„3G am Arbeitsplatz“ wird zur Herausforderung

Umfrage unter Mitgliedern des Unternehmerverbandes

Der Unternehmerverband hat am gestrigen Donnerstag, als das neue Ampel-Infektionsschutzgesetz den Bundestag passierte und die Ministerpräsidenten tagten, seine rund 700 Mitglieder bundesweit befragt, wie sie mit den geplanten neuen Regelungen umgehen werden und können. Die Ergebnisse und Einschätzungen zeigen, dass 3G am Arbeitsplatz notwendig ist, aber auch große Herausforderungen für viele Betriebe mit sich bringt. Die Gründe sind vielfältig.

60 Prozent der Befragten setzen schon jetzt selbstverantwortlich in verschiedenen Ausprägungen „G“-Regelungen am Arbeitsplatz um, überwiegend 3G bzw. 3G mit Schnelltest, den sie als Arbeitgeber zur Verfügung stellen. 40 Prozent haben bislang allerdings keine Regelung, wozu sie nun aber das neue Infektionsschutzgesetz verpflichten wird. „Das stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen“, sagt Martin Jonetzko, stellv. Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. Insbesondere produzierende Unternehmen müssen nun komplexe Lösungen finden, wie sie die Kontrollen im Schichtbetrieb organisieren. Gleitender Arbeitsbeginn, verschiedene Eingänge an einem Standort oder dezentrale Zweigstellen sowie Montage-Mitarbeiter, die vor Arbeitsbeginn gar nicht in den Betrieb kommen, werfen viele Fragen auf. „Und natürlich ist der organisatorische Aufwand ein Problem: Personal, das dann an anderen Stellen im Unternehmen fehlt, muss in zusätzlichen Räumen abgestellt, ein Dokumentationssystem entwickelt und der Datenschutz sichergestellt werden“, berichtet Jonetzko. Für viele bleibe zudem fraglich, ob der Schnelltest besser zu Hause gemacht werden soll, um erst gar nicht infiziert im Betrieb zu erscheinen – wobei dann die Dokumentation das nächste Problem ist. Oder wie der Test-Status ohne Stau – und damit erhöhter Infektionsgefahr – am Werks- oder Büro-Eingang ermittelt werden kann? Jonetzko: „Mit unseren Dachverbänden auf Landes- und Bundesebene arbeiten wir mit Hochdruck daran, unseren Mitgliedsunternehmen hilfreiche und rechtssichere Infos an die Hand zu geben. Denn klar ist: Die Arbeitgeber wollen ihre Beschäftigten bestmöglich schützen.“

Trotz des zusätzlichen Aufwandes, den 3G am Arbeitsplatz für die Firmen mit sich bringt, plädiert nur jeder vierte Unternehmer dafür, die Homeoffice-Pflicht wiedereinzuführen. „Über 70 Prozent lehnen das ab“, so Jonetzko. Die Gründe sind vielfältig, der Tenor jedoch immer ähnlich: „Ob Homeoffice oder nicht, sollte im Ermessen des Unternehmens bleiben und nicht pauschal als ‚Recht‘ verankert werden.“ Viele Unternehmen haben in der Pandemie Mobiles Arbeiten eingeführt, wobei auf der Hand liegt, dass es in Montage, Handwerk, Dienstleistung, Produktion etc. nicht umsetzbar ist.

Das Boostern, also die Auffrischungsimpfung, ist für die Pandemie-Bekämpfung derzeit eine der drängendsten Aufgaben. 80 Prozent der Befragten unterstützen ihre Beschäftigten beim Boostern bereits oder möchten dies tun, etwa über den eigenen Betriebsarzt oder einen Hausarztbesuch während der Arbeitszeit. „Leider sind derzeit noch einige Dinge unklar, z. B. ist der Einsatz von Betriebsärzten bislang noch nicht klar genug geregelt“, sagt Jonetzko. Hier müsse die Politik schnell Klarheit schaffen, damit wie im Sommer dieses Jahres all denen, die sich impfen lassen möchten, auch ein Angebot gemacht werde.

Die Ergebnisse der Umfrage stehen auf https://www.unternehmerverband.org/umfrageergebnisse/ zur Verfügung.

Die Ergebnisse und Einschätzungen einer aktuellen Blitzumfrage des Unternehmerbandes zeigen, dass 3G am Arbeitsplatz notwendig ist, aber auch große Herausforderungen für viele Betriebe mit sich bringt. Die Gründe sind vielfältig.

Ansprechpartner

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Geschäftsführer "Wirtschaft für Duisburg" und Geschäftsführer Kommunikation

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Regionalgeschäftsführung Kreise Borken / Kleve und Pressesprecherin

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Avelina Desel

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