Mehr schwerbehinderte Menschen im Arbeitsmarkt integriert

„Woche der Menschen mit Behinderung“ bis 3. Dezember / Unternehmerverband wirbt für Inklusion auf dem Arbeitsmarkt

Schwerbehinderung – was heißt das eigentlich? Anlässlich der elften Woche der Menschen mit Behinderung, die noch bis kommenden Freitag bundesweit läuft, stellt der Unternehmerverband das Thema in den Mittelpunkt. Denn anders als die Definition „als schwerbehindert gelten Menschen mit hochgradiger Behinderung“ vermuten lässt, schlummert in dieser Bevölkerungsgruppe ein großes und noch unausgeschöpftes Fachkräfte-Potenzial.
Fast jeder zehnte Deutsche (9,5 Prozent) ist schwerbehindert. Dabei ist lediglich bei 3,6 Prozent von ihnen die Behinderung angeboren; die meisten haben sie durch eine Krankheit (94 Prozent) oder durch einen Unfall (1,5 Prozent) erlitten. „Diese Menschen waren in der Regel zuvor also ganz normal in das Berufsleben integriert und sind demnach trotz der eingetretenen Schwerbehinderung sehr qualifiziert“, betont Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. Dass dieses Potenzial erfreulicherweise zunehmend erkannt wird, zeigen seit zehn Jahren stetig steigende Beschäftigten-Zahlen, die die Agentur für Arbeit jüngst veröffentlicht hat.
Positiv sieht diesen Trend Elisabeth Schulte, Geschäftsführerin des Unternehmerverbandes Soziale Dienste und Bildung, der viele Einrichtungen der Behindertenhilfe, z. B. Betreuung und Beschäftigung, zu seinen Mitgliedern zählt: „Die Inklusion am Arbeitsmarkt funktioniert; die Unternehmen haben das hohe Potenzial von Menschen mit Behinderung erkannt.“ Denn diese Zahl mag weitere Unternehmen überzeugen, die gerade händeringend Personal suchen: Rund die Hälfte (47,9 Prozent) der arbeitslos gemeldeten schwerbehinderten Menschen haben eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine akademische Ausbildung. Zum Vergleich: Bei den Arbeitslosen ohne Schwerbehinderung sind es nur 37 Prozent. „Menschen mit Behinderung müssen und können mit ihren individuellen Leistungen und Fähigkeiten in den Arbeitsmarkt integriert werden. Mehr noch: Sie bereichern das Team durch ihre besonderen Qualitäten wie Durchhaltevermögen, Biss und die Fähigkeit, sich aus Krisen heraus weiterzuentwickeln“, ist sich Schulte sicher.
Gerade NRW hat vorbildliche Zahlen vorzuweisen: Nach Hessen liegt NRW auf Platz 2 bei der Besetzungsquote von Arbeitsplätzen mit schwerbehinderten und ihnen gleichgestellten Menschen: Mit 5,12 Prozent gehört NRW zu den vier Bundesländern in Deutschland, die überhaupt die Verpflichtung erfüllen, fünf Prozent der Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Menschen zu besetzen. Der bundesdeutsche Durchschnitt liegt bei 4,6 Prozent. Da mit zunehmendem Alter das Risiko einer Schwerbehinderung steigt, wächst die Gesamtzahl der Menschen mit Behinderung. „Das als Chance zu begreifen – darauf wollen wir aufmerksam machen“, sagt Wolfgang Schmitz.
Am kommenden Freitag, der 3. Dezember ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung, laden die Arbeitsagenturen speziell Arbeitgeber zu vielen Aktionen ein, um die Chancen und Möglichkeiten aufzeigen, die Menschen mit Behinderung als Arbeitskräfte bieten. Alle Infos zu den Angeboten in ihrer Stadt erhalten Interessierte bei der Arbeitgeber-Hotline 0800 4555520, die automatisch zu den örtlichen Ansprechpartnern führt. Zudem hat die NRW-Regionaldirektion der Agentur für Arbeit eine Broschüre zur Lage der Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt in NRW veröffentlicht.

Menschen mit einer Schwerbehinderung, die zu 95 von Krankheiten oder Unfällen herrührt, sind ein großes und noch unausgeschöpftes Fachkräfte-Potenzial. Wie es zu heben ist, erfahren Arbeitgeber anlässlich des „Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung“ am kommenden Freitag. (Foto: pixabay)

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