Bilanz des Ausbildungsmarkts in NRW für 2023

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat Anfang November die Zahlen zur Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt in NRW und in Deutschland insgesamt zum 30.09.2023 - also dem offiziellen Ende des Vermittlungsjahres 2022/2023 - veröffentlicht.

Zentrale Daten für NRW:

Kurzbewertung der aktuellen Daten durch unternehmer nrw:

Der Ausbildungsmarkt ist 2023 endgültig zum Bewerbermarkt geworden, womit junge Menschen sehr gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben. Damit einhergehend sind die Herausforderungen für Betriebe in NRW in der Besetzung von Ausbildungsstellen weiter gestiegen. Das Angebot mit 111.743 Ausbildungsplätzen übersteigt die Nachfrage mit 103.697 Ausbildungsplatzbewerbern. Betrachtet man die Zahlen über einen Zeitraum von zehn Jahren, wird die Entwicklung noch eklatanter: Während sich seit 2013 das Angebot an Ausbildungsplätzen um mehr als fünf Prozent erhöht hat, ist die Zahl der Bewerber um rund 28 Prozent zurückgegangen. Das starke Ausbildungsengagement der NRW-Wirtschaft ist vor dem Hintergrund des wirtschaftlich schwierigen Umfeldes daher positiv hervorzuheben.

Der Rückgang der Zahl der Bewerber lässt sich zum einen mit der demografischen Entwicklung erklären, aber auch die Folgen der Corona-Pandemie wirken immer noch nach. Ausgefallene Möglichkeiten für Schüler, Berufe auszuprobieren, haben die Berufsorientierung erschwert. Das Matching und die Besetzung von Ausbildungsplätzen bleiben daher weiterhin eine große Herausforderung für Arbeitsmarktakteure.

Mit 11.500 mehr unbesetzten Ausbildungsplätzen (+13,6 % im Vergleich zu 2022) wurde 2023 ein Negativ-Rekord der letzten zehn Jahre verzeichnet. Auch die Zahl der unversorgten Bewerber ist mit 7.590 (+13,6 %) im Vergleich zu 2022 auf einem sehr hohen Niveau. Beide Ergebnisse sind besorgniserregend und müssen noch stärker analysiert werden, um Ursachen zu identifizieren und Schlüsse für das Ausbildungsmanagement zu ziehen.

Regional betrachtet, gibt es mit einzelnen Ausnahmen nicht sehr viele Unterschiede zu den Entwicklungen in NRW. Im Rheinland ist die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber als einzige Region in NRW gegenüber dem Vorjahr angestiegen (+1,0 %). Die Zahl der Ausbildungsstellen stieg gegenüber dem Vorjahr zum einen im Bergischen Land (+2,3 %), aber auch in Südwestfalen (0,5 %).

Hinweise und Ausblick:

Am 15. November 2023 findet das nächste Spitzengespräch des Ausbildungskonsens NRW statt. Dort wird auch der Blick auf die Ausbildungsbilanz 2023 gerichtet werden.
Am 13. Dezember 2023 werden die Daten zu den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen veröffentlicht. Diese ergänzen dann das Bild vom Ausbildungsmarkt 2023.
Die monatliche Berichterstattung der Bundesagentur für Arbeit für das Vermittlungsjahr 2023/24 setzt wieder im März 2024 ein (erste Veröffentlichung am 28.03.2024).

In der Anlage erhalten Sie zu Ihrer Information folgende Unterlagen zur aktuellen Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt:

 

Kontakt
RA Wolfgang Schmitz
Dipl.-Volksw. Elisabeth Schulte
0203 99367-125
schulte(at)unternehmerverband(dot)org

 

 

 

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