Aktuelle Konjunkturumfrage: Unternehmen bleiben verhalten optimistisch

Heinz Lison warnt vor Schwarzmalerei, trotzdem sei jede Prognose angesichts der internationalen Risiken schwer

„Nie war es schwieriger, die wirtschaftliche Entwicklung voraus zu sagen“, mit diesen Worten kommentierte der Sprecher der regionalen Wirtschaft der Unternehmerverbandsgruppe, Heinz Lison, die aktuelle Konjunkturumfrage von „arbeitgeber ruhr“. An der Erhebung im Juni und Juli dieses Jahres waren auch die Mitgliedsunternehmen des heimischen Unternehmerverbandes beteiligt. Wichtigstes Ergebnis der Umfrage: Für das zweite Halbjahr 2012 zeigen sich die Unternehmen in der Region verhalten optimistisch. „Trotz der leichten Konjunkturabkühlung ist die Wirtschaft weiter auf stabilem Kurs. Der Konjunktur-Aufschwung hält an, flacht aber ab“, erläutert Heinz Lison.

Zuversichtlich stimme die nach wie vor hohe Investitionsbereitschaft der Unternehmen. 61 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Zunahme oder gleichbleibend hohen Investitionen. Mehr als 80 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre derzeitige Geschäftslage als „gut“ bzw. „befriedigend“. Nur noch ein Sechstel der Unternehmen klagt über schlechte Erträge. Branchenübergreifend überwiegen bei der Konjunkturprognose die positiven Rückmeldungen. 71 Prozent der Befragten rechnen für die nächsten Monate mit gleichbleibend guten oder besseren Geschäften, 65 Prozent der Unternehmen rechnen mit besseren bzw. gleichbleibend guten Inlandsaufträgen. Das sind allerdings zehn Prozentpunkte weniger optimistische Rückmeldungen als noch vor einem halben Jahr. Sehr erfreulich zeigt sich die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, mit Zuwächsen bei Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Der Beschäftigungssaldo ist bei den Unternehmen nach wie vor deutlich im Plus, damit verstetigen sich die bereits guten Verhältnisse des vergangenen Jahres.

„Angesichts der internationalen Unsicherheiten, insbesondere der europäischen Schuldenkrise, muss man mit exakten Prognosen zurückhaltend sein. Klar ist aber auch, dass Schwarzmalerei nicht angebracht ist. Von einer Rezession sind wir weit entfernt“, bilanziert Heinz Lison die aktuelle Umfrage. Konjunkturpessimisten würden die hohe Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft verkennen. International seien deutsche Produkte aufgrund ihrer Qualität gefragt wie nie zuvor. „Wir müssen deswegen alles tun, um gerade der industriellen Produktion bei uns den Rücken zu stärken“, fordert Heinz Lison. Die Industrie sei bereits das Rückgrat in der vergangen Weltwirtschaftskrise gewesen. Mit einer starken Industrie sei man auch für neue Herausforderungen gewappnet. „Die Industrieunternehmen brauchen dafür aber bezahlbaren Strom wie die Luft zum Atmen. International nicht wettbewerbsfähige Energiepreise gefährden unmittelbar Arbeitsplätze in den heimischen Unternehmen“, warnt Lison mit Blick auf die Energiewende. Auch mit Steuererhöhungen, wie sie jüngst in Oberhausen und Duisburg beschlossen wurden, setze man Jobs vor Ort aufs Spiel. „Wer glaubt, er könne auf Kosten der Unternehmen seinen städtischen Haushalt sanieren, der darf sich nicht wundern, wenn Unternehmen abwandern und Investitionen ausbleiben. Die verantwortlichen Politiker verkennen vollkommen den knallharten internationalen Wettbewerb um Produktionskosten“, kritisiert der Sprecher der regionalen Wirtschaft.

Die traditionelle Konjunktur-Umfrage wird von der Arbeitsgemeinschaft „arbeitgeber ruhr“ durchgeführt. Sie besteht aus den Arbeitgeberverbänden des Ruhrgebiets mit den Verbandssitzen in Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen und Gelsenkirchen mit zusammen 17 Arbeitgeberverbänden. Diese organisieren fast 2.200 Mitgliedsunternehmen mit etwa 250.000 Beschäftigten. Die heimische Unternehmerverbandsgruppe mit ihren sechs Einzelverbänden und ihren rund 700 Mitgliedsunternehmen gehört dabei zu den größten Arbeitgeberverbänden Nordrhein-Westfalens. Mit Sitz in Duisburg reicht ihr angestammtes Verbreitungsgebiet vom westlichen Ruhrgebiet (Duisburg, Mülheim, Oberhausen) über den Kreis Wesel bis an die niederländische Grenze (Kreis Kleve) und ins Münsterland (Kreis Borken). Die Umfrage wurde im gesamten Verbandsgebiet durchgeführt.

Dossier: Details zur Konjunktur-Umfrage von „arbeitgeber ruhr“.

Heinz Lison, Sprecher der regionalen Wirtschaft (Foto: Unternehmerverband)

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