Kontroverse Diskussion über Kopfnoten

Gut 125 Lehrer kamen zur Podiumsdiskussion des Unternehmerverbandes

Helfen Kopfnoten den Schülern, ihr eigenes Handeln zu reflektieren und sich positiv zu entwickeln? Oder sind sie für Lehrer nur zusätzlich belastender Arbeitsaufwand? Warum ist ein gutes Arbeits- und Sozialverhalten so wichtig für das Berufsleben? Und wie können Wirtschaft und Schule in einen besseren Dialog treten? Über diese Fragen diskutierten – teils sehr kontrovers – rund 125 Lehrer aus Duisburg, Mülheim, Oberhausen und den Kreisen Wesel, Borken und Kleve mit Schülern sowie Vertretern von Unternehmen, Schulamt, Kommune und Bildungswerk NRW – eine der Institutionen, die Kopfnoten gefordert haben, damit sich Unternehmen über die Sekundärtugenden der Bewerber ein differenziertes Urteil bilden können. Zur Podiumsdiskussion hatte die UVG UnternehmerverbandsGruppe eingeladen. Sie sorgt durch ihre fünf Arbeitskreise Schule/Wirtschaft seit über 40 Jahren für Dialog, der letztlich den jungen Leuten zugute kommt, die den Übergang von der Schule in den Beruf meistern müssen.

Schon zwischen den anwesenden Schülern entwickelten sich konträre Meinungen: Die einen sahen Kopfnoten als Chance, bei schlechten Leistungen rechtzeitig gegenzusteuern und sich auf Leistungsbeurteilungen, die später im Berufsleben alltäglich sind, vorzubereiten. Die anderen fühlten sich häufig ungerecht behandelt und ärgerten sich über die Benotung ihres „Charakters“. „Es geht hier nicht um Ver- sondern Beurteilung“, machte Elisabeth Schulte von der UVG deutlich, die die Arbeitskreise Schule/Wirtschaft leitet. Pünktlichkeit, Sorgfalt, Teamfähigkeit und Höflichkeit – dies alles seien Eigenschaften, die nicht nur in der Schule wichtig sind: „Wer später im Beruf des Kfz-Mechanikers nachlässig beim Anziehen der Reifenschrauben ist, riskiert Menschenleben.“ Damit plädierte Schulte für eine differenzierte Nutzung des Kopfnoten-Instruments anstatt der Einheitsnote „2“. Dass selbst eine „3“ z. B. in Sozialverhalten keineswegs den Start in das Berufsleben „verbaue“, wie einige Lehrer befürchteten, machten die Personalvertreter deutlich, wie Ausbildungsreferent Thomas Radig von der Lenord, Bauer & Co. GmbH in Oberhausen betonte: „Bei der Bewerberauswahl stützen wir uns auf eine ganze Palette von Beurteilungskriterien – die Zeugnisnoten zum Fachwissen der Bewerber und die Kopfnoten sind zwar ein wichtiger Teil, aber eben nur ein Baustein, der letztlich zur Entscheidungsfindung über den richtigen Bewerber beiträgt.“ Nach einem zweiten Themenblock, bei dem die „Leistungsbeurteilung im Unternehmen“ vorgestellt wurde, traten die Teilnehmer in einen intensiven Dialog. Viele Lehrer nutzten den „kurzen Draht“ zu den Personalverantwortlichen, um neue Kooperationen und Zusammenarbeit anzuregen.

Interessenten für solche Veranstaltungen sowie generell für die Arbeitskreise Schule/Wirtschaft, bei denen Lehrer regelmäßig in Unternehmen eingeladen werden, wenden sich an Elisabeth Schulte, Tel. 0203 99367-125, E-Mail: schulte(at)uvgruppe(dot)de

 

Lebhafte Diskussion im HAUS DER UNTERNEHMER: 125 Lehrer und Schüler kamen mit Vertretern von Unternehmerverband und Wirtschaft ins Gespräch.
Wolfgang Reuter, Direktor des Schulamtes Duisburg, war einer der Referenten des Podiums zum Thema „Kopfnoten und Leistungsbeurteilung“, zu dem der Unternehmerverband eingeladen hatte.

Ansprechpartner

Christian Kleff

Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

Telefon: 0203 99367-225

E-Mail:kleff(at)unternehmerverband(dot)org

Jennifer Middelkamp

Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

Telefon: 0203 99367-223

E-Mail:middelkamp(at)unternehmerverband(dot)org

Geraldine Klan

Referentin

Telefon: 0203 99367-224

E-Mail:klan(at)unternehmerverband(dot)org

Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

Telefon: 0203 99367-205

E-Mail:desel(at)unternehmerverband(dot)org