Programmierer und Mechatroniker gleichermaßen gefragt

Neuer Höchststand bei der „MINT-Lücke“ / Berufsorientierung und Berufsschulen durch Digitalpakt stärken

Jeder Jugendliche hat ein Smartphone, Programmierer sind aber Mangelware. Viele Jugendliche lieben es, an Autos oder Fahrrädern zu schrauben, in technischen Berufen aber fehlen Azubis und Gesellen. „Wenn wir nicht bald die Berufsorientierung und die MINT-Bildung an den Schulen systematisch ausbauen, die Lehrerausbildung ändern und die Berufsschulen stärken, wird die Fachkräftelücke zum Nadelöhr des digitalen Wandels“, warnt Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. Für diese Maßnahmen stünde Geld z. B. aus dem Digitalpakt zur Verfügung, „jetzt ist die Politik gefragt, unmittelbar und entschlossen zu handeln“.

Anlass zur Sorge gibt der aktuelle MINT-Report, der zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt wird. Demnach fehlten den Unternehmen im April 314.800 Arbeitskräfte im so genannten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), ein Anstieg um 32,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und mehr als doppelt so viel wie Anfang 2015. Diese „MINT-Lücke“ hat damit ein neues Allzeit-Hoch seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2011 erreicht. Vor allem IT-Fachkräfte werden für die Gestaltung des digitalen Wandels in den Unternehmen händeringend gesucht. „Aktuell fehlen in der Gesamtwirtschaft rund 40.000 Informatiker – doppelt so viele wie noch vor drei Jahren“, weiß Schmitz.

Die Kernforderung des Unternehmerverbandes heißt deshalb schon seit langem: „Wir müssen die duale Ausbildung stärken. Deshalb muss jetzt in die Modernisierung und bessere technische Ausstattung der Berufsschulen investiert werden.“ Schmitz schlägt außerdem vor, die Ausbilder in den Betrieben digital weiterzubilden oder kleinere Betriebe zu unterstützen, damit diese die Ausbildungseignung erhalten. Ihrerseits auf die MINT-Lücke reagiert haben die Unternehmen: Seit 2013 wurden insgesamt 7.500 MINT-Ausbildungsplätze mehr zur Verfügung gestellt. „Leider konnten allein 2017 fast 10.000 MINT-Ausbildungsplätze, also etwa zum Mechatroniker oder Zerspanungsmechaniker, nicht besetzt werden“, kritisiert Wolfgang Schmitz.

Um für MINT-Berufe zu begeistern, müsse schon sehr früh in den Schulen angesetzt werden. Der Unternehmerverband ist hier aktiv und unterbreitet Lehrern und Schülern konkrete Angebote, Ausbildungsberufe in den Betrieben zu erkunden, damit entsprechende Perspektiven Eingang in den Unterricht finden können. „Insgesamt brauchen wir aber eine deutliche Aufwertung der MINT-Fächer in den Schulen. Nicht Abschreckung durch schwierige mathematische Formeln, sondern eine frühzeitige, spielerische Heranführung an die Faszination Technik ist gefragt“, schlägt Schmitz vor.

Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schmitz (Foto: Unternehmerverband)

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