Situation auf dem Ausbildungsmarkt - Bilanz zum 30.09.2021

Die Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildung haben in den letzten Monaten den „Sommer der Berufsausbildung“ durchgeführt und mit zahlreichen Initiativen, Veranstaltungen und Webinaren Jugendliche motiviert, eine Berufswahl-Entscheidung zu treffen und die Ausbildungsnagebote der Wirtschaft anzunehmen. Gemeinsam konnte ein Plus von 2 Prozent bei den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Vergleich zum Vorjahr erreicht werden.

Auch wenn die Allianzpartner sich weiterhin aktiv für die Duale Berufsausbildung einsetzen, endet nun diese konzertierte Sommer-Aktion. Die Bilanz ziehen die Allianz-Partner in folgender Pressemitteilung.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat Ende Oktober die Zahlen zur Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt (Stand 30.09.2021) in NRW und in Deutschland insgesamt – also dem offiziellen Ende des Vermittlungsjahres 2020/21 – veröffentlicht.

Zentrale Daten für NRW:

Grundsätzliche Hinweise:

Eine Bewertung des Ausbildungsmarktes nach den üblichen Maßstäben ist aufgrund der Corona-Krise auch in diesem Jahr schwer möglich. Die Krise hatte auch 2021 Einfluss auf den Ausbildungsmarkt, sei es durch deutliche Einschränkungen bei Berufsorientierungs- und Vermittlungsaktivitäten, sei es durch Lockdown oder wirtschaftliche Schwierigkeiten in bestimmten Branchen. Wichtig bleibt daher auch und gerade in diesem Jahr ein differenzierter Blick.

Wichtig ist auch in diesem Jahr der Hinweis, dass trotz des eigentlichen Endes des Vermittlungsjahres zum 30.9. der Nachvermittlung im sog. „Fünften Quartal“ (Oktober bis Dezember) erneut größere Bedeutung als in früheren Jahren zukommt. Die kommenden Wochen können genutzt werden, um Vermittlung möglichst noch nachzuholen. Denn: Ein „verspäteter“ Ausbildungsstart ist möglich, zahlreiche unbesetzte Ausbildungsplätze sind noch verfügbar.

Hinweis: Auch wenn sich 2021 nicht mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 vergleichen lässt, haben wir die Tabelle von Seite 1 dieses Rundschreibens in der Anlage 3 insbesondere um einen Vergleich zum Jahr 2019 ergänzt. Transparent wird somit, wie sich der Ausbildungsmarkt 2021 sowohl gegenüber 2020 als auch gegenüber 2019 entwickelt hat.

Bewertung der zentralen Ausbildungsmarktdaten durch unternehmer nrw:

Maßvoller Rückgang bei den gemeldeten betrieblichen Ausbildungsplätzen

Gemessen an den weiterhin bestehenden Einschnitten durch die Corona-Pandemie ist der Rückgang gegenüber dem Vorjahr bei den betrieblichen Ausbildungsplätzen auch in diesem Jahr mit -3,1 % noch verhältnismäßig moderat. Im März hatte er noch bei -7 % gelegen. Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze liegt 2021 bei 103.504 und damit immer noch um rund +6,4 % über dem Niveau von 2011. Vergleicht man den aktuellen Stand mit dem Jahr 2009, so ist sogar ein Plus von +22,9 % zu verzeichnen.

Erneut starker Bewerberrückgang

Sorge macht der erneut deutliche Rückgang bei der Zahl der gemeldeten Bewerber (-7 %). Schon im vergangenen Jahr hatte es einen Rückgang von -10 % gegeben. Umso wichtiger bleibt es, die Attraktivität der beruflichen Bildung wieder stärker im Bewusstsein zu verankern und junge Menschen über Berufsorientierungsangebote für eine Ausbildung zu gewinnen.

Chancen junger Menschen auf Ausbildung „unterm Strich“ sogar besser

Insgesamt haben sich die Chancen junger Menschen auf Ausbildung erneut verbessert. Dies resultiert aus dem besonders starken Bewerberrückgang, dem ein weniger starker Stellenrückgang gegenübersteht. Diese verbesserten Chancen zeigen sich dementsprechend bei der Stellen-Bewerber-Relation: 2021 liegt sie bei 0,99 – 2020 betrug sie 0,96, 2019 lag sie bei 0,93 und 2010 noch bei 0,73.

Matching weiterhin und gerade auch in diesem Jahr eine Herausforderung…

Das Matching und die Besetzung von Ausbildungsplätzen bleibt auch und gerade in diesem Jahr eine große Herausforderung. So hat die Zahl der unbesetzten Plätze um +4,4 % zugenommen; die Zahl der unvermittelten Bewerber hingegen deutlich um -21,4 % abgenommen. Zum 30.9. stehen den 11.440 unbesetzten Ausbildungsplätzen deutlich weniger unvermittelte Ausbildungsbewerber (7.000) gegenüber – ein Verhältnis von 1,64 (2020: 1,23).

…sowohl in regionaler Hinsicht…

Auch in diesem Jahr gibt es Regionen mit mehr gemeldeten Ausbildungsplätzen als gemeldeten Bewerbern (z.B. Münster, Borken, Olpe) und solche mit umgekehrten Vorzeichen (z.B. Gelsenkirchen, Hagen, Herne).

…wie auch in beruflicher Hinsicht

Berufsbereiche, die mehr Plätze als Bewerber aufweisen, sind z.B. Kunststoff-/Kautschukherstellung/-verarbeitung, Feinwerk- und Werkzeugtechnik, Mechatronik und Automatisierungstechnik, Hoch- und Tiefbau, Lebensmittelherstellung, Kaufleute Verkehr + Logistik, Fahrzeugführer im Straßenverkehr, Verkauf von Lebensmitteln, Handel, Gastronomie, Versicherungs- und Finanzdienstleistungen. Ein Nachfrageüberhang ist z.B. in den Berufsbereichen Tierpflege, Technische Mediengestaltung, Immobilienwirtschaft/Facility-Management, Tourismus + Sport, Veranstaltungsservice + -management, Raumausstattung zu verzeichnen.

Hinweise und Ausblick:

Am 15. Dezember 2021 werden die Daten zu den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen veröffentlicht. Diese ergänzen dann das Bild vom Ausbildungsmarkt 2021.

Die monatliche Berichterstattung der Bundesagentur für Arbeit für das Vermittlungsjahr 2021/22 setzt wieder im März 2022 ein (erste Veröffentlichung am 31.03.2022).

In der Anlage erhalten Sie zu Ihrer Information folgende Unterlagen zur aktuellen Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt:

 

 

Kontakt
RA Wolfgang Schmitz
Dipl.-Volksw. Elisabeth Schulte
0203 99367-125
schulte(at)unternehmerverband(dot)org

 

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