Statt mit Mathe und Deutsch beschäftigten sich die Schülerinnen Michelle-Ha Hoang und Rose Wang in der vergangenen Woche mit Konstruktion und Einkauf. Sie absolvierten eine berufspraktische Schülerwoche bei der BWG Bergwerk- und Walzwerk-Maschinenbau GmbH in Duisburg. Die Möglichkeit dazu erhielten sie durch den Unternehmerverband, der seit vielen Jahren zusammen mit Mitgliedsunternehmen und Hochschulen das Duale Orientierungspraktikum durchführt. Es gliedert sich in eine studienpraktische Schülerwoche – die die beiden Schülerinnen an der Hochschule Rhein-Waal absolvierten – und die betriebspraktische Schülerwoche. Zielsetzung ist es, Schülern Einblicke in ein sie interessierendes Studienfach und einen daran anschließenden konkreten Beruf zu ermöglichen.
Die BWG Bergwerk- und Walzwerk-Maschinenbau GmbH mit Hauptsitz in Duisburg entwickelt und konstruiert Bandanlagen, Maschinen sowie Sonderkonstruktionen und hat sich in den vergangenen Jahren weltweit einen Ruf als Lieferant für die Stahl- und Aluminiumindustrie erworben. Die beiden Schülerinnen waren von den Einblicken in die Praxis begeistert. Eine Woche lang schauten die Elftklässlerinnen des Landfermann-Gymnasiums den Ingenieuren bei der BWG beim Konstruieren von Anlagen am PC über die Schulter und lernten Einkauf und Prüfung verschiedener Komponenten für den Anlagenbauer kennen. Ihr Interesse an Naturwissenschaften war dabei sehr hilfreich. Dr. Andreas Noé, Geschäftsführer der BWG, und die betreuende Ingenieurin Elke Pompe zeigten sich ebenfalls sehr zufrieden mit ihren Schützlingen: „Beide haben sich interessiert und engagiert in den Arbeitsalltag eingebracht.“ Die beiden Schülerinnen könnten sich auch durchaus vorstellen, später einmal im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen zu arbeiten. Bei Geschäftsführer Noé stoßen sie damit auf offene Ohren: „Wir suchen qualifizierte Bewerber.“
Hier setzt das Duale Orientierungspraktikum an: Um junge Menschen auf die komplexe Berufswelt und vielfachen Möglichkeiten fundiert vorzubereiten, bietet der Unternehmerverband interessierten Schülern die Möglichkeit, in ein Studienfach hinein zu schnuppern und den dahinter stehenden Berufsalltag kennen zu lernen. Damit sollen auch insbesondere die Chancen in den technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen aufgezeigt werden.
Der Unternehmerverband wolle Oberstufenschülern möglichst früh Einblick in das Studium und den angestrebten Beruf bieten: „Ein frühzeitiges Kennenlernen noch in der Schule ermöglicht ein rechtzeitiges Aufarbeiten von Lücken und verringert Studienabbrüche“, erläutert Elisabeth Schulte vom Unternehmerverband. Zudem schaffe es konkrete Kontakte zu Unternehmen, die ggf. auch später für Praktika während des Studiums oder die Bachelor- oder Masterarbeit angesprochen werden könnten. „Und die Unternehmen haben ihrerseits die Möglichkeit, engagierten Nachwuchs kennen zu lernen, der insbesondere in technischen Berufen wie auch dem Pflege- und Gesundheitswesen viel zu selten ist“, so Schulte abschließend.
Weitere Infos unter:www.duales-orientierungspraktikum.de