

[uv]statement
Wettbewerbsnachteil nicht unnötig weiter verschärfen
Statement von Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, zum Vorschlag des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die bisherige Frist für die Vorlage einer Krankschreibung auf vier oder fünf Tage zu verlängern.
"Die deutsche Wirtschaft steckt mitten in der schwersten Wirtschaftskrise seit Bestehen der Bundesrepublik. Die Lohnnebenkosten belasten schon jetzt die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe aufs Schärfste. Deshalb sollten Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen jetzt vor allem darauf hinarbeiten, die viel zu hohen Lohnnebenkosten, zu denen auch die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gehört, zu senken anstatt zu erhöhen.
Das Argument, mit einer solchen Regelung die Arztpraxen zu entlasten, greift ins Leere. Denn schon heute muss nur etwa jeder vierte Beschäftigte ab dem ersten Tag ein Attest vorlegen. Nicht die Krankmeldung, sondern die Struktur unseres Gesundheitssystems ist das Problem. Statt bewährte arbeitsrechtliche Regelungen unnötig abzubauen, muss grundsätzlich entlastet werden. Etwa indem Patienten gesteuert, Verfahren digital vereinfacht und Bürokratie weiter abgebaut werden.
Zum Hintergrund: Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ist schon heute einer der teuersten Standortfaktoren Deutschlands. 82 Milliarden Euro – so hoch beziffert das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) die Kosten für 2024. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich an der Spitze der Belastung. Laut aktuellem AOK-Report erreichen die Fehlzeiten in Deutschland einen neuen Rekordwert. Demnach ist es der dritte Anstieg in Folge; im Schnitt meldet sich jeder Beschäftigte 2,3 Mal im Jahr krank.
Fazit: Wer jetzt die Nachweispflichten lockert, verschärft den Wettbewerbsnachteil – ohne das Gesundheitswesen effizienter zu machen.“
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Jennifer Middelkamp
Pressesprecherin
Regionalgeschäftsführung Kreise Borken | Kleve



