Wirtschaftsspionage: Unternehmen müssen sich schützen

Beim Business Break von Unternehmerverband und Bocholter Wirtschaftsförderung hatte heute der Verfassungsschutz das Wort.

Die Berührungspunkte von Verfassungsschutz und Unternehmerschaft scheinen auf den ersten Blick überschaubar, doch auch die rund 60 Zuhörer staunten nicht schlecht, welche Gefahr mittlerweile von der Wirtschaftsspionage ausgeht. „Mir geht ein Schauer den Rücken herunter. Sie haben mir die Augen geöffnet“, resümierte ein Zuhörer. Vorausgegangen war ein eindringlicher Vortrag von Verfassungsschützer Reinhard Vesper, der sich schwerpunktmäßig mit den Themen der Wirtschaftsspionage und Spionageabwehr im Düsseldorfer Innenministerium beschäftigt. „Die Schäden durch Wirtschaftsspionage gehen mittlerweile in die Milliarden, doch immer noch werden die Gefahren massiv unterschätzt“, so Vesper.

300 Geheimdienste gebe es weltweit, viele davon haben mittlerweile zur Aufgabe, Informationen für die heimische Wirtschaft zu beschaffen. Oftmals werden Geheimdienste von Unternehmen regelrecht beauftragt, Informationen und Daten einzuholen. Besonders groß seien die Gefahren der Wirtschaftsspionage in Russland und China. 350.000 Mitarbeiter habe allein der russische Geheimdienst FSB. Vesper warnte davor, sensible Daten bei Geschäftsreisen mit ins Ausland zu nehmen. „Für Reisen nach China und Russland würde ich grundsätzlich ein Laptop mitnehmen, auf dem nur die für die Reise notwendigen Daten gespeichert sind.“ Auch Smartphones seien in punkto IT-Sicherheit ein großes Problem. „Über SMS kann dort fast unbemerkt Schadsoftware aufgespielt werden.“ Oft genug erfolgten Attacken in die Netzwerke von Unternehmen über die mobilen Geräte, die aus dem Alltag, gerade von Unternehmern, nicht mehr wegzudenken sind.

Verfassungsschützer Vesper macht darauf aufmerksam, dass viele sensible Unternehmensdaten mittlerweile offen zugänglich seien. Nicht nur Defizite bei der IT-Sicherheit seien hierfür verantwortlich: „Soziale Netzwerke wie Facebook und Xing sind eine Fundgrube für sensible Informationen und eine Plattform für nachrichtendienstliche Anbahnungen.“ Reinhard Vesper mahnte die Unternehmer zur Vorsicht. „In einem Unternehmen hier ganz in der Nähe ist erst kürzlich ein Schaden von 300 Millionen Euro durch Wirtschaftsspionage entstanden.“ Kleine und mittlere Unternehmen seien besonders betroffen. Gute Beratung sei deswegen unverzichtbar. „Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit, aber man kann es den Ausspähern erschweren“, so Vesper. Hilfestellungen bieten Behörden, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik; auch der Verfassungsschutz steht Unternehmen, die einen konkreten Verdacht haben, zur Seite. Jürgen Paschold vom Unternehmerverband dankte Reinhard Vesper für die eindringlichen Worte. „Das Thema fordert von den Unternehmen größte Aufmerksamkeit. IT-Sicherheit ist ein wichtiger Wettbewerbsfaktor.“

Wirtschaftsspionage ist laut Verfassungsschützer Reinhard Vesper längst Alltag im internationalen Wettbewerb
Jürgen Paschold vom Unternehmerverband konnte wieder zahlreiche Unternehmer im Bocholter Hotel Residenz zum Unternehmer-Frühstück begrüßen

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