Vor Unternehmern vom Leder gezogen

Unternehmerverband und Wirtschaftsförderung luden zur „Kunstpause“ ins Leder- und Gerbermuseum ein

Haben Sie das Piktogramm von Leder vor Augen, das Schuhe ebenso ziert wie Taschen und Portemonnaies? Es ist ein stilisiertes Tierfell, wie es seit Jahrhunderten als Ausgangsprodukt für Lederwaren dient. Vieles Wissenswertes rund um die 350 Jahre alte Leder-, vor allem aber die Gerber-Industrie in dieser Stadt erfuhren rund 30 Unternehmer nun bei der „Kunstpause“. Zu dieser laden Unternehmerverband und Wirtschaftsförderung einmal im Jahr ein; dieses Mal führte sie ins Leder- und Gerbermuseum an der Düsseldorfer Straße. „Mit den heute über 30 Teilnehmern ist die Resonanz so groß wie noch nie in den fünf Jahren unserer Kunstpause. Kein Wunder, ist doch die Lederindustrie bis heute hier tätig; ein besonderes Willkommen deshalb an die Unternehmer dieser Branche“, freuten sich die Organisatoren Kerstin Einert-Pieper vom Unternehmerverband und Jürgen Schnitzmeier von Mülheim & Business.

Museumsführerin Melanie Rimpel begrüßte die Unternehmer in der Eingangshalle, auf deren Boden eine Stadtkarte aus den 1920er-Jahren abgebildet ist, die die über 50 Gerberei-Standorte entlang der Mülheimer Bäche aufführt. Weiter ging es im Hauptraum des Museums, wo u. a. Lederstücke von Elefant über Perlrochen bis Krokodil zu befühlen sind. Die Attraktion war aber die Führerin selbst, die unterhaltend im Stile einer Stand-up-Comedian Geschichten rund um das Gerber-Handwerk berichten konnte. Auf einer ganzen Haut Rinderfell stehend, das locker die Größe eines Ehebetts hat, zog Rimpel vom Leder, erzählte Dinge, die auf keine Kuhhaut gehen, und zog den Zuhörern glücklicherweise nicht das dicke Fell über die Ohren, weil sie wussten, dass Wasser, Eichenrinde und eben Tierfelle die drei Ausgangsprodukte dieser Industrie sind. Die Lacher hatte Rimpel nicht nur durch ihre vielen passenden Sprichwörter und Gedichte auf ihrer Seite, sondern auch, als sie das Rinderfell klassifizierte: „Das wertvollste Stück ist entlang der Wirbelsäule von den Schultern über den Rücken. Der Bauch – naja, einige Herren und auch Damen mit Kindern können das bestätigen – hat ‚weichere‘ Strukturen.“

Viele Unternehmer aus der Branche – zwar gibt es in Mülheim heute nur noch zwei Fabriken, aber darüber hinaus noch in der Verarbeitung tätige Unternehmen – waren bei der Kunstpause anwesend und hatten ebenfalls Wissenswertes beizutragen: Für die Lederausstattung eines Autos werden vier bis sechs Häute benötigt, Veganer gehen anders auf Schuhkauf und Adern sowie Narben von Stacheldraht oder Ungezieferbefall werden zwar als unschön am Endprodukt gesehen, sind aber Zeichen von der Natürlichkeit des Ausgangsmaterials. Vor seinen Kollegen warb Thomas Bee, im Hauptamt bei der Schafstall Holding und im Ehrenamt im Förderverein des Museums tätig, um Unterstützung. Viele Unternehmerfamilien spendeten ihre historischen Werkzeuge und Produkte; eine finanzielle Unterstützung sei aber ebenso willkommen, damit die Wurzeln der hiesigen Industrie durch die Museumsarbeit erhalten werden könnten.

So groß wie ein Ehebett ist die ganze Haut Rinderfell, die die Mülheimer Unternehmer bei der „Kunstpause“ zu sehen und fühlen bekamen. Beim Museumsrundgang erfuhren sie einiges Wissenswertes aus der Gerberei-Geschichte ihrer Stadt. (Foto: Unternehmerverband)

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