Frühere Rente verschärft Fachkräfteengpass

Arbeitsmarkt werden MINT-Fachkräfte entzogen / Unternehmerverband schnürt umfangreiches Paket für MINT-Nachwuchs

Fatale Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: „Die abschlagsfreie Rente mit 63 hat zu einem überdurchschnittlich starken Rückgang der Zahl älterer Beschäftigter im MINT-Bereich geführt und verschärft den Fachkräfteengpass in den Unternehmen“, kritisiert Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. MINT-Fachkräfte, also solche aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, sind seit Jahren Mangelware; aktuell fehlen den Unternehmen deutschlandweit über 135.000 Arbeitskräfte, der höchste Stand seit Dezember 2012. Schmitz: „Es zeigt sich, dass die abschlagsfreie Rente mit 63 den Unternehmen dringend benötigte Fachkräfte im MINT-Bereich entzieht. Gleich im ersten Quartal nach Einführung der Regelung fehlten rund zehn Prozent der eigentlich verfügbaren MINT-Facharbeiter im Alter von 63 Jahren und mehr. Diese Entwicklung konterkariert die bislang erfolgreichen Anstrengungen der Unternehmen, die Beschäftigung Älterer zu erhöhen.“

Der Unternehmerverband kritisiert die deutsche Rentenpolitik, seitdem das Renteneintrittsalter von 67 auf 63 gesenkt wurde. Schmitz: „Mit weniger Arbeit können wir das Rentenniveau in Deutschland nicht dauerhaft sichern. Wir haben immer mehr fitte, ältere Menschen in Deutschland. Es ist paradox, diese Entwicklung zu ignorieren und das Gegenteil des Notwendigen zu fordern.“ Das eine sei, so Schmitz, die finanzielle Seite, dass nicht immer weniger junge Arbeitnehmer immer mehr Rentner finanzieren könnten. „Entscheidend ist in anspruchsvollen MINT-Berufen aber der inhaltliche Aspekt: Mit Ausscheiden der älteren Mitarbeitern geht umfangreiches Wissen verloren.“

Der Unternehmerverband klagt aber nicht nur, sondern unterstützt seine Mitgliedsunternehmen vielfältig: „Bei der Demografieberatung analysieren unsere Experten gemeinsam mit den Personalabteilungen, welche Fachkräfteengpässe entstehen können.“ Vorbeugen können hier so genannte „Alt-Jung-Tandems“, bei denen ältere Mitarbeiter den Berufseinsteigern ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben. Überhaupt liegt dem Unternehmerverband das Thema Nachwuchsförderung besonders am Herzen: Bei Dualen Orientierungspraktika gewähren die Verbandsunternehmen Schülern Einblick in Berufsfelder und Betriebsabläufe, im InfoTruck der Metall- und Elektroindustrie findet Berufsorientierung auf den Schulhöfen statt, beim Wettbewerb „Schüler macht MI(N)T“ tüfteln Schüler gemeinsam mit Unternehmen an Ideen, bei regelmäßigen Arbeitskreisen Schule/Wirtschaft erhalten Lehrer Einblick in hiesige Betriebe und in Zusammenarbeit mit Universitäten und Hochschulen werden angehende Fachkräfte mit Unternehmern zusammengebracht. „Wir schnüren dieses MINT-Paket mit viel Engagement und Herzblut. Es ist absolut kontraproduktiv, wenn durch eine immer frühere Verrentung an anderer Stelle Fachkräfte unnötigerweise abgeschafft werden“, resümiert Schmitz.

Die Unternehmerverbandsgruppe mit ihren sechs Einzelverbänden und ihren rund 700 Mitgliedsunternehmen gehört zu den größten Arbeitgeberverbänden Nordrhein-Westfalens. Mit Sitz in Duisburg reicht ihr angestammtes Verbreitungsgebiet vom westlichen Ruhrgebiet (Duisburg, Mülheim, Oberhausen) über den Kreis Wesel bis an die niederländische Grenze (Kreis Kleve) und ins Münsterland (Kreis Borken).

Der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, Wolfgang Schmitz, warnt vor schwerwiegenden Folgen durch die Rente mit 63. (Foto: Unternehmerverband)

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