Von wegen „altes Eisen“…

Immer mehr ältere Beschäftigte / Unternehmerverband bietet Demografieberatung

Von wegen „altes Eisen“ – der deutsche Arbeitsmarkt hat sich bei Beschäftigten zwischen 55 und 65 Jahren bemerkenswert entwickelt: Ihre Erwerbstätigenquote ist zwischen 2000 und 2012 um mehr als die Hälfte von 37,4 auf 61,5 Prozent gestiegen. „Das ist eine entscheidende Wende, die auch den Firmen und Beschäftigten an Rhein und Ruhr zugutekommt“, bewertet Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des hiesigen Unternehmerverbandes, die aktuellen Zahlen aus der Arbeitsmarktstatistik. „Allerdings haben wir auch keine andere Wahl: Die demografische Entwicklung, der deshalb wachsende Fachkräfteengpass sowie Finanzierungsprobleme der gesetzlichen Rentenversicherung zwingen uns, länger zu arbeiten“, so Schmitz. Trotzdem sei viel Überzeugungsarbeit notwendig gewesen, die der Unternehmerverband stellvertretend für seine 700 Mitgliedsunternehmen über viele Jahre hinweg geleistet habe: Weg von einer staatlich subventionierten Frühverrentung hin zu einer höheren Beschäftigung Älterer. „Dank guter medizinischer Versorgung leben wir länger – dann müssen wir auch länger arbeiten“, stellt Schmitz fest. Deshalb führe an der Anhebung des gesetzlichen Rentenalters auf 67 kein Weg vorbei. Auch dürften keine falschen Beschäftigungsanreize geweckt werden. „In unseren Tarifverhandlungen, z. B. für die Metall- und Elektroindustrie in NRW oder für Industriedienstleister bundesweit, drängen wir stets darauf, keine ‚Senioritätsprivilegien‘ zu vergeben. Denn wenn allein aufgrund des Alters zusätzliche Vergünstigungen gewährt werden, hindert das oft daran, Ältere einzustellen.“

Dass die Beschäftigung Älterer eine Erfolgsstory ist, bestätigt auch das IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit) in einem aktuell veröffentlichten Bericht. Demnach haben sich die Unternehmen auf die veränderte Situation eingestellt. So setzt fast jeder fünfte Betrieb, der Ältere beschäftigt, altersspezifische Personalmaßnahmen wie Weiterbildungsangebote, Maßnahmen der Gesundheitsförderung oder altersgemischte Teams ein. „Das empfehlen wir auch unseren Mitgliedsunternehmen bei einer Demografieberatung“, erläutert Schmitz. Diese führt der Verbandsingenieur Jürgen Paschold durch, der sich 2008 zum Demografie-Experten qualifiziert hat. Zunächst analysiert er die Altersstruktur des Unternehmens, um zu erkennen, wie sich die Altersstruktur der Belegschaft künftig ändert: Erfahrungsgemäß haben alle Probleme, sich eine älter werdende Belegschaft überhaupt vorzustellen, geschweige denn, sich der Gefahren bewusst zu werden. „Gerade hier hilft die Demografieberatung, denn wir beschäftigen uns dabei mit belastungskritischen Arbeitsplätzen.“ Gemeinsam wird überlegt, wie gesundheitliche Beeinträchtigungen vermieden werden können; oft lässt sich das mit Begehungen verbinden, die sowieso im Zuge des Arbeits- und Gesundheitsschutzes durchgeführt werden. Neben der Arbeitsplatzgestaltung erschließen sich meist viele weitere Handlungsfelder, um die Arbeitsfähigkeit älterer Beschäftigter zu erhöhen, etwa die Arbeitszeitgestaltung oder eine optimierte Arbeitsorganisation. Für Firmen und Beschäftigte an Rhein und Ruhr sowie im Westmünsterland heißt es deshalb gleichermaßen, „Eigenverantwortung und Eigeninitiative ergreifen. Denn Voraussetzung, um im Alter noch erwerbstätig zu sein, sind Gesundheit und ausreichende Qualifikation“, fordert Wolfgang Schmitz zum Handeln auf.

Demografie-Beratung
Die Demografie-Erstberatung dauert rund zwei Stunden und ist für die rund 700 Mitgliedsunternehmen des Unternehmerverbandes kostenlos. Andere Betriebe können unter bestimmten Voraussetzungen für eine Demografieberatung Fördermittel der Potenzialberatung beantragen. Weitere Informationen bei Jürgen Paschold, Tel: 0203 99367-233.

Ansprechpartner

Christian Kleff

Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

Telefon: 0203 99367-225

E-Mail:kleff(at)unternehmerverband(dot)org

Jennifer Middelkamp

Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

Telefon: 0203 99367-223

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Geraldine Klan

Referentin

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Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

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E-Mail:desel(at)unternehmerverband(dot)org