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WeiterlesenDie Digitalisierung betrifft alle Wirtschaftsbereiche – die Servico AG aus Dinslaken leistet hierbei Pionierarbeit im Dienstleistungssektor
„Wertschätzung“ und „Transparenz“ – darauf kommt es der Servico AG mit Sitz in Dinslaken an, wenn sie die Chancen der Digitalisierung in den Blick nimmt. „Wir wollen die neuen technischen Möglichkeiten nutzen, um die Leistung unserer Mitarbeiter noch stärker zu würdigen und um den Dialog mit dem Kunden zu stärken“, so der Vorstand des Unternehmens, Holger Feldker. Feldker gründete gemeinsam mit Vorstandskollege Franz Wisniewski vor über 20 Jahren die heutige Servico AG, ein Allround-Dienstleister, der weit mehr als die klassische Gebäudereinigung zu bieten hat.
In der Firmenzentrale am Dinslakener Schöttmannshof will man mit der Zeit gehen, ihr in der Branche am besten ein bisschen voraus sein. „Heute gibt es auf der Welt schon mehr Handys und Smartphones als Zahnbürsten. Wir wollen dieser Entwicklung nicht hinterherlaufen, sondern sie positiv annehmen und sie nachhaltig in unserem Segment mitgestalten“, beschreibt Feldker die Motivation des Unternehmens, sich neuen Herausforderungen zu stellen.
Mit über 3.000 Mitarbeitern gehört die Servico AG mit ihren Töchtern in Deutschland zu den großen Dienstleistern rund um das Thema Gebäudemanagement. Mit ihrem Leistungsangebot will die Servico AG ihre Kunden in die Lage versetzen, sich auf ihr jeweiliges Kerngeschäft zu konzentrieren. „Wir kümmern uns um den Rest – flexibel, kompetent, zuverlässig“, so lautet der Anspruch. Der bisherige Erfolg verbunden mit einem beeindruckenden Wachstum gibt der Unternehmensführung jedenfalls Recht. Ein Geheimnis der guten Marktposition lautet: „One face to the customer!“. Egal, um welche Art von Auftrag es sich handelt, bei Servico haben alle Kunden einen festen Ansprechpartner.
Die AG bildet das Dach des Konzerns unter dem sich die Unternehmen Servico FM, Hago, Eccos, Servico HDG und Servico EDA sammeln. Die einzelnen Töchter der Servico AG bilden jeweils unterschiedliche Kompetenzprofile der Dinslakener rund um das Thema Gebäudemanagement ab. Infrastrukturelles und technisches Facility Management (Servico FM und Hago) gehören dazu; Personaldienstleistungen und Schulungen im Rahmen einer unternehmenseigenen Akademie (Servico EDA), ebenso wie Dienstleistungen rund um den Betrieb von Hotels und Gaststätten (Servico HDG). Die sogenannte Instore-Logistik (Eccos) ist auch Teil des Portfolios der Servico und stellt ein bemerkenswertes Wachstumsfeld des Unternehmens dar. Instore-Logistik – das sind Dienstleistungen für den Einzelhandel, wie z. B. für Warenhäuser, Einkaufszentren und Textilhersteller. Konkret umfasst die Instore-Logistik Tätigkeiten wie Warenannahme, Warenplatzierung, Aufbereitung der Verkaufsprodukte oder die unvermeidliche Inventur, aber auch viele temporäre Sonderdienstleistungen vom Geschenkverpackungsservice in der Weihnachtszeit bis hin zur Gestellung von Verkaufs- und Kassenpersonal bei Engpässen in Hochzeiten des Handels oder bei Mitarbeiterausfall.
Den Kunden in Industrie und Gewerbe bietet Servico also ein umfassendes Dienstleistungsspektrum. Grundsätzlich ist alles, was mit der Unterhaltung von Gebäuden oder deren Betrieb zu tun hat, bei Servico bestellbar. Das Unternehmen hat sein Angebot auf die Kunden und ihre Wünsche zugeschnitten – und in bestimmten Bereichen, beispielsweise im Hotelbetrieb oder im Einzelhandel, kennt sich das Unternehmen besonders gut aus. „Was liegt da näher, als gerade in diesen Feldern, neue Möglichkeiten der Digitalisierung zu testen – mit Pilotcharakter für die gesamte Unternehmensgruppe?“, fragt Vorstand Wisniewski. Gesagt – getan, denn dem Servico-Team war früh klar, dass die Digitalisierung auch die Welt der Dienstleistungen umkrempeln wird. Onlineplattformen, Apps und Smartphones werden vom Verbraucher für die Themen Konsum und Information heute schon ganz selbstverständlich genutzt. Aber wie sieht die Transformation des Facility Managements in das digitale Zeitalter aus?
