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Deutsches Rotes Kreuz, Mülheim an der Ruhr
Trinken nicht vergessen
Warum ältere Menschen im Sommer besonders auf ihre Flüssigkeitszufuhr achten sollten
Wenn die Temperaturen steigen, steigt auch das Risiko für gesundheitliche Probleme – besonders bei älteren Menschen. Eine der größten Gefahren: Dehydration. Doch oft wird das Durstgefühl im Alter schwächer, sodass zu wenig getrunken wird. Das kann ernste gesundheitliche Folgen haben.
„Jeden Sommer bekommen wir zahlreiche Notrufe von älteren Menschen, die dehydriert sind“, berichtet Lara Kamps, Sachgebietsleiterin für den Hausnotruf beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Mülheim. Müdigkeit, Schwindel, Kreislaufprobleme oder sogar Verwirrtheitszustände seien mögliche Folgen eines Flüssigkeitsmangels. „Ausreichendes Trinken könnte viele dieser Notfälle verhindern.“
Dass das Thema so brisant ist, liegt auch an physiologischen Veränderungen im Alter: Das natürliche Durstgefühl nimmt ab, die Nieren arbeiten weniger effizient und viele Menschen trinken schlichtweg zu wenig – oft, ohne es zu merken.
Dabei ist die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme entscheidend, nicht nur im Sommer. Empfohlen werden etwa 1,3 bis 1,5 Liter täglich, bei Hitze auch mehr. Ideal sind Wasser, ungesüßte Tees oder stark verdünnte Fruchtsäfte. Auch wasserreiches Obst und Gemüse wie Gurken oder Melonen helfen, den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren.
Technische Hilfe durch Trinkerinnerung
Um ältere Menschen gezielt zu unterstützen, setzen Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste zunehmend auf technische Hilfsmittel. In Mülheim bietet das DRK im Rahmen seines Hausnotruf-Angebots eine sogenannte Trinkerinnerung an. Über ein kleines Zusatzmodul ertönt in regelmäßigen Abständen ein sanfter Klang, der an das Trinken erinnern soll – unaufdringlich und ohne sprachliche Aufforderung.
Entwickelt wurde das System vom Schweizer Unternehmen CARU in Zusammenarbeit mit Neurowissenschaftlern. Ziel ist es, Trinkgewohnheiten langfristig zu verbessern, ohne bevormundend zu wirken.
Kleine Impulse mit großer Wirkung
Trinkerinnerungen oder feste Trinkrituale – etwa ein Glas Wasser vor jeder Mahlzeit oder Medikamenteneinnahme – können laut Gesundheitsexperten bereits einen großen Unterschied machen. Angehörige und Pflegende sollten im Alltag mit darauf achten, dass Getränke gut sichtbar platziert werden und regelmäßig angeboten werden.
Gerade in den Sommermonaten kann ein achtsamer Umgang mit dem eigenen Trinkverhalten entscheidend für die Gesundheit sein. Und manchmal genügt ein leiser Ton, um daran zu erinnern.
Ansprechpartner für die Presse




Jennifer Middelkamp
Pressesprecherin
Regionalgeschäftsführung Kreise Borken | Kleve



