Fachinformationen
Ausbildung: Situation auf dem Ausbildungsmarkt in NRW - Stand: März 2025
Zum Monat März setzt die ausführliche Berichterstattung der Bundesagentur für Arbeit (BA) über die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ein. Wir werden Sie daher wieder monatlich über die Ausbildungsmarktdaten für Nordrhein-Westfalen informieren.
In der Anlage finden Sie die Pressemitteilung der Regionaldirektion NRW der BA (Anlage 1) sowie den kompletten Datensatz der BA für NRW (Anlage 2), denen Sie u.a. auch regionale Daten entnehmen können.
Kurzbewertung der aktuellen Daten
Eine fundierte Bewertung der Daten ist im März noch nicht möglich, da erfahrungsgemäß in den nächsten Monaten noch starke Bewegungen auf dem Ausbildungsmarkt auftreten werden (Einflussfaktoren: v.a. Meldeverhalten der Bewerber und Betriebe, Einschaltung der BA).
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der betrieblichen Ausbildungsstellen um 3,4 % oder rund 3.000 Stellen niedriger und liegt jetzt bei insgesamt 84.917. Längerfristig gesehen, ist die Zahl der Ausbildungsstellen allerdings auf einem stabilen Niveau und Ausbildung bleibt für die Nachwuchsgewinnung der Betriebe weiterhin sehr wichtig. Viele offene Ausbildungsstellen und somit sehr gute Ausbildungschancen für Bewerber gibt es beispielsweise in Südwestfalen oder im Münsterland. Allerdings: Die anhaltende strukturelle Wirtschaftskrise wirkt sich auf den Ausbildungsmarkt aus. Die Zahl der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen ist 2024 um rund 23,5 % im Vergleich zum Vorjahr in NRW gestiegen. Hinzu kommt, dass regionale, berufsfachliche, qualifikatorische und individuelle Passungsprobleme stark zunehmen. Dadurch wachsen die Herausforderungen und Engpässe bei Betrieben.
Es ist positiv, dass die duale Ausbildung bei jungen Menschen weiter an Attraktivität gewinnt und die Zahl der Bewerber um 3,2 % gestiegen ist. Auch bei der Zahl der Bewerber gibt es mitunter starke regionale Unterschiede. Ein Beispiel ist der Anstieg von Bewerbern im Rheinland um 4,3 %. In Südwestfalen ist dagegen die Zahl der Bewerber um 2,7 % zurückgegangen.
Wichtige Botschaft des Ausbildungsmarktes ist, dass die Chancen junger Menschen auf eine Ausbildung weiterhin gut sind. Denn es gibt landesweit mehr Plätze als Bewerber (85.664 Stellen und 79.951 Bewerber). Den aktuell 48.664 unversorgten Bewerbern stehen noch mehr unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber (54.227). Es bleibt weiterhin wichtig, die Karrieremöglichkeiten der dualen Ausbildung bei Jugendlichen weiter bekannt und erfahrbar zu machen sowie die Potenziale zur Nachwuchssicherung zu nutzen.
Passungsprobleme gilt es aufzulösen, indem die Mobilität bei Auszubildenden gefördert, die Berufsorientierung und -beratung weiter verbessert und frühzeitig in der Schule strukturell verankert wird. Die Bildungspolitik hat die wichtige und dringende Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass junge Menschen die notwendigen Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen für eine Ausbildung vermittelt bekommen. Des Weiteren muss der Übergang von der Schule in Ausbildung noch verbindlicher und effektiver durch ein möglichst geschlossenes Beratungs- und Unterstützungssystem stattfinden, um Brüche im Übergang Schule-Beruf und in der Ausbildung zu vermeiden.
Die Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt werden wir weiterhin intensiv begleiten und stehen im Dialog mit den Partnern im Ausbildungskonsens NRW. Am 20. Mai findet ein weiteres Spitzengespräch des Ausbildungskonsens statt, über dessen Ergebnisse wir Sie selbstverständlich informieren werden.
Ansprechpartner für die Presse




Jennifer Middelkamp
Pressesprecherin
Regionalgeschäftsführung Kreise Borken | Kleve



