Klischees in der Berufswahl abbauen

Girls’Day und Boys’Day bietet am 26. April 2018 Blick hinter die Kulissen / Mädchen für MINT-Berufe und Jungen für die Pflege begeistern

Industriemechaniker – typisch Mann. Krankenschwester – typisch Frau. Eine Werksfeuerwehrfrau hingegen gibt es selten, wie auch den Heilerziehung-Pfleger. „Stereotype und Klischees in der Berufswahl sind trotz aller Aufklärung in der Berufsorientierung immer noch verbreitet“, bedauert Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. Deshalb begrüßt er den 18. Girls’Day und 8. Boys’Day, der am kommenden Donnerstag (26. April 2018) bundesweit parallel läuft. Dabei laden Unternehmen und Organisationen Schülerinnen ab Klasse 5 ein, um Berufe in Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften zu erkunden. Den Schülern hingegen werden Berufe in der Pflegebranche und im Bereich Gesundheit und Dienstleistung näher gebracht.


Die sieben Arbeitgeberverbände in der Unternehmerverbandsgruppe vertreten sowohl produzierende Unternehmen z. B. in der Metall- und Elektroindustrie wie auch soziale Dienstleister, z. B. Seniorenheime und Krankenhäuser. Aus dem Kreise der Mitgliedsunternehmen sind einige Firmen beim bundesweiten Aktionstag mit von der Partie, um sich und ihre Ausbildungsmöglichkeiten vorzustellen.


Girls’Day
„Technische Berufe sind längst keine Männerdomäne mehr. Im Gegenteil: Sie bieten eine anspruchsvolle Ausbildung, beste Perspektiven, hohe Flexibilität und nicht zuletzt auch ein gutes Einkommen“, wirbt Schmitz. Im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich bestehe ein Fachkräftemangel. „Dieser muss auch abgebaut werden, indem Frauen gezielt für technische Berufe begeistert werden.“ Vorurteile bei technischen Berufen sind aus seiner Sicht unbegründet. „Hightech und Fingerspitzengefühl sind längst die Merkmale und damit für Mädchen mehr als interessant“, so Schmitz.


Deutschlandweit gibt es beim Girls`Day über 10.000 verschiedene Angebote in den Firmen; nahezu 100.000 Mädchen werden davon profitieren. In Bocholt lädt beispielsweise das Unternehmen Pieron GmbH zu einer praktischen Übung an die Werkbank ein. Die Schülerinnen entwerfen durch Feilen und Bohren einen eigenen Schlüsselanhänger. Bei der Siemens AG, die in Duisburg und Mülheim ihre Tore öffnet, wird den Mädchen der Arbeitsalltag näher gebracht: Sie durchlaufen etwa Schweißerei, manuelle sowie maschinelle Werkstatt.

Boys’Day
Umgekehrt gibt es nach wie vor zu wenige Männer in Pflege- und Dienstleistungsberufen. „Der Boys’Day erweitert das Berufs- und Studienwahlspektrum und hilft Jungen, ihre Potenziale zu entdecken“, so Schmitz. Nicht jeder Junge nämlich sehe seine Stärken beim Schrauben oder handwerklich, und nicht jeder wolle im Büro sitzen. „Aufgrund typisch männlicher Rollenbilder mag aber auch ein Beruf wie Erzieher, Altenpfleger oder Betreuer von Menschen mit Behinderungen nicht so recht passen.“ Diese Prägung soll beim Boys’Day abgebaut werden, wie auch Informationsmangel oder Orientierungslosigkeit. „Wer den Umgang mit Menschen liebt, ist – egal ob männlich oder weiblich – in diesen Berufen genau richtig aufgehoben“, betont Schmitz.


Beim Boys`Day geben z. B. Seniorenheime, Städte, Dienstleister und Geschäfte einen Einblick in ihren Arbeitsalltag. Ein Augenoptiker möchte beispielweise näher bringen, dass in diesem Beruf nicht nur ein Gespür für Mode, sondern vor allem handwerkliches Geschick gefragt ist. In Seniorenheimen geht es um Pflege und Betreuung: Die Jungen werden zum Beispiel das Essen servieren oder Gesellschaftsspiele mit den Senioren machen. Insgesamt gibt es rund 7.000 verschiedene Angebote in den Firmen, an denen über 30.000 Jungen teilnehmen werden.


Weitere Informationen auf www.girls-day.de bzw. www.boys-day.de

Mädchen die Scheu vor Technik zu nehmen – hier bei der Auftaktveranstaltung 2017 in Berlin – und sie vielmehr für technische Berufe zu begeistern, ist Ziel des Girls`Days. (Foto: Marc Beckmann / Ostkreuz)

Ansprechpartner

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Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

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Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

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Geraldine Klan

Referentin

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Avelina Desel

Mitarbeiterin Kommunikation und Marketing

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