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Der „Wurminator“ räumt beim MINT-Schüler-Wettbewerb ab
Vierköpfiges Team vom Mariengymnasium gewinnt den 16. Wettbewerb „Schüler macht MI(N)T!“ 43 Jugendliche in acht Teams hiesiger Schulen tüftelten gemeinsam mit sechs Firmen der Metall- und Elektroindustrie an „Bionik“-Produkten
Was ist die wichtigste Eigenschaft von Erfindern? Problemlösungskompetenz – diese haben zwei Schülerinnen und zwei Schüler des Mariengymnasiums jetzt eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Sie gewannen mit ihrem „Wurminator“ den 16. Wettbewerb „Schüler macht MI(N)T!“, den sechs Firmen der Metall- und Elektroindustrie in Bocholt ausrichten und den der Unternehmerverband organisiert. Am vergangenen Mittwoch fand bei der Flender GmbH die Abschlusspräsentation mit Siegerehrung statt. Über 40 Jugendliche der Klassen 9 und 10, Ausbilder und Azubis der ausrichtenden Firmen und die dreiköpfige Jury hiesiger Hochschulen erlebten einen spannenden Tag rund um „Bionik“; zu diesem Thema, das sich aus Biologie und Technik zusammensetzt, hatten acht Teams ihre Ideen in Prototypen umgesetzt.
Maylen Albers, Malie Blits, Jonas Roßmüller und Tim Wilting hatten sich mit ihrem Lehrer Thomas Alfert die Fortbewegung eines Wurms als Vorbild für ihre Erfindung genommen: Sie wollten einen Roboter bauen, der sich durch Trümmer bewegen soll, um verlorene Gegenstände zu suchen, Leute zu retten und Orte zu erreichen, die sonst nicht zu erreichen sind. Vier Segmente aus Federstahlstreifen mit teils selbst 3D-gedruckten Bauteilen haben die Jugendlichen mit viel „Trial and Error“ am Ende gebaut, mit Motoren versehen und programmiert. Auf dem Weg dorthin mussten immer wieder Probleme gelöst werden: Der Motor war nicht stark genug, die Last auf die Segmente war unterschiedlich, die Haftung fehlte. Auch mithilfe der Firma Flender, die dieses Team begleitete, konnte ein funktionierender Prototyp präsentiert werden. Thorsten Fahrland, Ausbildungsleiter bei Flender, lobte: „Das Team hat äußerst selbstständig gearbeitet und ein wirklich beeindruckendes Ergebnis erzielt. Sie waren gemeinsam mit unseren Azubis und Ausbildern so kreativ und engagiert bei der Sache, dass wir uns um den technischen Nachwuchs keine Sorgen machen müssen.“ Und auch die Jury, die aus Prof. Dr. Nils Weimann von der Uni Duisburg-Essen sowie Prof. Dr. Heike Beismann und Prof. Dr. Michael Wendland von der Westfälischen Hochschule bestand, war voll des Lobes, da ein echtes Alltagsproblem mittels eines biologischen Vorbilds in einen funktionierenden Prototyp verwandelt sowie eindrucksvoll präsentiert wurde.
Wie in einer echten Forschungs- und Entwicklungsabteilung in einem Unternehmen ging es in allen acht Schülerteams zu, wie Elisabeth Schulte vom Unternehmerverband berichtete: „Es wurden Produkte ausgedacht, Material ausgesucht, Steuerungen programmiert, Fehler bemerkt und neue Lösungen gefunden und am Ende ein Prototyp gebaut.“ Dabei untersuchten die jungen Forscher tierische Meisterleistungen wie Tasthaare von Katzen, Bienenwaben, Spinnennetze oder Krallen von Eichhörnchen, um daraus ihre technische Lösung zu entwickeln. So landete auf Platz 2 ein bionischer Elefantenrüssel, der in einem Greifarm nachempfunden wurde. Das Team vom Gymnasium Mariengarden wurde besonders gelobt, weil der Prototyp von A bis Z funktionierte, viele Themen wie Elektronik, Mechanik, Hydraulik und Automatik einflossen und sie sich auch eine industrielle Anwendung in der automatisierten Montage überlegt hatten. Den dritten Platz holte sich ein Team vom Gymnasium Remigianum, das ein Life Jacket für Blinde entwickelt hat. Tierisches Vorbild war hier die so gut wie blinde Fledermaus, die sich mittels Ultraschalls orientiert. Nachempfunden wurde dies mit Sensoren an der Weste, sodass der Mensch per Vibration vor Hindernissen gewarnt wird. „Ein echter Alltagshelfer“, sagte Schulte anerkennend.
Die teilnehmenden Firmen waren viele Monate an der Seite der Jugendlichen aktiv, um sie mit Know-how, Material und Werkzeugen zu unterstützen. „Wir haben die vier Schüler der Arnold-Janssen-Schule begleitet, die ihre Müllpicker mit Greifzangen ausstatten wollten, um beispielsweise Dosen mit Pfand nicht zu zerdrücken oder den Barcode zu beschädigen“, berichtet Wolfgang Overbeck von der Firma Grunewald. Beim Prototyp aus dem 3D-Drucker habe man sich den Oktopus-Arm als Vorbild genommen – „mit einem super anschmiegsamen Ergebnis, das so auch in der Industrie Anwendung findet.“
Den Wettbewerb „Schüler macht MI(N)T!” – MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – organisierte der Unternehmerverband in der 16. Auflage. Die Grunewald GmbH ist seit 2009 mit von der Partie; zum zweiten Mal waren zusätzlich die Firmen Flender, Gigaset, Grunewald, Pieron, Spaleck sowie Spaleck Oberflächentechnik dabei. Die acht Teams kommen aus Bocholt (Arnold-Janssen-Schule, Gesamtschule, Albert Schweitzer-Realschule und Marien-, St. Georg- und St. Josef-Gymnasium) und aus Borken (Gymnasien Remigianum und Mariengarden).
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Jennifer Middelkamp
Pressesprecherin
Regionalgeschäftsführung Kreise Borken | Kleve



