„Ofenreise“ durch die Innenstadt

Oberhausener Unternehmer besuchten die Ed. Fitscher GmbH & Co. KG / „Einer der besten Stromkunden Oberhausens“

Nicht in einem Gewerbegebiet, sondern mitten in der Innenstadt findet sich ein sehr vitales Stück Oberhausener Industriegeschichte: Die Rede ist von der Gießerei Ed. Fitscher GmbH & Co. KG, die unweit der Fußgängerzone, in der Paul-Reusch-Straße 68, ihren Stammsitz hat. Ihr hier beheimatetes Werk I besuchte jetzt eine Gruppe Oberhausener Unternehmer auf Einladung des Geschäftsführenden Gesellschafters der Ed. Fitscher GmbH & Co. KG, Dieter Fitscher. Organisiert wurde die Betriebserkundung vom Unternehmerverband, dessen Mitglied Ed. Fitscher seit vielen Jahren ist.

Trotz der großen Geschichte eines Betriebes, der die Umbrüche in der Stahlindustrie an Rhein und Ruhr unmittelbar miterlebt hat, spürte die Unternehmerdelegation sehr schnell, dass hier nicht etwa eine stolze Vergangenheit zu bewundern ist. Nein, hier, mitten in der Oberhausener City, werden auch heute noch modernste Hightech-Produkte für einen internationalen Markt erzeugt. Mittlerweile gibt es bei Fitscher zusätzlich zum Werk I, das im Laufe der Jahre für einen wachsenden Betrieb allein zu klein wurde, auch das Werk II in der Parallelstraße.

Im Strang- und Schleuderguss-Verfahren produziert Fitscher Metallteile, die in Maschinen und Anlagen Verwendung finden. Egal ob als Zahnräder für Aufzüge oder als Getriebe für Kraftwerksturbinen – die Teile von Fitscher werden nicht nur weltweit eingesetzt, sondern sind auch häufig sicherheitsrelevant. Das erfordert besondere Anforderungen an die Qualität der Gießereiprodukte. Diese Qualität fordern die Kunden und sie wissen, dass Fitscher sie liefert. Mit aufwendigen Mess- und Analyseverfahren wird beständig die Qualität der Schmelzungen überwacht. Kleinste Abweichungen von der Norm müssen umgehend korrigiert werden.

„Wir konkurrieren jeden Tag mit Gießereien auf der ganzen Welt – aus Brasilien, China oder Neuseeland. Die Qualität ist das A und O im Wettbewerb“, so Dieter Fitscher, der heute rund 100 Mitarbeiter am Standort beschäftigt. Seit dem vergangenen Jahr führt neben Gesellschafter Dieter Fitscher der Oberhausener Stefan Michel die Geschäfte des Traditionsunternehmens. Michel arbeitet schon seit seiner Ausbildung 1983 in der Gießerei.

Herzstück einer Gießerei sind naturgemäß die Elektroöfen mit modernster Filtertechnik, in denen unterschiedliche Legierungen, zum Beispiel Bronze, eingeschmolzen werden. Das Innenleben eines Ofens, das aus feuerfesten Formen besteht, muss Temperaturen von bis zu 1200 Grad standhalten. Die Öfen müssen deswegen regelmäßig erneuert werden, rund vier Wochen dauert eine so genannte „Ofenreise“, solange halten die feuerfesten Innenformen der Schmelzöfen. In dieser Zeit sind in einem Ofen bis zu 300 Tonnen eingeschmolzen worden.

Neben dem so genannten Strangguss-Verfahren hat Fitscher vor allem einen Namen in Sachen Schleuderguss. Auf vollhydraulisch konzipierten Schleudergießmaschinen mit wassergekühlten Dauerkokillen wird unter Ausnutzung einer hohen Zentrifugalkraft, Gussprodukt in Form von Rohren bis zum einem Außendurchmesser vom 850 mm gefertigt. Das Einsatzgewicht der flüssigen Schmelze kann bis zu 1,5 Tonnen betragen. Ein dichtes Gussgefüge mit guten mechanischen Eigenschaften zeichnet den Schleuderguss aus. Eine wesentliche Stärke der Fitscherguss-Produktion ist die komplette Fertigbearbeitung der Gussteile auf Maschinen unterschiedlichster Art. Die Qualitätssicherung in Form von Spektralanalyse und Ultraschalluntersuchungen spielt eine große Rolle. Fitscherguss produziert nach einem zertifizierten Managementsystem und hat ein europäisches Patent bei der Herstellung von Schneckenrädern im Stranggussverfahren.

Die enormen Temperaturen während des Produktionsverfahrens und das flüssige Metall flößen jedem Betrachter – und auch den versammelten Oberhausener Unternehmern – Respekt ein. „Damit versteht man auch, warum wir zu den besten Stromkunden in Oberhausen gehören. Die Energiekosten machen bei uns einen wesentlichen Teil der Produktionskosten aus. Jeder Cent mehr oder weniger für eine Kilowattstunde ist entscheidend“, so Fitscher, der deswegen besonders gespannt auf die unsichere Entwicklung in Sachen Energiewende schaut.

Für den Unternehmerverband bedankte sich Heike Zeitel, Regionalgeschäftsführung Oberhausen, für den exklusiven Einblick in den Betrieb: „Fitscherguss ist nicht nur eine beeindruckende Gießerei, sondern ein Unternehmen, das sich trotz einer intensiven Produktion sympathisch und herzlich zeigt. Danke für die große Gastfreundschaft.“

Betriebserkundung: Der Unternehmerverband organisierte das Treffen bei Fitscherguss (Fotos: Unternehmerverband)

Ansprechpartner

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Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

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Jennifer Middelkamp

Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

Telefon: 0203 99367-223

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Geraldine Klan

Referentin

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Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

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E-Mail:desel(at)unternehmerverband(dot)org