Was macht eigentlich ein Zerspaner in seiner Ausbildung? Welche Berufschancen hat man als Gesundheits- und Krankenpfleger? Was muss ich gut können, um Gestalter für visuelles Marketing zu werden? Kann ich trotz einer Vier in Mathe Fachlagerist werden? Die Ausbilder und Personalleiter hiesiger Unternehmen, die in diesen Tagen in Duisburg rund 280 Schülern der Realschule Süd und der Erich-Kästner-Gesamtschule Rede und Antwort standen, wurden ganz schön gelöchert. Gerne beantworteten die Fachleute die ganz praktischen Fragen der Schüler und stellten Ausbildungsberufe und Unternehmen vor. „Diesen direkten Draht zu Praktikern aus der Berufswelt stellen wir regelmäßig her – nicht nur um die Scheu vor der ersten Ansprache zu nehmen, sondern auch um über die verschiedensten Berufe zu informieren, die die Jugendlichen meist noch gar nicht kennen“, erläutert Claudia Fischer vom Unternehmerverband. Dieser hat die Unternehmensvorstellungen im Rahmen der „Vertieften Berufsorientierung“ organisiert. Sie wird wesentlich von der Agentur für Arbeit finanziert; an den Schulen soll damit schon ab Klasse 8 der Übergang in den Beruf geebnet werden.
An der Realschule Süd nahmen 130 Schüler der Klasse 10 an den Unternehmensvorstellungen teil. Folgende Unternehmen waren dabei: real,- SB-Warenhaus GmbH, Bechtle GmbH & Co. KG, IT-Systemhaus Duisburg, Malteser Krankenhaus St. Anna, Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH, Gartenplanung und Gestaltung im Garten- und Landschaftsbau Stefan Supper und das Diakoniewerk Duisburg. „Es gibt in Deutschland über 300 Ausbildungsberufe – passend zu diesen Unternehmen eben auch welche in der Gesundheit, in der Metall- und Elektrobranche, in Natur und Umwelt sowie in Produktion und Fertigung“, weiß Claudia Fischer vom Unternehmerverband. Dennoch stehen auf der Hitliste Jugendlicher oft Frisör, Verkäufer oder KFZ-Mechatroniker. „Hier den Blick zu öffnen und Perspektiven in eher unbekannte oder besonders zukunftsweisende Branchen aufzuzeigen, ist Ziel unseres Angebotes.“
An den Unternehmensvorstellungen an der Erich-Kästner Gesamtschule in Duisburg nahmen rund 150 Schüler der Jahrgangsstufe 10 teil. Acht Unternehmen stellten in zwei Durchgängen ihr Unternehmen und die Ausbildungsmöglichkeiten vor. Mit dabei waren: duisport Duisburger Hafen AG, Sachtleben Chemie, BARMER GEK Duisburg, Malteser Krankenhaus St. Johannes-Stift Homberg, Lene-Reklat-Seniorenzentrum, Finanzamt Duisburg-West, MTS Systemgastronomie GmbH (Mc Donalds) sowie IKEA. Dass der Blick in die Praxis bei der Berufsorientierung entscheidend ist, weiß Organisatorin Daniela Koch vom Unternehmerband zu berichten: „Je näher die Berufsorientierung an den Betrieben ist, desto besser. Der Blick in die Berufspraxis ist durch keine Theorie zu ersetzen.“ Aufgrund seiner guten Kontakte in die Wirtschaft kann der Unternehmerverband den Schülern die ganze Bandbreite der hiesigen Unternehmenslandschaft aufzeigen. „Ein Dank gilt den vielen Unternehmen, die den Schülern Einblick gegeben haben und ihnen so vielleicht einen Blick auf die eigene Zukunft ermöglicht haben“, so Koch.
Der Unternehmerverband organisiert an insgesamt 20 Duisburger Schulen unternehmensbezogene, praxisnahe Berufsorientierung. Unterstützt wird er dabei im Rahmen des Projekts der Vertieften Berufsorientierung von der Agentur für Arbeit Duisburg.
