Unternehmer in Sorge wegen Renten-Politik

Wohltaten müssen langfristig finanzierbar bleiben. Zuwanderung ist Chance für die Rente. Umfrage zeigt, dass viele Bürger die Situation realistisch einschätzen

In dieser Woche hat die Bundesregierung die höchste Steigerung der Renten seit 23 Jahren beschlossen. „Das ist gewiss eine gute Nachricht für Rentner. Wir haben jedoch zunehmend die Sorge, dass die Rentenpolitik zulasten der jungen Generation geht“, so Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des hiesigen Unternehmerverbandes. Es sei eine „Politik gegen die Mathematik“ zu glauben, dass immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentenempfänger immer höherer Renten finanzieren könnten. Zumal die Zeit des Rentenbezugs durch die gestiegene Lebenserwartung immer weiter steige.

Auch die Pläne der Regierungsparteien für eine große Rentenreform sieht der Unternehmerverband skeptisch. „Eine Reform verdient ihren Namen nicht, wenn sie nur dazu dient, mehr Geld zu verteilen. Jeder Renten-Euro muss zunächst in den Unternehmen erwirtschaftet werden“, mahnt Schmitz. Man brauche einen fairen Ausgleich zwischen wirtschaftlichen Interessen und dem berechtigten Anspruch der älteren Generation, dass Lebensleistung anerkannt wird.

„Natürlich müssen wir das Problem der Altersarmut anpacken, aber wir dürfen insgesamt nicht vergessen, dass es den Rentnern in Deutschland durchschnittlich so gut geht wie nie zuvor“, erklärt Schmitz. Die Wirtschaftskrise in Europa sei auch deswegen entstanden, weil in manchen Ländern die Renten nicht mehr erwirtschaftet werden konnten.

Entgegen der Annahme mancher Politiker sei die Bevölkerung durchaus für eine maßvolle Rentenpolitik zu gewinnen. Schmitz verweist dabei auf eine aktuelle Umfrage. 79 Prozent der Deutschen fürchten, dass die Rentenbeiträge in Zukunft stark oder sehr stark steigen werden. 72 Prozent gehen davon aus, dass gleichzeitig das Rentenniveau sinkt. Das zeigt aktuell die repräsentative Erhebung des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der Initiative Neue Soziale Markwirtschaft (INSM). „Die Bürgerinnen und Bürger wissen nicht nur, dass die Lasten des demografischen Wandels zwischen den Generationen verteilt werden müssen, diese Generationengerechtigkeit ist 79 Prozent auch sehr wichtig“, erläutert Schmitz.

Populistischen Parteien könne man nicht mit falschen Renten-Versprechungen den Nährboden entziehen, ist Schmitz überzeugt. Eine bessere Argumentation verbinde sich mit der aktuellen Flüchtlingssituation: „Zwar ist die Integration der Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt nicht von heute auf morgen zu erreichen, jedoch sind sie vielleicht schon morgen wichtige Einzahler in die gesetzliche Rente. Ich bin davon überzeugt, dass die Rente langfristig der große Profiteur der Zuwanderung ist.“

Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbands (Foto: Unternehmerverband)

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