Das Tarifwerk für die Diakonische Altenhilfe Hessen hat seine erste Bewährungsprobe bestanden: Die Arbeitgeber, organisiert im Dienstgeberverband Diakonische Altenhilfe Hessen (DV.DAH), und die Gewerkschaft ver.di haben die Entgelte für ihre Beschäftigten deutlich erhöht. „Das bringt den Beschäftigten ordentlich Geld ins Portmonee und den Arbeitgebern dank der langen Laufzeit von zwei Jahren eine gute Perspektive, um einerseits langfristig zu planen und anderseits für Pflegekräfte attraktiv zu bleiben bzw. zu werden“, sagt Pfarrer Oswald Beuthert, Sprecher des DV.DAH sowie Sprecher der Geschäftsführung der WDS Altenhilfe + Pflege gGmbH in Bad Arolsen.
Die Mitarbeitenden in der Pflege erhalten im DV.DAH-Tarif für den Zeitraum 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2025 Lohnerhöhungen in Höhe von 10,87 Prozent und eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von bis zu 3.000 Euro. Einigen konnte man sich auch auf eine prozentuale Anpassung im Entgeltrahmentarifvertrag, von der insbesondere die unteren Lohngruppen profitieren. „Die Löhne im Geltungsbereich des DV.DAH liegen nun deutlich über den Pflegemindestlöhnen. Im hessenweiten Vergleich lagen wir ohnehin auch schon vorher bei Ausbildungsvergütung und Einstiegsgehältern im Spitzenbereich, weshalb wir besonders attraktiv für Berufs- und Quereinsteiger sind“, erläutert Beuthert. Er fasst zusammen: „ver.di und DV.DAH haben erneut gezeigt, dass branchengemäße Lösungen möglich sind. Wir haben eine Tarifeinigung erzielt, die die Refinanzierung berücksichtigt, ohne die Beschäftigten von der allgemeinem Tarifentwicklung abzukoppeln.“
Zum Hintergrund des Tarifwerks: Knapp zwei Jahre lang verhandelten der Dienstgeberverband Diakonische Altenhilfe Hessen (DV.DAH) und die Gewerkschaft ver.di miteinander. Das Ziel der Arbeitgeber war, beim immer deutlicher zu Tage tretenden Fach- und Arbeitskräftemangel in der Pflege mit guten tarifvertraglichen Arbeitsbedingungen attraktiv zu sein. Am 1. April 2022 trat das gemeinsame Tarifwerk in Kraft. Es ist individuell auf die Senioreneinrichtungen der hessischen Diakonie zugeschnitten und schlanker und damit praktikabler als bisherige Tarifverträge, die in der Pflege angewendet werden. So profitieren beispielsweise alle Beschäftigten im DV.DAH-Geltungsbereich von einer besonders innovativen Arbeitszeitgestaltung. „Die Beschäftigten haben mit 38,5 Stunden eine geringere Wochenarbeitszeit und Anspruch auf ein freies, zusammenhängendes Wochenende in jeder zweiten Woche. Das ist keineswegs selbstverständlich in der Pflege“, so Beuthert.
Bei den Tarifverhandlungen wurden die Einrichtungen des DV.DAH vom bundesweiten Unternehmerverband Soziale Dienste und Bildung unterstützt, dessen Fachgruppe der DV.DAH ist. „Diese Tarifeinigung ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass unser gemeinsamer Weg einer neuen, zukunftsfähigen Sozialpartnerschaft funktioniert“, erläutert Rechtsanwalt Peter Wieseler, Verhandlungsführer seitens des Unternehmerverbandes.
Über den DV.DAH
Der Dienstgeberverband Diakonische Altenhilfe Hessen (DV.DAH) ist eine Fachgruppe des bundesweiten Unternehmerverbandes Soziale Dienste und Bildung. Der DV.DAH wurde im Dezember 2018 von Trägern der Diakonischen Altenhilfe aus Hessen gegründet, die Einrichtungen in Nord- und Südhessen betreiben. Der DV.DAH ist von Diakonie und beiden Landeskirchen als kirchlicher Dienstgeberverband anerkannt und beschreitet mit dem mit ver.di beschlossenen Tarifwerk eine neue, zukunftsfähige Sozialpartnerschaft. Weitere Einrichtungen der Diakonischen Altenhilfe aus Hessen sind als neue Mitglieder willkommen. Weitere Infos: www.unternehmerverband.org/dvdah
Ansprechpartner für die Presse
Pfarrer Oswald Beuthert
Sprecher der Geschäftsführung der WDS Altenhilfe + Pflege gGmbH, Bad Arolsen und Sprecher des DV.DAH
Telefon: 05691 9796-610, E-Mail: oswald.beuthert@diako-wafkb.de
