eines Gemäldes an der Wand, das die Stadt Dorsten zeigt, erläutert Geschäftsführerin Birgit Witting, wie sich die Lebenshilfe-Einrichtungen über das gesamte Stadtgebiet erstrecken. Im Norden der Stadt gibt es eine Wohnstätte mit rund 20 Plätzen, im Stadtteil Hervest die Frühförderung und die Geschäftsstelle, die die Verwaltung beheimatet. Rund zehn Minuten bis zum Stadtzentrum benötigen die 24 Bewohner der Villa Keller, weiter südlich befindet sich das Integrative Familienzentrum Pusteblume, das 45 Kinder ohne und 18 Kinder mit Behinderung besuchen. Und schließlich das Lebenshilfe Center, das zentral in der Innenstadt gelegen ist. Hier werden unter anderem Bildungs-, Freizeit- und Sportangebote durchgeführt und die heilpädagogische Familienhilfe steht mit Rat und Tat zur Seite.
Im letzten Jahr feierte die Lebenshilfe Dorsten ihren 50. Geburtstag. Birgit Witting blickt zurück: „1965 wurde eine Elternvereinigung gegründet. Das gemeinsame Ziel war, etwas für die Kinder zu erreichen. Seit 1977 gibt es die Frühförderung und damit auch die ersten Mitarbeiter“, erinnert sie sich. Es wurden mehr und mehr. „Heute haben wir 120 Mitarbeiter und rund 50 ehrenamtlich Tätige.“ Darunter auch Vorstand, Aufsichtsrat und Beirat. „Sie sind der Motor“, so Witting.
170 Menschen also, die ihre Arbeit mehr als gerne machen. „Alles was man gibt, bekommt man doppelt zurück“, schwärmt die Geschäftsführerin. Den Menschen, für die sie und ihre Mitarbeiter Tag für Tag im Einsatz sind, möchten sie zu mehr Selbstständigkeit verhelfen: „Für mich ist es das Schönste, wenn ein Bewohner der Wohnstätten in sein ganz eigenes Zuhause zieht und dort – natürlich mit unserer Unterstützung – zurechtkommt.“ So wie einst den Eltern würde vielen ihrer Mitarbeiter das Loslassen schwer fallen, zu eng sind die zwischenmenschlichen Bande im Laufe der Jahre geworden. Doch mehr Selbstständigkeit bedeutet auch mehr Selbstwertgefühl. „So viel Selbstständigkeit wie möglich, soviel Hilfe wie nötig“ lautet einer der Leitsätze der Lebenshilfe.
Viel habe sich verändert in den letzten 50 Jahren. „Das Meiste zum Guten“, resümiert Birgit Witting. Für Menschen mit Behinderung gebe es mittlerweile viel mehr Möglichkeiten. Im Zuge der Inklusion leben sie ihr Leben in größtmöglicher Normalität, profitieren vom Zusammensein mit anderen. Doch es gibt auch Schattenseiten: „Das ehrenamtliche Engagement ist weniger geworden“, bedauert die Geschäftsführerin, die selbst schon seit über 20 Jahren im Amt ist. „Die Generation, die nachfolgt, ist mit Job und einem Kind mit Beeinträchtigung voll ausgelastet. Da bleibt wenig Zeit für anderes“, so Witting.
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