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WeiterlesenDie Bundesagentur für Arbeit (BA) hat Ende Juli die Zahlen zur Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt (Stand Juli 2020) in NRW und in Deutschland insgesamt veröffentlicht. Noch immer gibt es weniger gemeldete Stellen und Bewerber als im Vorjahr, die Ausgleichsprozesse nehmen aber wieder an Fahrt auf.
Zentrale Daten für NRW:
Kurzbewertung der aktuellen Daten durch unternehmer nrw:
Eine fundierte Bewertung der Ausbildungsmarkt-Daten ist auch im Juli üblicherweise noch nicht möglich, da erfahrungsgemäß in den Wochen rund um den Start des Ausbildungsjahres noch starke Bewegungen auf dem Ausbildungsmarkt auftreten. In diesem Jahr kommt die Corona-Krise hinzu, die die Einschätzung der Lage zusätzlich massiv erschwert. Aufgrund des Lockdowns in den Wochen und Monaten, in denen üblicherweise die Ausbildungsvermittlung besonders aktiv läuft, verschiebt sich in diesem Jahr das Geschehen auf dem Ausbildungsmarkt stark nach hinten. Zudem bestehen Unsicherheiten sowohl auf Seiten der Betriebe wie auch der Jugendlichen, die sich sicherlich auch auf den Ausbildungsmarkt auswirken.
Der Rückgang bei den betrieblichen Ausbildungsplätzen im Vorjahresvergleich hat sich im Juli gegenüber Juni erneut leicht verringert und liegt jetzt auf dem Stand von April (Juli: 8,2 %; Juni: -9,1 %; Mai: -9,5 %; April: -8,2 %; März: -5,5 %). Zu berücksichtigen ist bei dem Blick auf die vergangenen Monate, dass die März-Zahlen aufgrund des Stichtages für die Statistik (12. März) noch kaum die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie widerspiegeln konnten. Die Erhöhung des Rückgangs um 2,7 %-Punkte zum Juli gegenüber März zeigt aber, dass die aktuelle Lage durchaus Spuren auf dem Ausbildungsmarkt hinterlässt. In welchem Ausmaß der Rückgang auf ein Zögern zurück geht oder auf bereits getroffene Entscheidungen, nicht bzw. weniger auszubilden, lässt sich weiterhin nicht endgültig bewerten. Optimistisch stimmt aber die leichte Verringerung des Rückgangs seit Mai.
Wichtig ist auch der Blick auf die Bewerber-Seite. Auch hier zeichnet sich ein deutlicher Rückgang ab, der sich natürlich auch auf die Angebotsseite, vor allem die Besetzung von Ausbildungsplätzen, auswirkt. Der Bewerberrückgang geht sogar über jenen auf der Ausbildungsplatzseite hinaus, schwächt sich im aktuellen Monat aber genauso wie auf der Stellen-Seite wieder leicht ab (Juli: -10,8 %; Juni: -12,1 %). In der Konsequenz verbessert sich sogar aus Bewerbersicht die Stellen-Bewerber-Relation im Vorjahresvergleich (Juli 2020: 0,97; Juli 2019: 0,94).
Zu beachten ist auch, dass aktuell den unversorgten Bewerbern (32.247) mehr unbesetzte Plätze (38.704) gegenüberstehen. Dies ist keine Entwarnung für die Situation auf dem Ausbildungsmarkt, zeigt aber, dass der Blick weiterhin differenziert auf die unterschiedlichen Herausforderungen gerichtet werden muss. Neben der Stabilisierung des Ausbildungsangebotes bleibt die Besetzung der Ausbildungsplätze und das Matching die ganz zentrale Aufgabe. Hierauf weist zu Recht auch die Regionaldirektion NRW der BA in ihrer heutigen Pressemitteilung hin und hebt hervor, dass noch viele Ausbildungsplätze frei sind (Anlage 2).
Am 12. August 2020 werden die Spitzen der Partner des Ausbildungskonsenses NRW die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt beraten.
In der Anlage erhalten Sie zu Ihrer Information folgende Unterlagen zur aktuellen Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt:
Kontakt
RA Wolfgang Schmitz
Dipl.-Volksw. Elisabeth Schulte
0203 99367-125
schulte(at)unternehmerverband(dot)org
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