Nachhaltiges Denken wird immer bedeutungsvoller. Zahlreiche Unternehmen erfüllen bereits ihre Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft und setzen auf alternative Energien, Recycling, Müllvermeidung und umweltschonende Verfahren. Auch in der Einrichtungsbranche findet das Prinzip Einzug – wie beim Duisburger Mitglied des Unternehmerverbandes Raumdesign Dommers: Bodenbeläge aus Kork, Teppiche aus Ziegenhaar, Tapeten aus schadstofffreien Rohstoffen – unter dem Oberbegriff „Dommers Green“ ist die Produktpalette zur ökologischen Raumausstattung zusammengefasst. [unternehmen!] begab sich auf die “Grüne Straße“ im Einrichtungshaus und sprach mit Nina und Peter Dommers über das Thema Nachhaltigkeit und wie bei der Raumgestaltung Energie gespart werden kann.

[unternehmen!]: Warum setzen Sie immer stärker auf ökologisch unbedenkliche Produkte? Aus einem eigenen Verantwortungsgefühl heraus?

Nina Dommers: Nachhaltig produzierte Produkte sind in der Raumausstattungsbranche nicht neu, aber sie stehen unserer Meinung nach zu wenig im Fokus. Ich hatte schon länger den Wunsch, diese Produkte stärker ins Rampenlicht zu rücken, um unserer Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft gerecht zu werden. Bei Beratungen weisen wir auf die Produkte hin und empfehlen sie. Sie sind für die Kunden aber einfach noch zu wenig präsent. Deshalb werden Sie in unserem Einrichtungsgeschäft nun speziell in extra „grünen“ Bereichen beworben. Da Qualität und auch Preis überzeugen, wollen wir den Anteil dieser Produkte in unserem Einrichtungshaus stetig erhöhen. Hinzu kommt die Möglichkeit, mit gut geplanter Raumausstattung seinen Energieverbrauch zu senken. 

[unternehmen!]: Es können also Heizkosten gespart werden?

Peter Dommers: Rund 70 Prozent der Energiekosten werden für das Heizen verbraucht. Mit den richtigen Wohntextilien bleibt es länger warm. Zu nennen wäre hier beispielsweise der nachhaltige Korkboden – ein ökologisch unschlagbares Material, da nachwachsend. Ein Korkboden hat auch an kalten Tagen immer die optimale Bodentemperatur. Kork hat eine isolierende Wirkung und nimmt die Wärme seiner Umgebung auf. Die wabenförmige Struktur von Kork speichert diese Wärmeenergie, sodass weniger geheizt werden muss. Bei Gardinen kann auf Thermostoffe gesetzt werden. Auch Wabenplissees sind wahre Energiesparwunder. Die in den Waben gespeicherte Raumluft sorgt für ein großes, isolierendes Luftpolster direkt am Fenster. Das erschwert den Abfluss der warmen Luft aus dem Zimmer. Hinzu kommt eine Wandgestaltung mit Thermovliestapete, Reflexionsfolie hinter dem Heizkörper oder energiesparender Wandfarbe mit Thermogrundierung – damit kann die Energieeffizienz zu Hause deutlich verbessert werden. 
[unternehmen!]: Tapeten aus Papier, Vorhänge aus Baumwolle – beides sind ja schon lange bekannte Materialien, die bereits nachwachsend sind. Welche neuen, besonders nachhaltigen oder schadstofffreien Rohstoffe finden sich heute im Sortiment? 

Nina Dommers: Beispielsweise kompostierbare Synthetikfasern aus denen Vorhänge und Gardinen aber auch Tapeten und Polstermöbel gefertigt werden. Weltweit zählen Textilien zu einem der wichtigsten Verbrauchsgüter. Möchte man im Produktkreislauf keinen Abfall im herkömmlichen Sinn entstehen lassen, müssen Produkte wieder in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können, das hilft beispielsweise bei der Vermeidung von Mikroplastik. Wir haben Textilien mit dem  OceanSafe-Qualitätssiegel im Sortiment. Sie sind immer kreislauffähig, biologisch abbaubar und Toxin-frei. Spezielle Produkt-Rücknahmesysteme sorgen dafür, den Kreislauf zu schließen.

[unternehmen!]: Ist es für ein Unternehmen auch wichtig, sich nachhaltig aufzustellen, um Fachkräfte zu gewinnen?

Nina Dommers: Das ist sicherlich ein Aspekt. Die Generation der heutigen Bewerberinnen und Bewerber hat andere Ansprüche an den Arbeitgeber. Nicht mehr nur das Gehalt, Arbeitszeiten und Urlaubstage. Sondern Familienfreundlichkeit, Work-Life-Balance und eben auch das Gefühl, bei einem Arbeitgeber zu sein, der seinen Teil zum Umweltschutz beiträgt. Wir suchen zurzeit Fachkräfte in allen Bereichen und hoffen, auch damit zu überzeugen.

[unternehmen!]: Sie setzen nicht nur auf nachhaltige Produkte, sondern leben diesen Gedanken auch selbst – wie sieht das aus?
Peter Dommers: Wir betreiben ein Blockheizkraftwerk und stellen damit Wärme und Strom für unser Einrichtungshaus autark bereit. Darüber hinaus haben wir eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und fahren Elektro-Autos. 

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