„In Sachen Ausbildung brauchen wir keine Nachhilfe“

Nach heutiger zweiter Verhandlungsrunde: Metall-Verbandschef Wim Abbing hat wenig Verständnis für die Forderungen der IG Metall

Nachdem auch die zweite Runde bei den Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie heute ergebnislos geblieben ist, kritisiert der Vorsitzende des Metallverbandes Ruhr-Niederrhein, Wim Abbing, die „unverträglichen“ Forderungen der IG Metall. „Die Gewerkschaft überzieht. Ich warne davor, dass die Leistungsfähigkeit der Unternehmen überfordert wird“, so Abbing. Neben der Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn kritisiert Abbing, der auch Mitglied der Verhandlungskommission der Arbeitgeberseite in NRW ist, die Forderung nach einer Übernahme-Garantie für alle Auszubildenden. Die Metall- und Elektroindustrie bilde seit Jahren über Bedarf aus, so Abbing. Allein in Nordrhein-Westfalen würde jeder dritte Betrieb mehr junge Menschen ausbilden als er benötigt. Damit investiere er jährlich rund 30.000 Euro pro Auszubildendem, obwohl er nicht wisse, ob er nach dessen Ausbildung eine Verwendung für ihn hat.

Abbing verweist in diesem Zusammenhang auch auf sein eigenes Unternehmen, die Probat-Werke in Emmerich, die bei rund 350 Mitarbeitern 50 Auszubildende aufzuweisen hätten. Damit bildeten auch die Probat-Werke deutlich über Bedarf aus. „Wir werden so unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht, eine Übernahme-Pflicht setzt genau das unnötig aufs Spiel“, mahnt Abbing. Zudem sei die Jugendarbeitslosigkeit so gering wie seit Jahren nicht mehr. Abbing: „Hier wird ein Problem herbeigeredet, das keines ist. Wer eine Ausbildung in unserer Branche absolviert hat, findet in der Regel einen festen Arbeitsplatz oder beginnt ein Studium. Eine Job-Garantie ist dagegen aber eine Motivationsbremse für Auszubildende.“ Die Forderung diene der IG Metall offenbar ausschließlich zur Mitgliederwerbung, aber dafür sei der Preis eindeutig zu hoch. Als Vorsitzender des Metallverbandes Ruhr-Niederrhein vertritt Abbing ca. 100 Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Duisburg, Mülheim, Oberhausen, am Niederrhein und im westlichen Münsterland.

Der Vorsitzende des Metallverbandes Ruhr-Niederrhein Wim Abbing (Foto: Unternehmerverband)

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