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WeiterlesenLindenberg-Anlagen GmbH fertigt Spezial-Aggregate / Biogas-Anlage in Schottland
Ein Notstromaggregat auf (!) dem höchsten Gebäude Deutschlands. Ein seewasserfester Stromerzeuger auf dem Container-Schiff. Oder ein wahlweise Wüstensand-, Orkan- oder Monsun-dichter Container, in dem netzunabhängig und mobil bis zu vier Megawatt Strom aus Gas oder Diesel erzeugt werden. Solche Produkte werden „made in Germany“ bei der Lindenberg-Anlagen GmbH in Overath hergestellt. „Sonder Sonder“, „Spezial“ und „Lachen, tanzen, singen können“ – diese Umschreibungen nutzt Rainer van der Beek, Geschäftsführer des weltweit führenden Unternehmens im Stromanlagenbau, immer wieder. „Je individueller und komplizierter eine Anforderung ist, desto mehr passt sie zu uns. Mit Serienprodukten wollen wir nicht konkurrieren.“
Die Lindenberg-Anlagen GmbH hat sich auf die Einzelfertigung von Stromerzeugern spezialisiert, also beispielsweise dann, wenn nur ein bestimmter Raum zur Verfügung steht oder ein besonderes Aussehen gefragt ist. Beispiele dieser Sonderanfertigungen sind auf dem Parkplatz eines Krankenhauses ein Notstromaggregat, das mit seinen Lamellen optisch wie das Haupthaus aussieht, oder die Maschinenhaube einer Luxusyacht, die komplett aus Edelstahl besteht. Weitere Spezifikationen zählt van der Beek auf: „Anschläge von Treibstoff-Leitungen, Verrohrung, Sonderbeschichtungen, Schaltvorrichtung oder Verkabelung.“
Zum Einsatz kommen die Lindenberg-Produkte in der Marine und stationär. Auf Containerschiffen etwa versorgen sie Navigation und Steuerung mit Strom, auf Kreuzfahrtschiffen ermöglichen sie allerlei Annehmlichkeiten wie Restaurantbetrieb und Unterhaltung. „Unsere stationären Notstromaggregate sind überall da gefragt, wo es nicht zum Stillstand kommen darf, wenn der Strom ausfällt, also beispielsweise im Krankenhaus, Datencenter, Kühlhaus oder automatischem Hochregallager.“ Stromerzeugende Dauerläufer liefert Lindenberg in Gegenden ohne entsprechende Infrastruktur oder an Projektplätze und Baustellen mit dem Bedarf für Energie.
Engineering und Zusammenbau
Die Wurzeln des Unternehmens liegen in der Kölner Motorenbau-Industrie; als dortiger Chefkonstrukteur gründete Karl Lindenberg 1948 sein eigenes Unternehmen für den Aggregate-Bau. Das seit 70 Jahren bewährte Konzept ist es, die einzelnen Komponenten zuzukaufen, etwa Motoren, Generatoren, Elektronik, und Kupplungen. Das Know-how der Overather liegt im Engineering und im Zusammenbau auf Rahmen, in den selbst hergestellten Containern in Standardgröße oder in Sondermaßen sowie in Modulbauweise als Gesamt-Anlage.
Die Wurzeln des Unternehmens liegen in der Kölner Motorenbau-Industrie; als dortiger Chefkonstrukteur gründete Karl Lindenberg 1948 sein eigenes Unternehmen für den Aggregate-Bau. Das seit 70 Jahren bewährte Konzept ist es, die einzelnen Komponenten zuzukaufen, etwa Motoren, Generatoren, Elektronik, und Kupplungen. Das Know-how der Overather liegt im Engineering und im Zusammenbau auf Rahmen, in den selbst hergestellten Containern in Standardgröße oder in Sondermaßen sowie in Modulbauweise als Gesamt-Anlage.
