Angesichts der aktuellen Arbeitslosenzahl von über 5 Millionen hat der Präsident der UnternehmerverbandsGruppe, Heinz Lison, weitere Reformen gefordert, um die deutsche Wirtschaft anzukurbeln.
Die Rekordzahl habe zwar vor allem saisonale und statistische Gründe, aber „ob nun drei, vier oder fünf Millionen Menschen ohne Arbeit sind: Das ist kein Zustand, mit dem wir uns abfinden dürfen,“ so Lison. Er sehe die Gefahr, dass die Bundesregierung ihr Heil im Abwarten sucht. Erforderlich seien aber weiterhin tief greifende Reformen in vielen gesellschaftlichen Bereichen. Ebenfalls ist er beunruhigt, dass die Öffentlichkeit sich an den Level der hohen Arbeitslosenzahl gewöhnt und die Gefahren über die Konsequenzen für unser Sozialsystem ignoriert. Der bedauernswerte Reformstau dieses Systems ist unübersehbar.
Wie bereits mehrfach von dem Unternehmer-Präsidenten gefordert, erwartet die Wirtschaft vor allem eine Senkung der Lohnnebenkosten, damit deutsche Produkte konkurrenzfähiger werden. Angesichts des starken Wettbewerbdrucks aus Asien und Osteuropa dürfe man sich in dieser Frage „kein Zögern mehr leisten.“ Ein wichtige Rolle hierbei könne zum Beispiel eine Senkung der viel zu hohen Steuerlast für Unternehmen spielen.
Derzeit sei das erwartete Wirtschaftswachstum von „voraussichtlich nicht einmal 1,5 Prozent viel zu schwach,“ um neue Arbeitsplätze zu erzeugen. Nach Ansicht Lisons wären zwischen 2,5 und 3 Prozent erforderlich, um eine Wende am Arbeitsmarkt zu erzeugen.
Die UnternehmerverbandsGruppe e. V. ist als Zusammenschluss von sechs Arbeitgeberverbänden die Interessenvertretung von Unternehmen vor allem aus dem westlichen Ruhrgebiet und am rechtsrheinischen Niederrhein bis hinauf zur niederländischen Grenze, ist aber auch bundesweit aktiv.