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Akademie Klausenhof, Hamminkeln
„Ich will glücklich sein“
Wie können Menschen mit Behinderung besser in Gesellschaft und Arbeitsleben integriert werden? Dieser Frage widmete sich die Veranstaltung „Wie geht Inklusion?“ in der Akademie Klausenhof im Rahmen ihrer Fachvortragsreihe „SonntagMorgen“. Expertinnen, Menschen mit Behinderung und Interessierte diskutierten die unterschiedlichen Ansätze in Deutschland und den Niederlanden.
Referentin Johanna Höing von der niederländischen Saxion-Hochschule in Enschede erklärte, dass in den Niederlanden die individuelle Förderung und die Einbindung in die Gemeinschaft im Vordergrund stehen. Alle Anliegen von Menschen mit Behinderung würden direkt auf kommunaler Ebene bearbeitet, während in Deutschland häufig mehrere unterschiedliche Stellen zuständig seien. Zudem sei es in den Niederlanden selbstverständlich, dass Wohnprojekte so organisiert werden, dass Menschen mit Behinderung selbstständig leben können, statt in separaten Einrichtungen untergebracht zu werden. „In den Niederlanden steht immer der jeweilige Mensch im Mittelpunkt, für den dann eine optimale Lösung vor Ort gefunden wird“, so Höing.
Eine Besonderheit der Veranstaltung in der Akademie Klausenhof war die starke Beteiligung von Menschen mit Behinderung, die ihre persönlichen Erfahrungen und Perspektiven einbrachten. Laura Beaupoil aus Kevelaer, die im inklusiven Hotel „Klostergarten“ arbeitet, brachte es auf den Punkt: „Ich möchte glücklich sein!“ Sie betonte, dass sie einerseits froh sei, dass sie in einem fürsorglichen Umfeld leben und arbeiten kann. Andererseits suche sie auch Herausforderungen und die Chancen, sich weiterzuentwickeln und ihre persönlichen Wünsche zu verwirklichen. Laura Sweers vom Klostergarten ergänzte, dass auch ein Inklusionsbetrieb wie das Hotel Klostergarten wirtschaftlich arbeitet und alle Mitarbeiter entsprechend ihrer Fähigkeiten Leistung erbringen.
Die Veranstaltung knüpft an das Projekt „Grenzenlos inklusiv“ der Akademie Klausenhof, das u.a. in Partnerschaft mit „Bijzonder Gewoon“ aus Winterswijk umgesetzt wird, wo rund 80 Menschen mit Behinderung angestellt sind – unter anderem bei einem Café im Zentrum der niederländischen Grenzstadt. Geschäftsführer Patrick Hallink sieht in dieser deutsch-niederländischen Zusammenarbeit eine gute Chance, die Inklusion in beiden Ländern mit neuen Ideen und Konzepten voranzubringen. Dank der Unterstützung der Akademie Klausenhof konnte auch in Bocholt ein inklusives Café mit rund 18 Arbeitsplätzen eröffnet werden. Das vierjährige Projekt „Grenzenlos inklusiv“, gefördert durch das EU-Interreg-Programm, umfasst neben der Gründung eines inklusiven Cafés auch ein umfangreiches deutsch-niederländisches Bildungsprogramm für Menschen mit und ohne Behinderung.
Weitere Informationen zu dem Projekten: hier
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Jennifer Middelkamp
Pressesprecherin
Regionalgeschäftsführung Kreise Borken | Kleve




