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WeiterlesenRegenbogen e.V. ist seit über 30 Jahren für Menschen mit Beeinträchtigung im Einsatz / Großes Bauprojekt an der Düsseldorfer Landstraße
„Wir räumen Steine aus dem Weg, aber gehen müssen sie selbst“ sagt Elisabeth Hofmann, Geschäftsführerin von Regenbogen e.V. über die zahlreichen Menschen, denen ihr Verein seit über 30 Jahren hilft. Größtenteils handelt es sich dabei um psychisch Erkrankte oder Menschen mit geistiger Behinderung. „Wir sind die helfende Hand“, so Hofmann weiter.
Als solche fungiert der Verein aktuell auch an der Düsseldorfer Landstraße. Hier arbeiten Bagger auf Hochtouren, ein Kran ragt weit in die Höhe: In einem Neubau entstehen elf Wohnungen für Mieter mit Wohnberechtigungsschein. Das ganze Haus wird barrierefrei und teilweise auch rollstuhlgerecht gebaut. Seit Juli laufen die Bauarbeiten, der Rohbau soll möglichst vor der Frostperiode fertig sein. Bis das neue Gebäude bezugsfertig ist, sind 2,1 Millionen Euro verbaut. Das neue Haus soll ein Beispiel werden für gelebte Inklusion. „Wir versuchen, Normalität in das Leben der Menschen zu bringen, die durch ihre Handicaps ausgegrenzt sind“, erläutert Hofmann. Normalität, dass bedeutet Nachbarn, ein Spaziergang vor der Tür, ein kleines Gespräch an der Ecke. „Psychisch Erkrankte verlieren manchmal einfachste Fähigkeiten“, weiß Elisabeth Hofmann. Deshalb bietet der Verein Regenbogen e.V. mit seinen rund 150 Mitarbeitern ein Gesamtpaket für diese Menschen an.
Die Arbeit des Vereins gliedert sich in drei Geschäftsbereiche bei der Tochtergesellschaft Regenbogen Duisburg GmbH: 1. Ambulante Angebote und Jugendhilfe, 2. Erwachsenen-Wohnheime und Arbeit und Beschäftigung und 3. Kaufmännischer Bereich und Verwaltung. Zum ersten Bereich gehören die Praxis für Ergotherapie, drei Kontakt- und Beratungsstellen, eine Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit geistiger Behinderung, zwei Tagesstätten, Angehörigenarbeit, Gesprächskreise, das Wohnheim für Jugendliche und das Ambulant Betreute Wohnen. Der zweite Bereich beinhaltet verschiedene Arbeits- und Beschäftigungsangebote, ein Wohnheim für Erwachsene und ein spezielles Wohnheim für Menschen, die neben ihrer psychischen Erkrankung auch eine Suchterkrankung haben.
Im Bereich der Jugendhilfe ist für den Verein Flüchtlingshilfe ein großes Thema. „In unserem Wohnheim für Jugendliche in Ruhrort finden traumatisierte Jugendliche ein neues Zuhause auf Zeit“, berichtet Hofmann. Hier würde man sie auffangen und ihnen helfen, in ein normales Leben ohne permanente Angst zurückzufinden. Regenbogen e.V. hilft den jugendlichen Flüchtlingen bei der Suche nach Schul- und später auch Ausbildungsplätzen. „Einer der Bewohner beginnt jetzt eine Ausbildung“, freut sich Elisabeth Hofmann.
Hinter der großen Zahl von 2.700 Menschen, denen der Verein jedes Jahr hilft, sieht die Geschäftsführerin die Schicksale des Einzelnen, freut sich über Fortschritte und positive Rückmeldungen. „Wir möchten, dass die Menschen sich wertvoll und nützlich fühlen“, erklärt sie. „Eines von vielen Positiv-Beispielen für Inklusion gibt es beispielsweise in Wanheimerort“. In dem Duisburger Stadtteil bezog der Verein vor einigen Jahren die Räumlichkeiten der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael und eröffnete seinen dritten Regenbogentreff. „Hier ist ein schönes Miteinander entstanden“, freut sich Hofmann. Gemeinsam bereiten hier psychisch Erkrankte, Menschen mit geistiger Behinderung und Anwohner Mahlzeiten zu, kommen ins Gespräch und tauschen sich über Alltägliches aus. Ein Gewinn für alle Beteiligten. Den Menschen mit Beeinträchtigung vermittele es mehr Normalität und die Anwohner freuten sich über leckeres Essen und Austausch. „Außerdem geben Beschäftigungen wie Einkaufen und Mittagessen kochen dem Tag Struktur“, so Hofmann. Dies sei von enormer Wichtigkeit für die Menschen, denen Regenbogen e.V. hilft.
Ein gesundes frisch gekochtes Mittagessen genießen aber nicht nur die Besucher des Regenbogentreffs in Wanheimerort. Auch für die eigenen, rund 150 Mitarbeiter von Regenbogen hat das Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ noch mehr an Bedeutung gewonnen. In diesem Jahr wurde erstmals eine „Gesundheitswoche“ durchgeführt. Vier Tage lang gab es an vier verschiedenen Standorten ein abwechslungsreiches Programm. Die Mitarbeiter mixten Smoothies, griffen zum Tischtennisschläger und testeten ihre Fähigkeiten im Mitmach-Parcours des Stadtsportbundes. „Das werden wir in ähnlicher Form sicher noch einmal machen“, zieht Marco Hofmann, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Gesundheitsmanager bei Regenbogen e.V., positive Bilanz. Denn nur, wenn es den rund 150 Mitarbeitern des Vereins gut gehe, könnten sie auch den vielen Menschen mit vollem Einsatz helfen, die darauf so dringend angewiesen sind.
Schließlich hat sich der Verein für die Zukunft noch viel vorgenommen. Bauprojekte wie das an der Düsseldorfer Landstraße könnte es noch weitere geben. „Wenn es nötig ist zu bauen, damit das Thema Inklusion auch in den Köpfen ankommt, dann bauen wir“, so Elisabeth Hofmann.
Geraldine Klan
Kontakt
Regenbogen e.V.
Fuldastraße 31
47051 Duisburg
0203 30036-0
www.regenbogen-duisburg.de
Dieser Text erschien in der Ausgabe 3/2015 der Verbandszeitung [unternehmen!].
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