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Unternehmertage und -treffen, Seminare, Arbeitskreise, Business Breaks oder Netzwerkveranstaltungen – die nächsten Termine des Unternehmerverbandes sind hier aufgelistet.
WeiterlesenIhr Unternehmen beliefert mit seinen Produkten auch Automobilhersteller. Trifft Sie diese Corona-Krise deshalb besonders hart?
Ja, denn bereits das Geschäftsjahr 2019 stand unter keinem guten Stern. Die Politik hat Maßnahmen getroffen und auch die Sozialpartner Abschlüsse erzielt, die uns im ersten Schritt helfen, etwas Zeit zu gewinnen und die Verluste leicht abzufedern. Bei drohenden Umsatzrückgängen von bis zu 50 Prozent werden diese Maßnahmen jedoch nicht ausreichen. Wichtig wird es für die Automobilindustrie sein, dass nicht nur Deutschland, sonders besonders ganz Europa, Amerika und vor allem Asien als Absatzmärkte wieder funktionieren. Nur dann erfahren wir hier in Deutschland, als Exportnation, einen Aufschwung mit der Möglichkeit, Massenentlassungen zu verhindern.
Sie erwähnten die Sozialpartner: Unter dem Eindruck der Corona-Krise schloss die Metall- und Elektroindustrie im März einen geräuschlosen und schnellen Abschluss. Wie hilft Ihnen dieser Tarifvertrag in der jetzigen Krise?
Zwei Punkte helfen uns enorm: Es gibt keine lineare Entgelterhöhung, die unserem Unternehmen in der derzeitigen Situation noch zusätzlich Liquidität abgezogen hätte. Und der Tarifvertrag „Zukunft in Arbeit“ wird wieder in Kraft gesetzt; dieser hat unsere Branche auch 2009 gut durch die Finanzkrise gebracht. Nicht zuletzt wurde auch an die Beschäftigten gedacht: Vereinbarte Härtefall-Regelungen können die sozialen Folgen im Fall von längerer Kurzarbeit abmildern. Dieser Tarifabschluss hat eindrucksvoll gezeigt, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam Lösungen finden, wenn es drauf ankommt. Darüber hinaus hilft uns – ganz unabhängig vom Tarifvertrag – die Kurzarbeit; diese war ebenfalls in der Krise 2009 enorm hilfreich für die Metall- und Elektroindustrie. Ich bin sehr froh, dass es dieses Instrument gibt, denn ohne diese Hilfe hätten wir umgehend entlassen müssen. Die allermeisten Mitarbeiter sehen das genauso und sind froh, dass wir besonnen und überlegt mit dem Thema Entlassungen umgehen.
In jeder Krise soll bekanntlich auch eine Chance liegen. Sehen Sie positive Effekte?
Es ist schön zu sehen, dass Politik, parteienübergreifend, kurzfristig nicht nur Entscheidungen treffen kann, sondern diese auch rechtskräftig verankert. Ich bin in dieser schweren Krise froh und stolz, in Deutschland zu leben.
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