Mindestlohn

„Würde der Mindestlohn auf 15 Euro pro Stunde erhöht, hätte das gravierende Folgen für die Unternehmen in der Region Ruhr-Niederrhein. Ein solch sprunghafter Anstieg von derzeit 12,82 Euro würde das allgemeine Lohnniveau deutlich erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit vieler Betriebe gefährden. Insbesondere im Dienstleistungssektor, im Handel, bei Bäckern und Friseuren könnte dieser Sprung kaum verkraftet werden. Die Folgen – gerade in strukturschwächeren Regionen wie Teile NRWs: Preise steigen, Aufträge gehen verloren, mehr Geschäfte geben auf, reguläre Arbeitsplätze werden weniger, Schwarzarbeit hingegen wird mehr.

Ein Mindestlohn wäre zudem ein fatales Signal für den Ausbildungsmarkt: Wenn ungelernte Tätigkeiten deutlich besser entlohnt würden als qualifizierte Ausbildungsberufe, wäre das kaum verständlich. Das schwächt die Anreize für junge Menschen, eine qualifizierte Berufsausbildung aufzunehmen. 

Wir appellieren daher eindringlich an die Politik, die Entscheidungskompetenz der Mindestlohnkommission zu respektieren. Ihr Beschluss muss sich strikt an der tatsächlichen Lohnentwicklung orientieren und darf keine sachfremden Kriterien in den Blick nehmen, wie etwa einen angemessenen Lebensunterhalt zu sichern. Nur so kann die wirtschaftliche Stabilität erhalten bleiben, eine weitere Inflation verhindert und drohender Arbeitsplatzabbau vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen vermieden werden.“