Lison: Nur Wachstum schafft Ausbildungsplätze

UVG ist gegen „Strafsteuern“ und will über Azubi-Entgelte reden

Die UnternehmerverbandsGruppe UVG setzt angesichts immer noch fehlender Ausbildungsplätze auf eine weitere Konjunkturbelebung. „Nur Wirtschaftswachstum schafft Lehrstellen und Jobs“, sagte der Präsident der UVG, der Mülheimer Unternehmer Heinz Lison, auf einer Arbeitstagung zur Ausbildungsfragen in Duisburg. 

Den Vorschlag des DGB, ein Programm zur Schaffung von 50.000 außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen über die Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe und über Steuern zu finanzieren, lehnen die Unternehmer kategorisch ab. Lison: „Eine solche Abgabe, womöglich für Betriebe, die sich Azubis einfach nicht leisten können, ist aberwitzig.“ Auch mit Steuererhöhungen sei das Problem nicht zu lösen. Im Gegenteil würde dies die für einen echten Aufschwung noch zu schwache Konjunktur dämpfen. 

Der Vorwurf des Gewerkschaftsbundes, die Wirtschaft bilde zu wenig aus, werde – so der UVG-Präsident – „auch durch ständige Wiederholung nicht wahr“. Im Gegenteil sei die Ausbildung für die Betriebe „absolut überlebenswichtig und wird entsprechend ernst genommen“. Allein in die Lehrstellen investiere die deutsche Wirtschaft jährlich über 15 Milliarden Euro netto. Lison: „Viele unserer Mitgliedsunternehmen bilden aus gesellschaftlicher Verantwortung heraus seit Jahren über den eigenen Bedarf hinaus aus“. Auf dieses Engagement mit Strafsteuern zu reagieren, sei „ein Vorschlag aus dem Gruselkabinett realitätsferner Sozialromantiker“. 

Der UVG-Präsident fordert auch, „endlich öffentlich und ehrlich“ darüber zu reden, dass eine  wachsende Zahl der Jugendlichen ohne Ausbildungsvertrag „selbst für einfache Lehrberufe nicht die erforderliche schulische Qualifikation besitzen“. Die Unternehmen müssten oft mit erheblichem finanziellen Aufwand ihre Azubis erst auf  einen passablen Bildungsstand bringen. Jahr für Jahr blieben trotzdem anspruchsvolle und zukunftsorientierte Lehrstellen unbesetzt. 

Über das Angebot der stellvertretenden DGB-Chefin Ingrid Sehrbrock, die Höhe der Ausbildungsvergütungen einzufrieren, wenn dadurch mehr Lehrstellen geschaffen werden, wolle man aber mit der Gewerkschaft reden. Lison wies in diesem Zusammenhang ausdrücklich darauf hin, dass sein Vorschlag an die IG Metall, im Rahmen der diesjährigen Tarifverhandlungen Sonderregelungen bei der Ausbildungsvergütung mit dem Ziel zusätzlicher Lehrstellen zu vereinbaren, von der Gewerkschaft kategorisch abgelehnt worden war. Ganz im Gegenteil habe die IG Metall noch eine Erhöhung der Azubi-Vergütung um 90 Euro pro Monat durchgesetzt. Dies stehe in krassem Gegensatz zu den Äußerungen Sehrbrocks. 

Die UnternehmerverbandsGruppe UVG mit Hauptsitz in Duisburg vertritt rund 700 Unternehmen vor allem im Ruhrgebiet und am Niederrhein.

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