„Zunächst nutzen wir die neue Technik, um den Dialog zwischen unseren Mitarbeitern und unseren Kunden auf eine neue Basis zu stellen“, erläutert Thomas Alves, von der Geschäftsführung der „Eccos“, der auf den Einzelhandel spezialisierten Tochter der Servico. Dazu gehört als Voraussetzung zunächst einmal ganz praktisch eine Software, ein Computerprogramm. Herausgekommen ist eine App mit dem einprägsamen Namen „@lly“. Servico entwickelte „@lly“ für den deutschen Markt in Zusammenarbeit mit ihrem niederländischen Partnerunternehmen Vebego, das mit über 45.000 Mitarbeitern zu den größten Dienstleistungsunternehmen Europas zählt. „Die Vernetzung mit Vebego generiert viele Synergieeffekte. Wir sind international aufgestellt und können gleichzeitig regional in ganz Deutschland agieren“, ergänzt Wisniewski.
Mit @lly haben der Kunde und der für ihn zuständige Mitarbeiter, der beispielsweise als Hausmeister Heizungen wartet oder Aufzüge repariert, eine Plattform für ihren Austausch. Der Servico-Mitarbeiter zeigt dem Kunden an, zum Beispiel mit Hilfe von GPS, wo er gerade ist und welcher Tätigkeit er nachgeht. „Der Kunde weiß jetzt ziemlich genau, wo er sein Geld investiert, wenn er uns beauftragt. Diese Transparenz weiß er zu schätzen“, ist sich Feldker sicher. Umgekehrt, und das ist dem Unternehmen genauso wichtig, erfährt der Kunde, was der Servico-Mitarbeiter im Einzelnen tut. „Eine Wertschätzung für ihn und seine Arbeit ist die Folge dieser Echtzeit-Kommunikation“, berichtet Eccos-Geschäftsführer Alves.
Doch die Möglichkeiten der Digitalisierung fördern nicht nur den Dialog; auch können relevante Informationen ohne Zeitverlust und ohne Umwege direkt ausgetauscht werden. Ein störender Defekt an einer Klimaanlage, eine kaputte Tür oder ein beschädigtes Fenster bleiben nicht mehr lange „liegen“, sondern werden dem Kunden unmittelbar gemeldet – eben in Echtzeit. Auch eine entsprechende Prioritätensetzung ist möglich, denn es gibt natürlich Reparaturen, die keinen Aufschub dulden, die vielleicht sogar eine potentielle Gefährdung darstellen. In Abstimmung zwischen Servico-Mitarbeitern und Kunden können mit @lly alle weiteren Schritte schnell eingeleitet werden. Die App kann aber noch vielmehr: „Sie bietet uns und dem Kunden alle relevanten Daten auf einen Blick. Zum Beispiel die Wartungsintervalle für die Gerätschaften der Haustechnik, sämtliche Verträge und auch die bisher geführte Korrespondenz“, erläutert Alves. Alle profitieren von der neuen Datenautobahn rund um das Gebäudemanagement. Und hat der Kunde einmal einen Engpass oder einen kurzfristigen Mehrbedarf an Personal, dann hilft auch hier die Service-App, mit deren Hilfe er in kurzer Zeit weiß, wie ihm geholfen werden kann.
Und ja – Basis für diese neue Art der Kommunikation ist natürlich auch die Ausstattung der Mitarbeiter mit Smartphones der neuen Generation. „Problemlos können sich die Kollegen auch ein privates Guthaben auf Ihr Smartphone laden“, so Alves. Damit, so unterstreichen es die Vorstände Wisniewski und Feldker, „können wir unseren Leuten auch was Gutes tun.“ Die Mitarbeiter, ihre Qualifikation und ihr Engagement sind das Kapital des Unternehmens, mit denen Servico einen anständigen Umgang pflegt. Wisniewski verweist auf eine geringe Fluktuation des Personals in einem hart umkämpften Marktumfeld. Doch ein Smartphone allein reicht dafür nicht: Servico bildet aus, setzt auf die interne Qualifizierung seiner Mitarbeiter, kooperiert mit Schulen und Hochschulen und vieles mehr. Auch ein der Lebenszeit angepasstes Arbeiten ist für Servico kein Fremdwort – im Gegenteil: „Wir wollen unsere Leute halten und das gelingt uns nur, wenn wir auf sie und ihre Wünsche eingehen“, so Feldker. Eine moderne Mitarbeiterführung und nun die angestrebte Transformation in das digitale Zeitalter des Facility Managements. In Dinslaken werden die Weichen auf Zukunft gestellt.
Matthias Heidmeier
Dieser Text erschien in der Ausgabe 2/2015 der Verbandszeitung [unternehmen!].
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