In den 1970er-Jahren stieg ein Investor aus Abu Dhabi ein, der bis heute Haupt-Gesellschafter ist. „Ihm geht es nicht nur um Investition, die Zusammenarbeit ist eng und vertrauensvoll. Im Nahen Osten wächst für unsere Produkte ein großer Markt“, berichtet van der Beek. Jüngst sammelte er in Kuwait und Saudi-Arabien nicht nur zahllose passende Ausschreibungen ein, sondern auch Ideen für Wachstumsperspektiven: Die „Lindenberg Emirates“ hat soeben die größte Batterie-Speicheranlage der Welt, fußballfeldgroß nur in Containern, fertiggestellt. „Eine Substitution von Notstromaggregaten durch Batterien ist auch hierzulande denkbar, hier wollen wir in Forschung und Entwicklung vorne mit dabei sein“, sagt Rainer van der Beek.
Spektakulärer Auftrag in Frankfurt
Einer der spektakulärsten Aufträge der jüngeren Vergangenheit war ein Notstromaggregat auf dem Dach des Commerzbank-Towers in Frankfurt, dem höchsten Hochhaus in Deutschland. An einem riesigen Mobil-Kran schwebte der Lindenberg-Container 259 Meter die verspiegelte Glasfassade entlang und fand im Außenbereich in luftiger Höhe seine endgültige Position. „Im Keller hätte das Aggregat weder den Weg noch ausreichend Platz gefunden wegen der vorhandenen Raumgrößen und Türen“, erläutert van der Beek.
Auch im „echten“ Anlagenbau tummelt sich das Overather Unternehmen mit wachsender Tendenz. Die Hälfte seines Jahresumsatzes machte 2017 der Bau einer Biogas-Anlage aus. In den schottischen Highlands – in direkter Nähe zu Plantagen mit schnell wachsenden Hölzern – entwickelte und baute Lindenberg das Kraftwerk, in dem das frische Holz gehackt, getrocknet und durch Verbrennung im Unterdruck vergast wird. „Mit solchen Anlagen möchten wir die Energiewende mit voranbringen“, betont van der Beek. Neben dem ökologischen Ansatz könnte auch ein soziales Thema für Unternehmenswachstum sorgen: Beim Aufbau in Kriegsgebieten wie in Syrien oder Regionen ohne Stromnetz wie in Afrika sind stationäre Stromerzeuger gefragt. „Hier kommt es auf unsere beliebten Sonderanforderungen an – Sandstürme, Hitze oder geringe Wartungsmöglichkeiten.“
Für das Wachstum verstärkt sich Lindenberg gerade personell: Neu wird ein Studierender dual ausgebildet, aktuell gesucht werden Vertriebsingenieure, Verfahrenstechniker, Qualitätsmanager und Servicetechniker für In- und Auslandseinsätze. 120 Mitarbeiter sind in den Overather Hallen beschäftigt, neben sechs Konstrukteuren und vier Elektroingenieuren vor allem die Facharbeiter in der Fertigung. Da werden Bleche zugeschnitten, Rahmen und Container geschweißt, da wird gebohrt und gestanzt, verkabelt und lackiert. Letzteres hat nicht nur optische Gründe, wie der Geschäftsführer betont: „Beim Lackieren müssen exakte Schichtdicken eingehalten werden, damit unsere Container seewasserfest sind.“ Am eigenen Prüfstand werden alle Aggregate durchgetestet, „es gibt Prüfklassen und länderspezifische Diversifikationen, die hier auch zertifiziert werden“.
Seit gut einem halben Jahr ist van der Beek als CEO für Lindenberg verantwortlich; zuvor war er im Management mittelständischer Anlagenbauer wie auch in internationalen Konzernen tätig. Bei Lindenberg steht er nun einer „spannenden Gesamt-Management-Aufgabe“ gegenüber. Ideen und Pläne habe er für die Immobilie mit der 11.500 Quadratmeter großen Produktionsfläche, das Lean-Management, die Lagerwirtschaft, die digitale Warenwirtschaft sowie für das Marketing. „Ich habe hier eine richtig gute Basis mit aussichtsreichen Geschäftsfeldern gefunden und zudem eine super Mannschaft. Außerdem haben wir hier noch freie Büroflächen – mal sehen, was sich in den nächsten Jahren ergibt“, blickt van der Beek optimistisch in die Unternehmenszukunft.
Info
Lindenberg-Anlagen GmbH
Hoffnungsthaler Straße 41
51491 Overath
02204 48103-0 www.lindenberg-anlagen.de
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