Am Verhandlungstisch und nicht auf der Straße bewegen

Unternehmerverband Metall warnt: „Warnstreiks in Bocholt, Dinslaken, Duisburg und Isselburg unnötig; sie machen den Tarifabschluss nicht besser.“

Für diese Woche hat die IG Metall ihre Mitglieder zu Warnstreiks in mehreren Betrieben unter anderem in Bocholt, Dinslaken, Duisburg und Isselburg aufgerufen. Als „völlig unnötig“ weist Martin Jonetzko, Geschäftsführer des Unternehmerverbandes Metall, diese zurück: „Warnstreiks machen einen Tarifabschluss nicht besser.“ Im Ausland habe niemand Verständnis für Arbeitsniederlegungen in der deutschen Metall- und Elektroindustrie. Die Gewerkschaft müsse wissen, dass Produktionsausfälle die internationalen Kundenbeziehungen empfindlich störten und damit die weltweit anerkannte Lieferverlässlichkeit und -treue deutscher Unternehmen gefährde. Jonetzko: „Viele unserer Mitgliedsfirmen sind mit ihren hoch-spezialisierten Produkten Weltmarktführer bzw. weltweit tätig. Schon etwas ‚Sand im Getriebe‘ reicht, um diese sensiblen Geschäfte zu stören.“

Vor diesem Hintergrund fordert Jonetzko von der Gewerkschaft: „Bewegung nicht auf der Straße, sondern am Verhandlungstisch“. Die Arbeitgeber hätten mit der Vorlage eines „fairen und attraktiven“ Angebots bereits in der zweiten Verhandlungsrunde alles getan, um zügig einen tragfähigen Kompromiss zu ermöglichen. „Das angebotene Plus von 2,3 Prozent bietet unseren Beschäftigten einen spürbaren Reallohn-Zuwachs und hätte deshalb eine angemessenere Reaktion der IG Metall verdient.“ Mit verschränkten Armen den Lösungsvorschlag zurückzuweisen und mit der Androhung von Warnstreiks in alte Rituale und „eine gefährliche Folklore“ zurückzufallen, helfe dagegen nicht weiter.

Die IG Metall selbst hat laut Martin Jonetzko noch vor wenigen Monaten darauf hingewiesen, dass die M+E-Industrie sich insgesamt in einer ernsthaften Situation befinde. Es sei zu verhindern, dass Leute entlassen würden, weil diese Jobs auch im nächsten Aufschwung nicht wieder aufgebaut würden. „Diese Sorge der Gewerkschaft ist völlig begründet“, betont Jonetzko. In einem solchen Szenario seien allerdings Arbeitsniederlegungen geradezu ein Anachronismus. Rechtsanwalt Jonetzko rechnet vor: Bei einer aktuellen Inflationsrate von 1,2 Prozent in NRW bedeuteten die angebotenen 2,3 Prozent ein spürbares Plus für die Beschäftigten. Zudem, so der Hinweis des Geschäftsführers, stoße dieses Angebot angesichts der unterschiedlichen Firmenkonjunkturen in der Region für viele Betriebe bereits an die Grenze des Machbaren.

Der Unternehmerverband Metall Ruhr-Niederrhein ist mit seinen knapp 100 Mitgliedsunternehmen und mehr als 20.000 Beschäftigten der zweitgrößter M+E-Verband Nordrhein-Westfalens. Er ist Sprachrohr und Interessenvertreter der Eisen-, Metall- und Elektroindustrie und der mit ihr verbundenen Wirtschaftszweige im Verbandsgebiet, das von Duisburg, Mülheim und Oberhausen über den rechtsrheinischen Teil der Kreise Wesel und Kleve bis in das Westmünsterland reicht. Mit seiner starken regionalen Bindung, seiner bis ins Jahr 1906 zurück reichenden Tradition und seinem großen Know-how im Tarif-, Arbeits- und Sozialrecht ist er ein verlässlicher Unterstützer seiner Mitglieder sowie Tarifpartner der IG Metall. Weitere Informationen unter www.unternehmerverband-metall.org

Der Geschäftsführer des Unternehmerverbandes der Metallindustrie Ruhr-Niederrhein, Martin Jonetzko. (Foto: Unternehmerverband)

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