Bringt eine nachhaltige Unternehmensführung Wettbewerbsvorteile? 

Was ist die Motivation sich besonders nachhaltig aufzustellen? 

Wo liegen Hindernisse?

 Das Thema wächst, weshalb wir uns dessen seit zwei Jahren widmen, indem wir Beispiele aus dem Kreise unserer Mitgliedsunternehmen vorstellen – immer mit dem grünen Stempel „nachhaltig“ geprägt.

Nachahmenswerte Beispiele für Nachhaltigkeits-Engagement

Regulatorischer Rahmen – was kommt auf Unternehmen zu?

Auch wenn es vor allem positive Seiten gibt, ächzen viele Unternehmen unter dem Hype um Nachhaltigkeit, weil es für sie vor allem ein Kostenfaktor ist. Beispielhaft die ganz große und eine aktuell diskutierte Frage: Geht es fatal aus, dass Klimaziele – zumal in einer angespannten wirtschaftlichen Situation – vor allem anderen Vorrang haben? Sind die Wasserstoffpotenziale in Deutschland womöglich völlig falsch kalkuliert? Auch der regulatorische Rahmen wirft Probleme auf. 

Der regulatorische Rahmen für Nachhaltigkeit in Unternehmen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren deutlich verschärft und erweitert worden, teils überbordend belastend und irrsinnig für die Unternehmen. Er basiert auf nationalen Gesetzen, EU-Richtlinien und internationalen Standards. Konkret bedeutet das für Unternehmen: Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (je nach Größe und Kapitalmarktorientierung), Verantwortung für Lieferketten – auch bei mittelbaren Zulieferern ESG-Kriterien in Strategie, Risikomanagement und Kommunikation integrieren, Nachhaltigkeitsberichte durch Wirtschaftsprüfer prüfen lassen sowie Berichte digital ins EU-Register einreichen.

Nachhaltiges Management

Der farbenfrohe Kreis enthält die 17 „SDGs“, Sustainable Development Goals.

Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Energieeffizienz… diese Themen sind in aller Munde. Ansgar Schöllgen und Sebastian Kremser sind Experten auf dem Gebiet und referieren regelmäßig  zum Thema “Nachhaltiges Management”:

❔ Nachhaltigkeit wird häufig als Belastung, reine Vorschrift oder gar Zwang empfunden. Wie sehen Sie das?
❔ Entstehen so nicht genau Zweifel am Sinn dieser Gesetze?
❔ Auf was kommt es für die Unternehmen an, um unter den gegebenen Rahmenbedingungen nachhaltig zu bestehen?
❔ Und viele Betriebe fragen sich: Wo fangen wir überhaupt an?

Lesen Sie das Interview gerne online hier.

Stiftungsprofessur Nachhaltigkeit

Prof. Dr. Daniela Kattwinkel

Nachhaltigkeit steht auf dem Campus der Westfälischen Hochschule (WH) in Bocholt seit gut einem Jahr im Mittelpunkt eines eigenen Bachelor-Studiengangs: Bei „Sustainable Engineering and Management“ wird Wirtschaftsingenieurwesen nachhaltig gedacht. Die Stiftungsprofessur von Prof. Dr. Daniela Kattwinkel finanzierten die hiesige Wirtschaft und die Fördergesellschaft der Hochschule mit 190.000 Euro. 

Kattwinkels anschauliches Beispiel sind Smartphones: Über 200 Millionen ausgemusterte Handys schlummerten
in deutschen Schubladen. Kattwinkel: „Das sind zusammengerechnet allein 6,2 Tonnen Gold. Rohstoffe und seltene Erden, die aufwändig gewonnen bzw. teils unter menschenunwürdigen Bedingungen gefördert werden, zurückzugewinnen und neu zu nutzen, müsse unser aller Ziel sein.“

Das komplette Interview mit Prof. Daniela Kattwinkel lesen Sie hier.

Extra-Aufwand zahlt auf Arbeitgebermarke ein

Kimberly ten Broeke, CSR-Managerin bei Flender

Hauptsponsor der Stiftungsprofessur in Bocholt ist unser Mitgliedsunternehmen Flender. Kimberley ten Broeke ist beim Spezialisten für mechanische Antriebssysteme für das CSR-Management verantwortlich. Sie erläutert: „Wir haben uns dazu verpflichtet, bis 2045 entlang der gesamten Wertschöpfungskette Netto-Null-Treibhausgasemissionen
zu erreichen. Dafür müssen wir den Produktionsprozess detailliert durchleuchten.“ Das bringe zwar viel Extra-Aufwand mit sich, der sich aber lohne: „Unser Engagement im Bereich
Nachhaltigkeit macht Flender attraktiv für Auszubildende, duale Studierende und weitere Fachkräfte“, so ten Broeke. „Wir sehen das in Bewerbungsgesprächen und in Umfragen.“ 

Das zeigt sich auch in jüngsten Studien: Nachhaltige Arbeitgeber sind besonders beliebt. Die Europäische Investitionsbank hat kürzlich belegt, dass Nachhaltigkeit für Berufseinsteiger in Deutschland immer wichtiger wird. Bereits heute erwarten 56 Prozent der Befragten von einem potenziellen Arbeitgeber, dass dieser nachhaltig handelt.

Prozesse optimieren

Verbandsingenieur Tobias Fastenrath

Nachhaltigkeit wird zunehmend zu einem entscheidenden Faktor bei Kreditvergaben. Darauf weist Verbandsingenieur Tobias Fastenrath hin, der Mitgliedsunternehmen in Fragen der Prozessoptimierung und Organisationsentwicklung begleitet. Unternehmen, die sich glaubwürdig und strategisch mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen, verbessern damit nicht nur ihren Zugang zu Kapital, sondern stärken zugleich ihre Marktposition. „Nachhaltigkeit entfaltet ihren größten Nutzen, wenn sie auch als Wettbewerbsvorteil
verstanden wird“, so Fastenrath. Zahlreiche Betriebe, die auf Lean Management, kontinuierliche Verbesserungsprozesse oder Energiemanagement setzen, zeigen: Wirtschaftlicher Erfolg und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand.

Weitere Informationen zum Tätigkeitsfeld unseres Verbandsingenieurs Tobias Fastenrath finden Sie hier.

Weitere nachahmenswerte Beispiele aus dem Kreise unserer Mitglieder:

Und Sie? Sind Sie mit Ihrem Unternehmen, bei Prozessen und Produkten, auch besonders nachhaltig aufgestellt? Dann erzählen Sie uns Ihre Geschichte! > uvmagazin@unternehmerverband.org

Ansprechpartnerinnen:

Jennifer Middelkamp

Jennifer Middelkamp

Pressesprecherin
Regionalgeschäftsführung Kreise Borken | Kleve

Geraldine Klan

Referentin