Welchen Beruf will ich nach der Schule ergreifen? Eine Antwort auf diese Frage konnten die Schüler der Gustav-Heinemann-Realschule jetzt durch das Absolvieren eines zu diesem Zweck in ihrer Schule errichteten Berufe-Parcours finden. In der Aula hatten sie die Möglichkeit, den Parcours zu bewältigen und damit Erfahrungen in verschiedenen berufstypischen Tätigkeiten zu sammeln. Die 115 Schüler des 9. Jahrgangs sollten sich im Rahmen einer Berufsorientierungswoche ein eigenes und realistisches Bild von der beruflichen Wirklichkeit machen können. Sowohl handwerkliche als auch kaufmännische und medizinische Aufgaben waren im Parcours von den Schülern auszuführen. Um das räumliche Vorstellungsvermögen und die Konzentrationsfähigkeit zu testen, sollte eine Rennstrecke über ein Spiegelbild nachgezeichnet werden. Fingerspitzengefühl brauchten die Schüler bei den Aufgaben aus der Gastronomie, denn hier wurden dekorative Falttechniken erprobt. Ihre technischen Fähigkeiten wurden erprobt als es darum ging, mit der Metallsäge feine Arbeiten durchzuführen.
Die gesammelten Erfahrungen konnten die Schüler in einem anschließenden Gruppengespräch miteinander austauschen. Zusätzlich bot sich für die Jungen und Mädchen, die schon bald selbst vor wichtigen beruflichen Weichenstellungen stehen, die Möglichkeit, an Betriebserkundungen teilzunehmen. Hierfür öffneten acht Duisburger Betriebe den Besuchergruppen die Tore, um den Schülern den Blick hinter die Kulissen freizugeben. Zu den Unternehmen gehörten: die Deutsche See GmbH (Niederlassung Duisburg), die Stadtbibliothek Duisburg, die Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH, das Malteser Krankenhaus St. Anna, KARSTADT Warenhaus GmbH, die MTS Systemgastronomie GmbH (McDonald’s Restaurant), die Volksbank Rhein-Ruhr eG und die Volkswagen Zentrum Duisburg GmbH.
Die Berufsorientierungswoche ist Teil des Projekts „Vertiefte Berufsorientierung“, das der Unternehmerverband organisiert und im Auftrag der Agentur für Arbeit durchführt. Die Studien- und Berufswahlkoordinatorin der Gustav-Heineman-Realschule, Franca Angenendt, unterstreicht die Notwendigkeit solcher Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen. Sie sieht auch, dass es bei den Schülern fruchtet: „Das Projekt stoßt bei ihnen auf riesengroßes Interesse. Man merkt, dass es den jungen Leuten einfach Spaß macht, einen Blick in ihre berufliche Zukunft zu werfen.“ Eine frühzeitige, gut fundierte Berufswahl ist laut Ulrich Käser, dem Leiter der Agentur für Arbeit in Duisburg, maßgeblich für den Werdegang junger Menschen: „Dabei gilt, je betriebsnäher desto besser sind die Einblicke und Orientierungshilfen für die Schüler.“ Claudia Fischer, beim Unternehmerverband für das Projekt verantwortlich, sieht den konkreten Nutzen für die 14- und 15jährigen Schüler: „Es boten sich gute Gelegenheiten, um mit Insidern ins Gespräch zu kommen. Ganz konkret nutzten einige Schüler sogar die Gelegenheit, Kontakte für das künftige Praktikum zu knüpfen. Das ist genau das, was wir beabsichtigen.“
An insgesamt zwanzig Schulen in Duisburg werden mit Unterstützung der Agentur für Arbeit wirtschaftsbezogene Schulprojekte durchgeführt, um Schüler auf die Berufswelt vorzubereiten. Weitere Informationen zu den Schulprojekten bei Claudia Fischer, Telefon: 0203 6082-229, E-Mail: fischer(at)haus-der-unternehmer(dot)de.
